Wie bestimmte Plätzchen, zum Beispiel diese feinen Marzipankissen, in unsere Keksdosen gelangen, ist mir manchmal ein Rätsel. Das liegt aber nur an der Frau an meiner Seite. Während in anderen Familien große Events und Gedöns um die Weihnachtsbäckerei gemacht wird, schnappt sich die beste Ehefrau von allen einfach immer wieder mal wieder ein bisher unbekanntes Rezept aus unserem großen Fundus.
Der erwähnte Fundus besteht trotz sehr vieler Jahre Bloggerei immer noch aus etlichen dicken Aktenordnern, in denen sich Rezepte en masse als lose Blattsammlung befinden. Da wir längst ein recht sicheres Gespür dafür haben, ob ein Rezept nach der Zubereitung schmeckt oder nicht, landen nur wirklich aussichtsreiche Anweisungen für Backwaren, Speisen und Getränke in diesen Ordnern.
Weihnachtliches Gebäck: feine Marzipankissen
Das hat den Vorteil, dass wir keinen Trends nachlaufen und vollkommen unsinnige Rezepte, die auf Pinterest oder in Mädchenblogs auftauchen, nachbacken müssen. Die sehen zwar immer nett aus und werden hochgelobt, alleine an den Zutaten können wir aber schon erkennen, dass solche Rezepte nicht viel taugen.
Ganz anders verhält es sich mit den folgenden feinen Marzipankissen, die zwar sehr einfach gestrickt sind, sich aber durch ihre mürbe Struktur und den zarten Marzipangeschmack eine Bereicherung für jede Keksdose darstellen. Legen Sie los und backen Sie schnell ein Blech dieser feiner Plätzchen.
Jeder einigermaßen gut sortierte Haushalt müsste die Zutaten im Haus haben. Nur Marzipanrohmasse, Zitrone und ein kleines Bittermandelaroma muss gegebenenfalls eingekauft werden.
Rezepte in einem unserer alten Leitzordner. Auch die Marzipankissen waren darin zu finden
Weihnachtliches Gebäck: feine Marzipankissen
Das unten aufgelistete Rezept für feine Marzipankissen, stammte mit ziemlicher Sicherheit aus einer alten Ausgabe der Zeitschrift „Essen und Trinken – für jeden Tag“, die man generell als zuverlässige Quelle einordnen kann.
Hinweis: hier gehts zu meiner kleinen aber feinen Sammlung zum Thema Weihnachtliches.
Zutaten Marzipankissen – für etwa 60 Stücke
Feine Marzipankissen - Das Rezept
Zutaten
Für den Teig
- 300 g Mehl
- 100 g Puderzucker
- 1 Prise Salz
- 200 g kalte Butter
- 2 Eier (Größe M, getrennt - im Teig nur die beiden Eigelb)
Für die Füllung
- 300 g Marzipanrohmasse
- die beiden Eiweiß
- 2 EL Zitronensaft
- 8 Tropfen Bittermandelaroma
- weiteren Puderzucker zum bestreuen
Anleitungen
- Begonnen wird mit dem Mürbeteig. Die Eier trennen, die Eigelbe werden für den Teig, das Eiweiß für die Marzipanmasse benötigt.
- Das Mehl, 100 g Puderzucker, 1 Prise Salz, die beiden Eigelbe und 200 g kalte Butter (in kleinen Flöckchen) mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Die entstandene Teigmenge in vier gleich schwere Portionen aufteilen, diese in Frischhaltefolie einwickeln und zwei Stunden kühl stellen.
Die Marzipanfüllung:
- Die Marzipanrohmasse mit einer Küchenreibe raspeln (das geht am besten wenn das Marzipan kalt ist). Dann das geraspelte Marzipan stehen lassen, bis die Flöckchen weich werden.
- Zusammen mit den zwei Eiweißen (diese nicht steif schlagen), dem Zitronensaft und Bittermandelaroma in einem Messbecher mit dem Rührgerät zu einer cremigen Masse schlagen.
Marzipankissen finalisieren und Backen
- Die vier Mürbeteigportionen nacheinander auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu etwa 3 mm dicken Rechtecken ausrollen (ca. 8x30 Zentimeter).
- Die Marzipanmasse zu gleichen Teilen auf den Teigstreifen verstreichen. Die Mürbteigstreifen der Länge nach zusammenfalten oder aufrollen und in 2 cm breite Stücke schneiden.
- Die Marzipankissen auf ein mit Backpapier belegtes Blech schlichten, dabei darauf achten, dass die Naht nach unten auf dem Backpapier liegt.
- Im vorgeheizten Backofen bei 175° Ober-/Unterhitze im mittleren Einschub für 14–17 Minuten goldgelb backen. - Nach dem abkühlen mit Puderzucker bestreuen.
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Zur Rubrik Weihnachtsgebäck
Was für ein Zufall! Eben wollte ich Plätzchen mit Marzipan backen, weil mein Freund ein großer Fan davon ist. Ich habe auch ein paar Rezepte gefunden, aber das hier ist das Beste. Leider habe ich eben keine Marzipan-Plätzchen gemacht, weil ich „nur“ den guten Lübecker Marzipan habe. Und irgendwie ist der zu schade, um den als Backzutat zu benutzen.
Das Rezept habe ich mir abgespeichert, damit ich es nächste Woche nachbacken kann. Und der Blog wird zu meinem RSS Reader hinzugefügt.
Viele Grüße und einen schönen dritten Advent,
Verena
Lieber Peter,
nachmittäglicher Espresso, Teestunde nach Ostfriesen-Art, Cappuccino-Auszeit, Kaffeepause: diese wirklich feinen Marzipankissen passen immer und jederzeit dazu, ohne wie viele andere Plätzchen ihre Dominanz in den Vordergrund zu stellen. Unser Dank geht daher diesmal natürlich an die wunderbare Bäckerin-ohne-Gedöns (welch tolles Kompliment!) an deiner Seite.
Liebe Grüße aus Schleswig-Holstein,
Sandkorn
Hübsch, hübsch- damit könnte ich hier auch die Menschen glücklich machen. Und endlich mal ein Plätzchenrezept bei dem beide Bestandteile des Eis benötigt werden…
Hallo Anna,
vielen Dank für Deine Post, die ich heute vorgefunden habe. Für das nächste Rettungs-Rezept kams ein bisschen zu spät. Aber die Weihnachtssaison dauert ja noch ein bisschen an.
LG, Peter