Buhlen um Montalbano. Das La Grotta in Scicli

Angelo Di Tommasi mit seiner Gattin

Scicli (gesprochen wird es Schikli) ist eines von gleich mehreren Barock-Städtchen, die im Süden Siziliens, sehr nahe beieinander liegend, von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Den Fans aller Montalbano-Romane vom grandiosen Andrea Camilleri, kommen diese Städtchen verdächtig bekannt vor.

Zwar wird keine der realen Städte in seinen Romanen mit Namen genannt, aber spätestens dann, wenn man die Verfilmungen gesehen hat, und ein bisschen in der Gegend herumreist, kommen einem plötzlich bestimmte Gebäude bekannt vor. Besonders ins Auge fällt dabei der Vorspann aller Filme, in dem das berühmte Barock-Städtchen Ragusa Ibla umflogen wird. Wer an den Strand von Punta Secca, in der Ortschaft Santa Croce Camerina reisen möchte, findet am dortigen Strand das Film-Domizil von Montalbano direkt am Strand.

A N Z E I G E

Commissario Montalbano ist ein Genussmensch, der immer auf der Suche nach kleinen Lokalen ist, die ihm die sizilianischen Gerichte so servieren, wie er es gerne hat. Und in einem der Bücher geht er nach dem Essen wortlos in die Küche eines kleinen Ristorante und küsst einfach den Koch. – So begeistert ist er von dessen Kunst.

Eine Szene, in der der liebenswerte Commissario Montalbano *) beim Essen gefilmt wurde (leider weiß ich nicht in welcher der inzwischen 26 RAI-Verfilmungen), spielt im „Ristorante Pizzeria La Grotta“ in Scicli. Zwar dauerte die Szene nur zwei Minuten, aber die Wirtin des „La Grotta“ erzählte uns in einwandfreiem Deutsch, dass grob geschätzte 50 Menschen volle zwei Tage in ihrem Lokal damit beschäftigt waren, das Filmschnipselchen in den berühmten Kasten zu bekommen.

La Grotta in Scicli
Das La Grotta in Scicli am Abend

Vom Nürnberger San Remo zum La Grotta in Scicli

Dass die Wirtin deutsch spricht, hat damit zu tun, dass sie aus Frankfurt stammt und mit ihrem Mann Angelo Di Tommasi vor acht Jahren nach Sizilien gekommen ist. Angelo Di Tommasi ist in Nürnberg aufgewachsen und hat unter anderem über zehn Jahre im Eibacher „San Remo“ gekellnert und später auch gekocht. Und kochen kann er zweifellos.

Eines der besten Essen auf Sizlien haben wir mit Sicherheit im recht rustikalen La Grotta in Scicli genossen. Wobei man gleich dazusagen sollte: wer erwartet auf Sizilien „billig“ leben zu können, muss damit rechnen, überrascht zu werden. Sowohl Vorspeisen als auch Nudelgerichte gibt es selbst im Standard-Ristorante kaum unter zehn Euro. Dafür bietet die sizilianische Küche außergewöhnliche Kostbarkeiten. Und wer danach auf der Suche ist, kann bei seinem Besuch im La Grotta in Scicli Grüße von mir an die Betreiberfamilie ausrichten.

Der Name des „La Grotta“ ist definitiv Programm! Das Lokal selbst besteht aus einer großen, prähistorischen Höhle, in der neben der Küche 64 Gäste Platz finden. Dazu kommt ein großer Außenbereich. Geöffnet ist das Ristorante La Grotta in Scicli ganzjährig, nur in den beiden mittleren Novemberwochen gönnt sich die Familie eine Auszeit. Ruhetag ist am Montag.

Monalbano überall

Unser erster Versuch des Tages das La Grotta in Scicli zu besuchen wurde übrigens von Dreharbeiten verhindert. In einer anderen Pizzeria in Scicli wurde erneut gefilmt, weshalb man die kleine Innenstadt des Barock-Städtchens an diesem Tag weiträumig umfahren musste.

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