Irisches Hereford Rind zu Gast im Grill

Irisches Hereford Rind

Ja, ich bin auch dafür! Dafür, dass die Eier auf meinem Frühstückstisch von glücklichen Hühnern stammen. Die in der Erde scharren können und genug Auslauf haben, so dass sie sich nicht gegenseitig die Federn ausreissen müssen. Ich bin dafür, dass jegliches Grünzeug auf unserem Tisch, in meinem eigenen, oder zumindest im Garten meiner Nachbarin großgezogen wurde. Es sollte mir aber trotzdem ganzjährig zur Verfügung stehen!

Und ich bin dafür, dass das verhältnismäßig wenige Fleisch, das ich esse, von regionalen Produzenten kommt. Die ihre Tiere persönlich kennen, artgerecht halten, nicht mit Medikamenten voll stopfen und Tränen zurückhalten müssen, wenn sie Ihre Tiere verkaufen oder zur Schlachtbank schicken müssen.

A N Z E I G E

Unser Leben ohne Irisches Hereford Rind

Das gilt natürlich für Rinder, Schweine, Kälber, Hähnchen, Gänse und Enten gleichermaßen. Und wenn es irgendwie möglich ist, halte ich an dieser Traumwelt fest. Und an meinem Vorsatz. – Auch wenn das logistisch oft gar nicht möglich ist – oder schlicht an finanziellen Gründen scheitert.

Und nein, es ist nicht Ironie, Spott oder Sarkasmus, der mich eben an folgendes denken lässt: Ähnlich wie mir geht es einem sehr kleinen, privilegierten Segment der circa 7,1 Milliarden Menschen die derzeit die Erde bevölkern. Der andere, erschreckend großer Teil dieser gesamten Menschenmasse hat nicht einmal Zugang zu genießbarem Wasser, geschweige denn zu anderen Lebensmitteln.

Rund 821 Millionen Menschen auf der Welt leiden Hunger, laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen sterben jährlich 8,8 Millionen Menschen an Hunger. Das entspricht etwa einem Todesfall alle 3 Sekunden (Stand 2017 – Quelle Wikipedia).

Was ebenfalls nicht ironisch gemeint ist: Zum Glück habe ich in Wirklichkeit aber an all das Elend auf dieser Welt gar nicht gedacht, als kürzlich ein DHL-Mann eine mit Styropor ausgeschlagene Kiste zum vereinbarten Zeitpunkt bei mir abgab, die Otto-Gourmet mir geschickt hatte.

Irisches Hereford Rind

Irisches Hereford Rind, Qualität Hereford Prime

Darin enthalten, eingeschweißt, schockgefrostet:
– 2 T-Bone-Steaks mit einer Stärke von 1,2 cm, 862 g schwer, Qualität Hereford Prime.
– 2 Stücke Roastbeef (Rumpsteak), „dry-aged“ (21 Tage), 542 Gramm, Qualität Hereford Prime.
– 2 Stücke Entrecôte (Hohe Rippe), ebenfalls „dry-aged“ (21 Tage), 562 Gramm, Qualität Hereford Prime.

Zusammengeommen also fast 2 kg Fleisch aus Irland. Echtes irisches Hereford Rind. Ich gebe es zu: da war der regionale Anspruch plötzlich vergessen. Ich hatte nämlich das Glück im Juni einer von 100 offiziellen Beef-Testern geworden zu sein, die via IRISHBEEF.DE gesucht wurden. Foodblogger zumeist, denn natürlich machen wir hungrig. Auf unseren jeweiligen Webseiten!

Mein Fleisch verbrachte dann noch fast vier Wochen in meiner eigenen Kühltruhe bis alle in Frage kommenden Beef-Tester, die eingeladen waren, Zeit hatten, hungrig bei uns anzutanzen.

Das Hereford-Rind wird bereits seit dem 17. Jahrhundert gezüchtet weil es recht anspruchslos, klimatolerant und anpassungsfähig ist. Laut Wikipedia sind „Hereford-Rinder die am stärksten verbreitetste Fleischrinderrasse der Welt“. Egal ob in Nord- oder Südamerika, Australien, Neuseeland, Südafrika und natürlich auf den britischen Inseln: überall sind die Rinder gern gesehen.

