Der Kochtopf. Von der Antike bis jetzt

Dies ist keine Werbung für Fissler. Aber wussten Sie, dass Fissler bereits im Jahr 1892 deutsche Kulturgeschichte schrieb? „Gulaschkanone“ heißt das zugehörige Zauberwort! Das Unternehmen Fissler erfand damals nämlich eine fahrbare Feldküche, die spätestens an der Front im Ersten Weltkrieg zum Großeinsatz kam. Was der Feldküche im Volksmund umgehend den Namen Gulaschkanone einbrachte.

In Zeiten des Fastfoods kennen wir die Gulaschkanone vielleicht noch von einem Feuerwehrfest aus unserer Kindheit. Mehr aber auch nicht. Womit Astronauten und moderne Soldaten ernährt werden, haben wir alle schon mal im Kino oder im TV gesehen. Aber wie wichtig die Erfindung der Feldküche im ersten und zweiten Weltkrieg war, kann man heute gar nicht mehr so richtig ermessen.

Es gab sicher niemand, der die Soldaten zur gemütlichen Nahrungsaufnahme bat. Vielmehr gab es Eintopf aus dem Blechnapf, hergestellt in Feldküchen, die meist in der Dunkelheit möglichst nahe an die Front gebracht wurden. Die Gulaschkanone diente dort auch als sozialer Treffpunkt der Soldaten, an dem oft die Post verteilt wurde.

Foto: Firmearchiv Fissler. Feldküche/GulaschkanoneWie man bei Wikipedia nachlesen kann, wurde das mit der Zeit aber auch den Gegnern bekannt und Ansammlungen hungriger Soldaten waren bald leichte Ziele. Das wiederum hatte zur Folge, dass man die Gulaschkanonen nicht mehr nahe genug an die Front bringen konnte und das Essen dann doch wieder einen weiten Weg nehmen musste. Und wer mag schon kalten Eintopf?

Seit wann es überhaupt Kochtöpfe gibt, ist nur schwer feststellbar. Einer der ältesten (noch heute im gut sortierten Haushalt vorhanden) dürfte wohl der Römertopf aus Ton sein. Zweifellos ein Vorfahre des Topfes wie wir ihn kennen.

Daneben wissen wir durch Ausgrabungen aber auch, dass es früher Steintöpfe (Speckstein) gab, bevor Töpfe aus verschiedenen Metallen in den Handlungsbereich der historischen Hausfrau kamen. Schon damals gab es Interessenskonflikte in der Ehe. Der Mann hatte für gefundenes Erz sicher tolle Pläne. Die Herstellung von Speerspitzen, Äxten und womöglich von Messern stand für ihn sicher im Vordergrund.

Wie oft die germanische Frau ihren bärtigen Gatten aber an den langen Zottelhaaren ziehen musste, bevor sie ihn endlich dazu überredet hatte, auch mal einen Topf zu schmieden, bleibt trotzdem auf ewig im Dunkel.

Heutzutage gehen wir einfach in den Fachhandel oder wir starten den Comuter und besorgen uns unsagbar bequem zum Beispiel den gewünschten Kochtopf im Internet. Der Bratentopf, die Sauteuse, die Stielkasserolle, der Nudeltopf, die Bratpfanne und womöglich auch der Milchtopf: haben wir alles.

Früher hielt so ein (endlich) geschmiedeter Topf sicher ein Leben lang. Wenn ich mir überlege, wie oft wir für unseren Haushalt schon Töpfe und Pfannen gekauft haben…? Alleine deshalb, weil sich die Gegebenheiten der Kochstelle geändert haben. Vom Kohleherd bei Oma zum Gas- und dann zum Elektroherd. Vom Elektro- zum Induktionsherd. Und nur wenig ist wichtiger als gutes Equipment in der Küche!

Mit welchen Hilfsmitteln, also Töpfen und Pfannen früher gekocht wurde, und welche Entwicklung diese Hilfsmittel durchgemacht haben, findet man zusammengefasst auf der tollen Webseite „Antike Tischkultur“. Ich hatte bisher jedenfalls noch nie einen Gedanken daran verschwendet, dass wirklich gut kochende Sklaven bei den alten Römern sehr rar und der Stolz großer Häuser waren. Jetzt weiß ich es!



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert