Restaurant Tim Raue in Berlin

Zu Gast bei Tim Raue in Berlin

Seit dem 3. September 2010 ist die Rudi-Dutschke-Straße 26 im Berliner Bezirk Kreuzberg eine Adresse, die man auf dem persönlichen Radarschirm haben sollte, wenn man nach Berlin kommt und richtig gut essen gehen möchte. Ziemlich genau gegenüber des taz-Gebäudes befindet sich dort das kulinarische Zuhause des Ehepaars Raue.

In den ehemaligen Räumlichkeiten der Galerie Crone residiert der mit einem Michelin Stern ausgezeichnete „Koch des Jahres 2007“ (Gault Millau) und hat sich mit seiner Frau Marie-Anne den lang gehegten Traum eines eigenen Restaurants erfüllt.

Die Küche des 1974 geborenen Tim Raues ist vom Stil her stets asiatisch inspiriert. Eine excellente Mischung die man als Kombination aus der japanischen Produktperfektion, der thailändischen Aromatik und der chinesischen Küchenphilosophie charakterisieren kann. Wir haben ihm am 2. Mai 2012 einen Besuch abgestattet. Genossen haben wir das 6-Gänge-Frühjahrsmenü.

Das Fazit gleich vorneweg: Alle Gerichte waren ausgezeichnet, die einzelnen Gänge hervorragend aufeinander abgestimmt, die Texturen oft überraschend. Ein innovatives Gesamtkunstwerk, das durch den aufmerksamen aber recht lockeren und freundlichen Service zu einem wunderbaren Erlebnis wurde.

Nachtrag 7. November 2012:
Eine Deutschland-Karte mit den Restaurants, die im Michelin-Führer 2013 mindestens zwei Sterne bekommen haben, darunter auch Tim Raue.

Nachtrag Nr. 2:
Eine Rezenssion des Kochbuches von Tim Raue – My Favorite Things finden Sie hier.

Tim Raue – Rudimentäre Beschreibung unseres Menüs

Vor dem eigentlichen „Gruß aus der Küche“ wurden zur Einstimmung gleich sechs verschiedene Kleinigkeiten serviert:

Tim Raue, Berlin
Marinierte Kalbszunge

Tim Raue, Berlin
Eismeer-Garnelen mit Mandelmilch

Tim Raue, Berlin
Schweinebauch Sechuan (scharf)

Tim Raue, Berlin
Japanischer Rettich in Senf mariniert – Tim Raue


Etwas zum knabbern. Cashews mit Thaicurry


Salat mit Birnendressing

Und noch ein klares Süppchen vor dem Gruß aus der Küche:

Dashibrühe mit Wirsingblättchen und salzigen Zwiebelchen

Das „offizielle“ Hors d’oeuvre


Wasabi-Macaron mit Apfel, Staudensellerie und Erbsenmousse

Imperial Kaviar - bei Tim Raue
1. Gang: IMPERIAL KAVIAR. Gurke mit Meeresbrise
(Yuzu Gelee, Wakame Alge, Wasabi Mayonnaise und Saiblingsrogen)


2. Gang: DORADE. Grüne Mango, Beurre Blanc
(Dorade, Salat von grüner Thaimango, mit Koriander, Ingwer und Roter Chili)


3. Gang: AUBERGINE. Miso, Schweinekinn
(Kokosnuss-Koriander-Creme, Kumquat in Orangenessig eingelegt)


3. Gang: Detailfoto der Aubergine


4. Gang: ABALONE


4. Gang: ABALONE. Perigord Trüffel, Pak Choi
(japanische Kastaniencreme & Hühnerfußessenz)


5. Gang: PEKING ENTE – Interpretation Tim Raue – Teil 1
Leber: Terrine/Haccée/Mousse, Ingwer-Tauchpüree, Gurke in Reisessig, BBQ Sauce


5. Gang: PEKING ENTE – Interpretation Tim Raue – Teil 2
Brust: knusprige Haut, Entenfußsauce, Fife Spice Waffel mit Apfel und Lauch


5. Gang: PEKING ENTE – Interpretation Tim Raue – Teil 3
Sud: Zung, Herz, Magen, Bambus Pilz, Wintermelone, Staudensellerie & Rote Chili


Vor dem Dessert: Sorbet einer exotischen Zitrusfrucht mit Holunderblütenschaum. Sanchopfeffer-Gel, Baisser und Kiwi


6. Gang: DESSERT – CLUIZEL GRAND LAIT 45%, Banane, Limette
(Limettenfilet & Schale mit Vanille, Bananencreme & Baiser, Grand Lait Eis & Cremeux)

Nach dem Dessert noch ein paar Köstlichkeiten aus der süßen Abteilung:

Nach dem Dessert - Tim Raue
Das einzige was an diesem Abend wirklich nicht geschmeckt hat (die Papaya war einfach zu unreif): Papaya mit gewürztem Honig

Weißes Nougat - Tim Raue
Weißes Nougat

Dessert bei Tim Raue in Berlin: Zitrusbubble mit Birkenzucker und Gojakresse
Zitrusbubble mit Birkenzucker und Gojakresse

Dessert bei Tim Raue in Berlin
Dessert bei Tim Raue in Berlin: Trüffel-Pralinen

Ende. Die Rechnung bitte

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Obgleich es sowohl politisch als auch lebens­mittel­tech­nisch wirklich inkorrekt ist, wage ich es manchmal doch, diese frisch gerupfte, ganze Ente bei der Marktfrau meines Vertrauens liegen zu lassen. Dann nämlich, wenn ich einfach nur Lust auf ein Stück Entenbrust und keinerlei Verwendung für den Rest des Flattermanns habe. Oder vielleicht einfach deshalb, weil die Kühltruhe bereits zu voll ist um den Rest aufzunehmen.



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