Das prächtige Fleisch, das wir zum Test hatten, kam natürlich aus Irland, wo es die Herefords schon wegen des Klimas ganz besonders gut haben. Alles saftig, alles grün, fast 10 Monate können die Tiere auf der Weide verbringen. Das sorgt für Bewegung und führt zu einer herausragenden Fleischqualität. Bei der bin ich jetzt endlich angelangt, nur um zu sagen:
Es war fantastisch!

Ich kann mich nicht erinnern jemals so perfektes Fleisch gegessen zu haben. Vielleicht damals, in diesem sündhaft teuren Steakhaus in Kalifornien. Aber nicht mal da bin ich mir sicher!

Das einzige was man noch erwähnen könnte, wäre die Leistung des Grillmeisters, die ebenfalls perfekt war. Das Fleisch wurde nur gegrillt, mit Saz und Pfeffer gewürzt, sonst nichts. Keine Marinade, kein Firlefanz. Dazu gab es eine ausgezeichnete, hausgemachte Barbecuesoße.

Liebe fränkische oder andere deutsche Rindviecher – macht einfach mal Urlaub in Irland. Vielleicht bekommt euer Fleisch dann auch so eine tolle Marmorierung, so eine herrliche Beschaffenheit und so einen kräftigen Geschmack.
Dazu passt hervorragend dieser Kartoffelsalat mit Pistazienpesto

Irisches Hereford Rind. Qualität Hereford Prime
Irisches Hereford Rind

Tabelle für optimale Temperaturen beim Grillen. Von hoch bis niedrig

Hitze Temperatur Benutzt für
Hoch 315 – 426° C Anbraten von Steaks, Koteletts, auch Paprika
Mittelhoch 205 – 260° C Grillen von dicken Steaks, kleine Fische (bei direkte Methode)
Mittel 162 – 176° C Grillen von Hähnchenteilen (direkte Methode)
Mittelniedrig 135 – 150° C Direktes Grillen von dicken, fettreichen Speisen, wie z.B. Rippen.
Indirektes Grillen für große Fleischstücke
Niedrig 105 – 120° C Räuchern von Rippchen, Rinderbrust o.ä. – Alles was mit Barbecues zu tun hat
Auch indirektes Grillen großer Fleischstücke/Braten

Garzeittabelle für Rindfleisch – Grilltabelle

Diese Garzeittabelle dient als Richtlinie für die Garzeiten verschiedener Stücke Rindfleisch. Betrachten Sie das Grillen wie eine Kunst, nicht wie eine Wissenschaft.
Was die Garzeittabelle angeht, so fehlen Ihnen da vielleicht noch Begriffe wie:
Medium rare (Rosa bis blutig) 52-57° C oder auch Medium well (fast durch) 63-68° C.

Stück Methode Hitze Gargrad / Zubereitung
      blutig
(49/52° C)
medium
(57/63° C)
well-done
(mind. 68° C)
STEAKS          
gut 1 cm dick direkt hoch 1 – 2 Min.
pro Seite
2 – 3 Min.
pro Seite
3 – 4 Min.
pro Seite
2, 5 cm dick direkt hoch 3 – 4 Min.
pro Seite
4 – 6 Min.
pro Seite
6 – 7 Min.
pro Seite
knapp 4 cm dick direkt hoch 4 – 6 Min.
pro Seite
6 – 8 Min.
pro Seite
8 – 9 Min.
pro Seite
BRATEN UND RIPPEN          
Filet: 1.000 – 1.500 g indirekt hoch 40 – 50 Min. 1 Stunde  
Filet: 2.000 – 2.500 g indirekt hoch 1 Stunde 1¼ Stunde  
Rippen indirekt mittel   1½ – 2 Stunden 1½ – 2 Stunden
Hochrippe: 3.000 – 5.000 g indirekt niedrig / mittel 3 – 4 Stunden 4 – 5 Stunden  
Brust: 2.500 – 3.000 g indirekt niedrig     5 – 7 Stunden
(88° C)

