Mit dem feinen Wintergemüse Rosenkohl kann man so einiges anstellen. Mein Lieblings-Rosenkohl-Rezept ist eine ganz einfache Kombination, die auch farblich ein absoluter Tophit ist und nur aus kleinen Tomaten, Rosenkohl, Gnocchi und ein paar wenigen anderen Zutaten besteht. Beliebt ist das Gericht schon deshalb, weil es auch nach einem arbeitsreichen Tag binnen weniger Minuten auf den Tisch gezaubert ist.
Bei Petra ist mir dieser Tage aber ein Rezept begegnet, in dem Rosenkohl mit Balsamico und Schokoladensauce kombiniert wird. „Sind diese Foodblogger jetzt völlig bekloppt?“, wird sich der geneigte Leser nun vielleicht (zu Recht?) denken.
Und ich muss zugeben, meine erste Reaktion war auch eine sehr Verhaltene.
Meine Erfahrungen mit Schokolade im Essen sind zwar nicht besonders zahlreich, die wenigen, die ich damit gemacht habe, sind aber auch nicht mit Erkenntnissen verbunden, die zu großer Begeisterung geführt hätten.
Dass Petra in ihrem Rezept auch noch die 99%ige Schokolade von Lindt verwendet hat, erinnerte mich sofort an meine Holzkohle im Gartenhaus. Denn den Geschmack von 99%iger Schokolade setze ich seit dem Genuss meiner ersten Tafel mit eben jener Holzkohle gleich.
Ja, ich habe wirklich mal versehentlich auf ein Stückchen Holzkohle gebissen, weiss also wovon ich rede ;-). Aber es gibt natürlich auch Leute, die es gerne derartig herb haben, sonst würde es die Hochprozentige ja nicht geben.
Die Neugier obsiegt: Filetsteak mit Rosenkohl und Balsamico-Schokosoße
Irgendwie gewann aber dann doch die Neugier die Oberhand, obwohl die Liste der Gerichte, die ich noch ausprobieren und kochen möchte fast unendlich lang ist, und eigentlich ganz andere Dinge an der Spitze dieser Liste stehen.
Die Zutaten und das Rezept habe ich fast unverändert aus Petras Blog übernommen, nur gab es bei uns 80%ige Schokolade. Als Begleitung zu dem ungewöhnlichen Wintergemüse genossen wir wunderbare Filetsteaks vom Rind. – Das Ergebnis gleich vorab: Nachdem an diesem Tag auch handwerklich alles bestens geklappt hat (die Steaks waren perfekt, der Rosenkohl ebenfalls nicht zu weich und die Soße hatte ebenfalls die richtige Kosistenz), fanden wir es sehr lecker.
Die Zutaten für Filetsteak mit Rosenkohl und Balsamico-Schokosoße:
* 450 g Rosenkohl, geputzt
* 1 kleine rote Zwiebel
* 2 EL Olivenöl
* 70 ml Balsamessig
* 50 ml Olivenöl
* 1 TL Cayennepfeffer
* 250 ml Hühnerbrühe
* Salz
* Pfeffer
* 25 Gramm Schokolade (70-80%).
Zubereitung Filetsteak mit Rosenkohl und Balsamico-Schokosoße:
Steaks brate ich bei sehr hoher Temperatur für 1-2 Minuten auf jeder Seite an (kommt sehr auf die Dicke der Steaks an), dann werden sie sofort in Alufolie gewickelt und für ca. 30 Minuten bei 75 Grad im vorgeheizten Ofen still gelegt. Kurz vor dem Servieren kann man den Steaks eine frische Kruste verpassen, indem man sie nochmals für 20 Sekunden (nicht länger) in die wieder sehr stark erhitzte Pfanne gibt.
Den frischen Rosenkohl putzen, halbieren oder vierteln (je nach Größe der Röschen) und in einer Schüssel mit dem Balsamico für ca. 10 Minuten marinieren. Ein wichtiger Hinweis: die Beschreibung (vor allem die Kochzeiten) beziehen sich nicht auf TK-Rosenkohl.
Die Zwiebel halbieren, in feine Scheiben schneiden und in einem Topf mit etwas Olivenöl anschwitzen bis sie glasig sind. Rosenkohl samt Marinade darin 3 Minuten unter Rühren garen. Mit dem Cayennepulver überstäuben, 30 Sekunden weiter braten.
Die Brühe angießen, Deckel auflegen und den Rosenkohl ungefähr 15 Minuten bei milder Hitze garen.
Den Rosenkohl aus dem Topf nehmen und warm stellen. Die Soße etwa auf die Hälfte der Menge einkochen.
Den Topf vom Herd ziehen, die Schokolade in die Soße bröckeln und schmelzen lassen. Glatt rühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit dem Rosenkohl servieren.
Fertig: Filetsteak mit Rosenkohl und Balsamico-Schokosoße. Die herzhafte Schokoladensoße bringt Pfiff in das Gericht
Tolle Rezepte mit Rosenkohl gefällig?
– Rosenkohl-Gnocchi-Tomaten-Pfanne
– Skrei im Speckmantel mit Rosenkohl-Stroh
– Rosenkohl mit gebratener Polenta und geschmolzenen Tomaten
– Rehrücken mit Sellerie-Kartoffel-Püree und Rosenkohlblättchen
… und noch mehr vom Rind
– Tafelspitz Rezept vom Feinsten
– Filet Wellington
Freut mich, dass Du Dich an die Kombination getraut hast :) und sie dir geschmeckt hat. Ich finde auch, man muss ab und an mal wagen was ganz (irres) neues auszuprobieren :)
Ja!
Mein neuester Plan ist, demnächst mal Caponata mit Schokolade zu probieren.
Wenn ich es über mich bringe ;-)
Lieber Peter
Das mit der Neugier ist so eine Sache. Ich habe gemerkt, dass ich lieber Dinge nachkoche, bei denen ich sehr skeptisch bin. Dies, um mir zu beweisen, dass meine innere Abneigung unbegründet ist. Dazu kommt, dass ich mich dann eher ans Rezept halte (normal koche ich ja eigentlich nie nach Rezept), aus lauter Angst, ich versemmle das Ganze.
Als Nicht-Schoggi-Liebhaberin wäre Deine Sauce natürlich eine wahnsinnige Herausforderung. Ich merk mir das Rezept mal vor. Wird aber sicher nächsten Winter. Hab diese Saison keine Lust mehr auf «Röselichöli».
Lieben Gruss von der Wilden Henne
Liebe wilde Henne,
also ich koche schon in erster Linie Sachen, die ich auch wirklich gerne mag. Man hat ja so seine Erfahrungen gemacht und kann irgendwann schon beim lesen eines Rezeptes einschätzen ob bestimmte Dinge zueinander passen. Bei der 99%igen hört es bei mir aber auf ;-)
Ansonsten ist es natürlich erst die Kombination die etwas spannend macht. Und das war hier schon gegeben.
Leckere Grüße,
Peter