Im Prinzip hätten wir ja gar nichts dagegen, dass Brasilien Weltmeister wird. Zum Beispiel im Turnier um die Volleyball Weltmeisterschaft der Herren. Das findet ab dem 30. August 2014 in Polen statt. Die Chancen für die Brasilianer stehen sicher nicht schlecht. Sie waren bereits 2002, 2006 und 2010 Weltmeister. Warum also nicht auch 2014?
Weltmeister ist Brasilien sowieso schon lange als Kaffeeproduzent. Neben dem Kaffee ist das Land mit seinen 190 Millionen Einwohnern auch Titelträger beim Export von Zucker und Fleisch! Dazu Weltspitze was die Artenzahl von Primaten, Amphibien und Pflanzen angeht, und, was Papst Franziskus sicher freuen wird, es ist das Land mit dem größten Anteil an Katholiken in der Bevölkerung. Etwa 74% aller Brasilianer bekennen sich zum katholischen Glauben.
Das Dessert im Schokotropfen zum WM-Finale
Nicht vergessen werden darf, dass das südamerikanische Land der weltweit größte Orangen-Produzent ist. Was liegt also näher, als zum Finale der Fußballweltmeisterschaft ein Dessert aus brasilianischen Produkten zu zaubern?
Eine Zutat fehlt uns neben Kaffee und Orangen allerdings noch, und das ist Schokolade. Zwar ist heute der größte Kakaoproduzent der Welt die westafrikanische Elfenbeinküste, die mehr als 80% der internationalen Nachfrage befriedigt und besonders edler Kakao wird gerne in Ecuador eingekauft. Aber auch der brasilianische Regenwald bietet ideale Bedingungen für die Ernte von Kakao.
Hexenbesen verantwortlich für Fäule
Die mittelgroßen, etwa 6 bis 10 Meter hohen Kakaobäume fühlen sich im Schatten des Regenwaldes besonders wohl. An der sogenannten Kakaoküste, südlich der alten brasilianischen Hauptstadt Salvador da Bahia, befand sich lange Zeit eines der grössten Anbaugebiete der Welt. Die Kakaopflanzen hatten dort ideale Bedingungen. In den 1990er Jahren wurden die bahianischen Plantagen aber vom sogenannten „Hexenbesen“ befallen, einem Pilz, der die Früchte zum Faulen bringt. Die gesamte Produktion ging danach auf ein Viertel zurück. Inzwischen hat man in Brasilien begonnen, sich auf die Herstellung von Biokakao zu spezialisieren.
Was geschieht mit den Kakaobohnen?
Die etwa 500 Gramm schweren ovalen Früchte des Kakaobaumes, die ein bisschen Ähnlichkeit mit Papayas haben, enthalten jeweils 25 bis 50 Bohnen, die in ein Fruchtmus eingebettet sind. Nach der Ernte schlägt man die Früchte auf und lässt das weiße, zuckerhaltige Fruchtfleisch in Bottichen gären. Dabei entwickeln sich Temperaturen von etwa 50° Celsius, es entsteht Alkohol und die Bohnen verlieren einen Teil ihrer Bitterstoffe. Diese Fermentation, die etwa 10 Tage dauert, gibt dem Kakao seinen typischen Geschmack sowie die braune Farbe.
Den Rest besorgt im traditionellen Fall die Sonne. Die Bohnen werden getrocknet, wodurch sie auf etwa 50% ihrer ursprünglichen Größe schrumpfen. Erst danach beginnt die Weiterverarbeitung zu Kakaomasse, bei der die getrockneten Kakaobohnen zunächst geröstet werden, wobei sie ihr endgültiges Kakaoaroma entwickeln.
Um den Rest der Schokoladen-Herstellung kümmern wir uns aber erst bei nächster Gelegenheit. Ab sofort konzentrieren wir uns voll auf die Herstellung des Desserts zum Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Und natürlich auf „unser“ Spiel am Sonntag. Den Brasilianern wünschen wir viel Erfolg für die Volleyball Weltmeisterschaft ab Ende August bei unseren Nachbarn im Osten.
Kaffee- und Orangen-Granita im Schokotropfen
Mit einem freundlichen Dankeschön an die brasilianischen Gastgeber kommen in diesem fantastischen Dessert die drei oben vorgestellten Zutaten zum Einsatz. – Ein Hinweis zum Servieren: Die beiden Granitas schmelzen schnell und die hauchdünne Schokolade wird in der Hitze des Sommers sehr schnell weich. Lange Standzeiten sind also pures Gift für diese Kreation von Michel Roux. Die verwendeten Teller sollten wirklich gekühlt sein und die Gäste umgehend damit beginnen den Höhepunkt Ihres Menüs zu genießen.
Zutaten für 4 Personen:
* 100-125 g dunkle Schokolade mit mind. 70% Kakaoanteil
* 300 ml starker Espresso
* 1 unbehandelte und 5 normale Orangen
* 75 g Zucker
* 1-2 EL Grand Marnier (oder Cointreau)
* 1-2 EL Kaffeelikör (oder Amaretto)
Die Schokolade in einer Metallschüssel über einem Topf mit heißem Wasser schmelzen lassen. Die geschmolzene Schokolade sollte nicht mehr als 32-35° haben. Ohne die Temperatur zu messen: Die Schokolade sollte streichfähig aber nicht zu flüssig sein! Währenddessen den Kaffee brühen und abkühlen lassen.
Für die Schokotropfen acht flexible, dünne Kunststoffstreifen (am besten Sichthüllen aus dem Büro verwenden) auf die Größe von 26 cm Länge und 4 cm Breite zuschneiden und kurz in den Kühlschrank legen. Einen Bogen Backpapier ausbreiten, die gekühlten Kunststoff-Streifen darauf auslegen.
Es empfiehlt sich, zwei oder drei zusätzliche Schokotropfen anzufertigen, falls beim ablösen der Folie später einer davon nicht ganz so perfekt wird oder zerbricht.
Die (dick)flüssige Schokolade mit einem Pinsel auf die kalten Kunststoffstreifen auftragen. Die Schokolade etwas abkühlen lassen, dann die beiden Enden eines Streifens aufeinanderlegen und mit einer Büroklammer oder ähnlichem fixieren. Wenn alle Streifen verarbeitet sind in den Kühlschrank setzen bis die Schokolade vollständig abgekühlt und fest geworden ist.
Unterdessen für die Kaffee-Granita den kalten Kaffee in ein flaches Gefäß füllen, mit etwas Zucker süßen und mit dem Kaffeelikör würzen. Die Schale ins Gefrierfach stellen und alle 30 Minuten mit einer Gabel umrühren, bis sich nach etwa 3-4 Stunden kleine Flocken gebildet haben, die aber nicht zu einem Block gefroren sind.
Für die Orangen-Granita die Schale der unbehandelten Orange fein abreiben. Alle Orangen auspressen, den Saft mit Zucker und dem Gand Marnier in eine Schüssel geben. Ruhen lassen bis sich der Zucker aufgelöst hat. Den Schalenabrieb hinzufügen in einem flachen Gefrierbehälter ebenfalls ins Gefrierfach stellen und immer wieder rühren.
An einem möglichst kühlen Ort ihrer Wohnung die folgenden, finalen Schritte durchführen! Die Büroklammern an den Schokotropfen entfernen und die Kunststoffstreifen vorsichtig von den Schokoladentropfen lösen. Sofort jeweils zwei der Schokotropfen auf die gekühlten Teller setzen. Mit einem kleinen Löffel das gefrorene Kaffee-Granita in den einen Schokoladentropfen füllen. Das Orangen-Granita in den zweiten Tropfen füllen. Sofort servieren.
Die Entstehung der Schokotropfen für das Brasilien Dessert
Die Schokolade für die Schokotropfen sollte nicht zu flüssig sein
Oh, das werde ich auf jeden Fall auch mal ausprobieren! Ich hoffe, dass ich das auch so schön hinbekomme…
Hello! I’m a Brazilian and have a blog of food too http://www.executivadepanela.blogspot.com.br
Just to tell you that this post is really good in its content. In fact meat in Brazil is cheaper than in US and Europe, for example. We also produce good and a variety of oranges too. Last but not less important, I’ll try your recipe. It looks fancy and delicious.
sehr raffiniert, und doch irgendwie „machbar“ auch für Ungeduldige wie mich …
Auf jeden Fall Ninive!