Ein paar tolle Grillrezepte in diesem Blog

Tomahawk Steak in fünf Schritten – So wird es perfekt!
Die perfekte Hochrippe aus dem Grill – Hohe Rippe am Stück grillen
Marinierte Spieße vom Schwein mit Apfel und Apfelchutney
Gegrillte Speckrolle mit Käsekern – Bacon Bomb
Pulled Pork Rezept – Eine tolle Schweinerei
Tagliata vom Grill – Italien
Porchetta – Italienischer Schweinbraten
Gegrillte Rinder-Rippen mit Barbacoa Sauce
Burger schwarz-weiß – Burger black and white – Asiastyle
– Zum Dessert: Gegrillte Bananen in Kokosmilch-Karamell
– Zum Dessert: Schokobananen vom Grill
– Tolles Sommergeträmk: Tropen-Smoothie aus dem Melonenfässchen

Irisches Hereford Rind. Selbst die Knochen fanden Abnehmer
War ja klar: Selbst die Knochen des Irischen Hereford Rinds fanden sofort Abnehmer


Eventuell dazu passende Beiträge

Gebeiztes Roastbeef – Fingerfood Rezept als Hors d’œuvre

Gebeiztes Roastbeef – Fingerfood Rezept als Hors d’œuvre

Rindfleisch Kochen, Schmoren, Braten und vor allem Grillen kann jeder. Eine weitere, allerdings recht seltene Garmethode, die viele Menschen zum Beispiel vom „Graved Lachs“ kennen, ist das Beizen. Wir haben vor einigen Monaten, als wir bei Freunden eingeladen waren, ein sehr leckeres Stückchen gebeiztes Rindfleisch in die Finger bekommen, das Ralf (Koflers Spezialist für Fingerfood), neben weiteren kleinen Köstlichkeiten, als Hors d’œuvre reichte.

Porterhouse und T-Bone-Steaks – Mit Garzeittabelle

Porterhouse und T-Bone-Steaks – Mit Garzeittabelle

Das Porterhouse-Steak wird nach amerikanischem Schnitt aus der hinteren Hälfte des Roastbeefs (zur Keule hin) geschnitten. Die Rückenwirbelknochen werden wie ein „T“ sichtbar. Auf der einen Seite des Knochens sitzt das Rumpsteak, auf der anderen Seite ein ziemlich dickes Filetsteak. Das T-Bone Steak wird ebenfalls nach amerikanischen Schnitt aus dem vorderen Teil des Roastbeefs mit T-förmigem Knochen geschnitten.



3 Kommentare zu “Irisches Hereford Rind zu Gast im Grill”

  • Ach Peter, sie Glücklicher !

    Ich kaufe schon einige Zeit bei „Otto-Gourmet“, leider nicht als Foodblogger, als voll bezahlender Irrer vielmehr. Was immer die Leute liefern ist wirklich ein Traum ! Probieren Sie auch mal Koteletten vom „Hällischen Schwein“, – einfach sagenhaft. Im Gefolge einer Lieferung muß ich mich von der lieben Ehefrau regelmäßig als maßloser Verschwender beschimpfen lassen. Die Entschuldigung hierfür erfolgt – gleichermaßen regelmäßig – immer spätestens nach dem essen dieser Ware.

    Ich wiederhole: Sie Glücklicher.

    Beste Grüße
    Phoebus

    • Lieber Phoebus,
      Sie können sicher sein, wir haben das Fleisch mit Genuss und sehr bewusst verspeist. Der Wert dürfte knapp an der 200 Euro-Grenze gelegen haben. Da muss man schon mal innehalten und nachdenken.
      Was das hällische Schwein angeht: ich werde mir demnächst ein Stück davon besorgen.
      Am besten gleich direkt in Schwäbisch Hall, das sind nur knappe 120 Kilometer.

      Mit leckerem Gruß, Peter

  • Wenns nur halb so gut geschmeckt hat wie es aussieht….
    Hier hab ich in der Nähe einen Hof der züchtet Salers-Rinder, unvergleichlich. Und hin und wieder ergattere ich auch ein Stück vom Chianina- Rind- also, wenn schon denn schon, gewöhnliches Rind gibt es seither nicht mehr.

    Schönes Wochenende!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert