Reispfannkuchen sind in unserer Familie ein typisches Reste-Essen. Oder auch ein Nachspielgericht. Genau genommen ein Nachspiel für andere Reisgerichte, die es bereits an einem der Vortage gab. Und immer das Nachspiel eines Besuches (oder einer Abholung) im nächstgelegenen China-Restaurant. Dort wo man stets gigantische Reisportionen serviert oder geliefert bekommt. – Zumindest bei allen derartigen Restaurants die ich kenne.
Wir werfen den übrig gebliebenen Reis nicht weg, sondern bereiten uns ein einfaches Gericht daraus zu, das ich bereits aus meiner Kindheit kenne. Und die liegt bekanntlich weit zurück. Ein Grund mehr mich an Sandras schönem Blogevent Kindheitserinnerungen zu beteiligen.
Uns Kindern wurde damals öfter ein schöner dicker Reispfannkuchen serviert, auf den wir uns eine dünne Schicht Ketchup strichen und darüber ganz dick geriebenen Emmentaler Käse streuten. Man lernte was fürs Leben. Zum Beispiel wie sich Käse verhält wenn er erwärmt wird.
Und schon immer war es so, dass in die Mischung, aus der die Reispfannkuchen bestanden, und es heute noch tun, eine gehörige Portion Curry gemischt wird. Weshalb die Bezeichnung im Familienjargon korrekt „indische Reispfannkuchen“ lauten muss. Damals war alles mit Curry automatisch indisch.
Bloggerinnen „lieben“ immer gleich alles
Überhaupt kann ich mich in meiner Kindheit nur an zwei Gerichte erinnern, in denen Curry verwendet wurde. Das eine waren die indischen Reispfannkuchen, das andere war Curryhuhn. Auch wenn ich wesentlich sparsamer mit dem Begriff umgehe als alle BloggerInnen dieser Welt: Curryhuhn habe ich echt „geliebt“!
Das lag aber gar nicht unbedingt an dem Huhn selbst, sondern an der Mischung, die meine Mutter uns dazu serviert hat.
Es gab nämlich Reis, in den eine Dose Fruchtsalat gemischt wurde. Und wenn unsere Eltern in der Wirtschaftswunderzeit besonders erfolgreich oder gut drauf waren, dann gab es auch noch eine der Länge nach halbierte Banane, mit etwas geschlagener Sahne auf der flachen Seite. Dazu dann die nicht zu scharfe Currysoße… und das gebratene Hühnchenfleisch … Es war der Hammer!
Wenn ich mich recht erinnere, war das auch eines der ersten Gerichte, an dem ich meine damals nicht vorhandenen Kochkünste ausprobierte um der blutjungen Ehefrau an meiner Seite zu imponieren. – Wer sich jetzt schüttelt oder sich das Gericht mit dem Fruchtsalat im Reis gar nicht vorstellen kann, sollte es ausprobieren. – Wer sich dagegen indische Reispfannkuchen machen will, wartet hier vergeblich auf ein richtiges Rezept mit Mengenangaben und Kochanleitung.
Für indische Reispfannkuchen gibt es kein Rezept
Wichtig ist natürlich fertig gegarter Reis, dazu die entsprechende Menge Eier, die mit etwas Sahne verkleppert und mit dem Reis vermischt wird. Gewürzt mit viel Curry, etwas Salz und vielleicht Pfeffer. Die Konsistenz der Masse sollte so sein, dass man sie schön in eine Pfanne gießen und dort gut verteilen kann.
Über die Ketchup-Variante bin ich inzwischen hinausgewachsen. Bei uns gibt es deshalb ein gut passendes Gemüse dazu. Bevorzugt Paprika und Zwiebeln in grobe Stücke geschnitten und in der Pfanne in Erdnussöl gebraten. Mit Knoblauch und ein paar Ingwerscheiben, vielleicht auch noch eine Chili dazu.
Zählt man den Warenwert der verwendeten Produkte zusammen, merkt man schnell, dass es sich auch noch um ein extrem günstiges Gericht handelt. Es hätte prima zu meinem eigenen Blogevent vom März „Satte zwei für weniger als fünf“ gepasst.
Für die Generation Ketchup: Passt zu Reispfannkuchen recht gut, so eine süße Chilisoße
Oder doch mehr zum Thema Pfannkuchen?
– Pfannkuchen, eine niederländische Spezialität. Pannenkoekhuis
Das ist ein schöner Bericht. Ich werfe restlichen Reis auch nicht weg. Seit ich vor nahezu 15 Jahren das erste mal den Film „Tampopo“ zusammen mit meinem jüngsten Sohn, der damals um die 10 war, gesehen habe, verarbeiten wir die Reisreste zu einem Reisomelett. Es wird in dem Film genau beschrieben und war dann Jahrelang der Renner aus Reisresten.
Liebe Grüße vom Bodensee
Toettchen
Meine Liebe verteile ich glaub ich doch an sehr Ausgewähltes…. und Reispfannkuchen kenne ich garnicht. Merke ich mir aber, weil bisher weiß ich nie so recht was anfangen mit übrigem Reis.
Ja, Dich habe ich auch nicht gemeint Ninive.
Aber Du weißt: „Liebe“ wird heute überall und total inflationär auch noch für den allerletzten Mist verwendet.
Die Lösung für den restlichen Reis ist nicht die schlechteste.
Das klingt wirklich großartig, sowohl der indische Reispfannkuchen, als auch das Curryhuhn. Ich habe gerade großes verlangen nach Curryhuhn!
Und auch wenn ich ein paar Jährchen jünger bin – selbst bei uns auf dem Land war alles mit Curry automatisch indisch :D
Vielen lieben Dank für Deinen wundervollen Beitrag zum Event!