Kino im Kopf vor dem Gasgrill

Ein Gasgrill ist schnell heiß

Während ich meinen großen Gasgrill nach dem verdammt langen Winter kürzlich zum ersten Einsatz gebracht habe, musste ich an einen Film denken, der im Jahre 1981 in die Kinos kam. Der Film dauert 100 Minuten und heißt „Am Anfang war das Feuer“. Es geht darin um eine kleine Gruppe von Neandertalern, die „Ulam“, denen nach einem Kampf mit Steinzeitmenschen einer anderen Entwicklungsstufe, den „Homo erectus“, das Feuer ausgeht.

Die Glut ihres Feuers hielten sie bis dahin stets am Leben. Es wurde auch bei Umzügen des Stammes behütet und durch die Wildnis getragen. Jetzt sind sie ratlos, denn sie haben keine Ahnung, wie man Feuer neu entfachen könnte.

A N Z E I G E

Eine lebensbedrohliche Situation für den ganzen Stamm, denn Kälte und wilde Tiere werden nun nicht mehr vom Feuer abgehalten. Der Stamm sendet drei Jäger aus, neues Feuer zu suchen und dem Stamm zurückzubringen. Logisch, dass diese drei Auserwählten im Verlauf der Handlung in alle möglichen Abenteuer verwickelt werden.

Die Teile der Geschichte, die ich noch wusste, gingen mir durch den Kopf, während ich kleine Vorbereitungen traf, um gleich unsagbar bequem auf dem modernen Gasgrill etwas zuzubereiten. Und auf einem Gasgrill grillen ist wirklich einfach!

Die Propan-Gasflasche aufdrehen, einen der Regler an der Vorderseite des Gasgrills öffnen und mit einem Druck auf den elektrischen Zünder (in dem eine kleine Batterie steckt) eine blau leuchtende Flammenreihe in den Gasgrill losspringen zu lassen.
Das Leben kann so einfach sein ;-)
Was hatten unsere Ur-Ur-Ur-Vorfahren doch für seltsame Probleme.

„Danke Evolution“, kann man da nur sagen. Und auch „danke für die Gnade der späten Geburt“, die der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl einst in einem anderen Zusammenhang beschwor. – Wenn man den Film gesehen hat, versteht man schnell, welch eine archaisch anmutende Beziehung der Mensch zum Umgang mit echten Flammen heute noch verspürt.

Das Spiel mit dem Feuer, respektive mit Holzkohle, übt eine starke Anziehungskraft aus. Nicht nur weil es häufig um die pure „Fleisch“eslust geht, sind in den meisten Haushalten Männer die Grillmeister. Oder geben sich zumindest dafür aus.

Bei uns darf gerne auch mal die beste Ehefrau von allen an den Kohlegrill, schließlich ist sie die Fleischpflanze von uns beiden.

Ich schließe unterdessen schnell noch den gewölbten Deckel meines Gasgrills und warte ein paar Minuten bis das Thermometer in der Mitte exakte 115° im Innenraum des Geräts anzeigt.

Erst dann lege ich ein drei Kilo schweres Stück Schweineschulter in den erhöhten Bereich um es bei indirekter Hitze für etwa 10 Stunden zu garen. Dazu noch eine Schale voll feuchter Hickory-Holzchips, die dafür sorgen werden, dass das Fleisch von köstlichem Raucharoma durchzogen ist. Das Ergebnis macht als „Pulled Pork“ zusammen mit den hausgemachten Soßen und Salaten die Gäste meist sprachlos!

Apropos sprachlos: Die agierenden Schauspieler in dem oben genannten Film sind zwar nicht stumm, verwendeten als Steinzeitmenschen aber eine konstruierte Sprache, von der man als Zuschauer kein Wort versteht. Es ist extreme Aufmerksamkeit auf die Körpergestik der Agierenden nötig, die den Schauspielern extra von einem Verhaltensforscher beigebracht wurde. – Es lohnt sich bestimmt, den Film mal wieder anzuschauen.

Innenraum eines Gasgrills

Pulled Pork ist Slow Food im Wortsinn


Eventuell dazu passende Beiträge

Pulled Pork ist Slow Food – North Carolina

Pulled Pork ist Slow Food – North Carolina

Ein bisschen verwundert hat mich vor etlichen Jahren auf einer USA-Reise die Bekanntschaft mit „Pulled Pork“, also gezupftem Schweinefleisch. Verwundert deshalb, weil doch Amerika gemeinhin als das Land des Fast Foods gilt. Mit schneller Zubereitung hat dieses Rezept aber rein gar nichts zu tun. Pulled Pork ist so etwas wie die Königsdiziplin des Barbecues (#BBQ).

Mit Gartenkräutern gefüllte Schweinesteaks vom Grill

Mit Gartenkräutern gefüllte Schweinesteaks vom Grill

Es ist ein schmaler Grad, entlang eines tiefen Abgrunds, den man beim Grillen beschreitet. Denn „Steaks“, respektive Schweinesteaks vom Grill, kann im Prinzip jeder auf den Rost legen. Dabei kann man aber leider sehr viel falsch machen. Zuerst bei der Wahl des Fleisches. Am schlimmsten sind Fleischbrocken, die in eine undefinierbare Marinade getunkt, in eine Plastikschale eingeschweißt sind, aus der Frischetheke eines Mega-Supermarktes stammen und womöglich noch die Bezeichnung Steak tragen.



5 Kommentare zu “Kino im Kopf vor dem Gasgrill”

  • Ich glaube, ich habe den Film auch gesehen. Danke für die „Erinnerung“. Wie viel Gas verbraucht dein Grill denn in 10 Stunden?
    Vom Pulled Pork hätte ich gern was gehabt. ;-)

  • Manchmal will man ja einfach nur was neues probieren. Hätte gedacht, dass du da vielleicht Erfahrung mit hast.

    MfG
    Manfred

  • Ein Klassiker der Filmgeschichte. Hat mir damals schon gefallen.

    Darf man fragen auf welchem Gasgrill du grillst? Ich suche nämlich noch ein etwas kleineres Modell mit dem ich auch mal auf dem Tisch grillen kann.

    MfG Manfred

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert