Ob ein Kochbuch nützlich ist, erkennt man in meinem Bücherregal an den kleinen bunten Markern, die ich als zusätzliche Buchzeichen zu den wieder obligatorisch gewordenen Bändchen verwende.
In diesem liebevoll gemachten Buch des Engländers Simon Hopkinson, kleben bereits mehr als 30 dieser quietschgelben Zettelchen. Was ja bei 135 Rezepten die hier zusammengefasst wurden, schon einer sehr guten Trefferquote entspricht. So gekennzeichnete Rezepte wurden entweder schon für gut befunden, oder sie haben auf jeden Fall noch die Chance in naher Zukunft zubereitet zu werden.
Das vorliegende Buch ist bestens küchengeeignet, das bedeutet, wenn der lindgrüne Schutzumschlag entfernt ist, verbleibt ein dunkelblauer Einband mit weißer Schrift, der ohne Probleme darauf tropfenden Rezeptzutaten fast aller Art verträgt. Diese lassen sich von der glatten Oberfläche leicht mit einem feuchten Tuch abwischen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Das einzige, was an dem Buch zu bedauern ist, ist die Tatsache, dass es für ein modernes Kochbuch verhältnismässig wenige Fotos enthält. Wenn es nicht eine Empfehlung oder ein expliziter Tipp ist, der mir gegeben wird, geht doch die Inspiration, bestimmte Gerichte zubereiten zu wollen, fast immer von Bildern aus.
Hier muss man sich bei der Mehrzahl der Rezepte schon die Mühe machen, diese auch wirklich durchzulesen, um festzustellen, was denn am Ende überhaupt auf dem Teller liegen wird. Klar ist das natürlich bei „Spinat-Ricotta-Pfannkuchen“. Um sich aber ohne Foto etwas unter „Caponata“ vorstellen zu können, sollte man am besten schon mal in Sizilien gewesen sein.
Alles Gemüse!
Bei der Rezeptsuche sehr hilfreich ist die klare Gliederung des Buches. Es gibt am Anfang ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis aus dem auch der gesamte Aufbau des Buches hervorgeht, angefangen beim Gemüse, zu den Kräutern, über Pasta, Hülsenfrüchte & Getreide, Reis, Eier und Obst. Jede der Hauptrubriken ist dann nochmals unterteilt, so dass man sehr schnell z.B. die Avocado oder Zucchinigerichte finden kann.
Der Autor Simon Hopkins führte übrigens im Jahr 2005 wochenlang die englischen Bestsellerlisten an mit seinem ersten Buch „Roast Chicken and Other Stories“. Es wurde auf der Insel zum nützlichsten Kochbuch aller Zeiten erkoren.
Hopkinson leitet nicht nur jedes neue Thema in dem Gemüsekochbuch mit meist interesanten, zumindest aber unterhaltsamen Kurzgeschichten ein, er kommentiert auch viele Rezepte mit Tipps und Hinweisen über die Herkunft oder den Grund der Rezept-Zusammenstellung.
Ebenso nützlich wie das Inhaltsverzeichnis, ist das Register am Ende des Buches, in dem man die gefüllten Ofentomaten ebenso unter „G“ findet, wie auch unter „T“.
Die Rezepte sind auch für Anfänger verständlich beschrieben, die dargebotene Mischung kennt keine Landesgrenzen. Die Palette reicht vom Risotto über die griechische Fava und dem Graupen-Pilaw mit Gemüse aus der Provence bis zum koreanischen Kimchi, für das geschnittener Chinakohl mehrere Tage lang mit Zucker, Knoblauch und Ingwer in einem verschlossenen Glas fermentiert wird…..
Aber auch das hartgekochte Ei mit selbstgemachter Mayonnaise, Mamas Kartoffelküchlein, ein Rezept für gekochte Zwiebeln, Salatdressing, einige Suppen, Desserts und sogar ein paar Cocktail-Empfehlungen finden sich in der schönen Sammlung. Alltagsgerichte für Berufstätige ebenso, wie zeitintensivere Gerichte, an denen sich ambitionierte Hobbyköche austoben können.
Auf der letzten Umschlagseite des Buches steht ein sehr passender Satz, dem ich voll zustimme und den ich deshalb komplett übernehme: „Endlich ist es da – das vegetarische Kochbuch für alle, die keine Vegetarier sind, und auch gar keine sein wollen.“
Alles Gemüse! 135 Rezepte ohne Fleisch
Simon Hopkinson
224 Seiten, 18,7 x 24,8 cm
Gebunden mit Schutzumschlag, durchgehend vierfarbig, mit 125 Abbildungen
Deine Zettellandschaft in dem Buch überzeugt – mehr als tausend Worte! Das Rezept, welches ich daraus versucht habe, der Kartoffelkuchen, (leicht verändert in Kombi mit einem anderen) war von der Zubereitung schlicht schwachsinnig.
Dein Kürbisravioli-Rezept gefällt mir wieder. Noch eine schöne Rezeptevorstellung und das Buch wird bestellt!
Immer gut ein review zu lesen von jemanden der ein kochbuch schon hat:))
Wieso?
Geht das auch ohne das Buch zu haben . . . ?
ein tolles Buch, da gebe ich Dir unumwunden Recht!
Ich habe es neulich ebenfalls vorgestellt:
http://arthurstochterkocht.blogspot.com/2011/09/darum-ist-bocuse-so-rund.html
Diesen Kürbis habe ich auch auf dem Rezeptblo(ck)g.
Einstweilen habe ich nur die überaus leckeren Ravioli mit Butternuss-Kürbis und Amaretti zubereitet!
Das Rezept dazu erscheint demnächst hier