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Kutná Hora ist eine kleine Stadt in Tschechien, die etwa 80 Kilometer östlich von Prag liegt. Sie ist aus mehreren Gründen einen Besuch wert. Das charmante Städtchen hat einige sehr interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten, obwohl viele Touristen sicher nur wegen dem Sedletz-Ossarium hier auftauchen. Früher führte die Stadt den Namen Kuttenberg.
Dank der zahlreichen Silbervorkommen und der königlichen Münzstätte im Welschen Hof (Vlašský dvůr) erhielt das Städtchen den Beinamen „Schatztruhe des Böhmischen Königreichs“. Seine Blütezeit erlebte Kutná Hora am Ende des 15. Jahrhunderts. Damals wurde unter anderem die architektonisch bedeutendste Kirche der Stadt, der Dom der heiligen Barbara (Schutzpatronin der Bergleute), gegründet.
Das Stadtbild ist geprägt von den gepflegten öffentlichen Räumen, inklusive des Marktplatzes mit einzigartigem spätgotischem Steinbrunnen. Dank dem Status einer UNESCO Welterbestätte für den historischen Stadtkern und den Dom, konnte Kutná Hora die Mehrzahl seiner wertvollen Denkmäler renovieren.
Auf ältere Herren, die zum Blues neigen, übt das Blues Café von Kutná Hora eine magische Anziehungskraft aus. Auch auf meinen Freund Wallo.
Kutná Hora und sein historischer Stadtkern
Direkt im Zentrum der mittelalterlichen Stadt befindet sich die St.-Jakobkirche. Sie war ursprünglich Maria geweiht, erst später änderte man das auf St. Jakob. Sie ist das älteste steinerne Gotteshaus von Kutná Hora. Der 80 Meter hohe Turm von St.-Jakob ist schon aus weiter Ferne zu sehen, weshalb die Kirche auch den Beinamen „die Hohe“ trägt.
Während der Bauarbeiten musste man den ursprünglichen Plan aufgeben, einen Doppelturm zu errichten. Der Grund dafür waren wohl die schon damals als schwerwiegend erkannten Probleme mit dem Untergrund (Bergbau), der einen zweiten Kirchturm nicht getragen hätte. Die Kirche wurde 1420 fertiggestellt.
Die St. Jakob Kirche mitten in Kutna Hora
Das beeindruckenste Bauwerk in Kutná Hora – die St. Barbara Kathedrale
Der Barbara Dom in Kutná Hora ist ein echtes Juwel der Spätgotik und einer von nur vier Bauten dieses Kathedraltyps in Böhmen. Die Pracht des Bauwerks zeugt noch heute vom Ruhm und Reichtum des einstigen Kuttenberg und von der tiefen Frömmigkeit seiner Erbauer. Auffällig ist der Standort des Barbara Doms, der etwas abseits des Stadtkerns erbaut wurde.
Der Dom ist der heiligen Barbara geweiht, die eine frühchristliche Märtyrerin ist. Angerufen wird die hl. Barbara als Nothelferin, als Fürsprecherin für eine angenehme Todesstunde und Schutzpatronin aller, die einen gefährlichen Beruf ausüben. Allen voran die Bergleute.
Absolut sehenswert ist die Empore, eine Galerie im Innenraum der Kathedrale (Obergeschoss). Dazu die Konzeption der unverwechselbaren Zeltdächer und natürlich des Bogenrippengewölbes des Hauptraums der Kirche (Foto oben). Mitte des 16. Jahrhunderts, als die Kuttenberger Silberbergwerke kaum noch Silber hergaben, musste der Bau provisorisch beendet werden.
Die darauffolgenden Jahrhunderte brachten eine Welle von Erneuerungen und Austauschaktionen bezüglich des Inventars, insbesondere im Geiste des Barock. Das heutige Aussehen des Doms geht auf das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert zurück, als eine umfangreiche Gotisierung und eine Runderneuerung des Doms vorgenommen wurden.
Der Dom von Kutná Hora – St. Barbara Kathedrale
Die Bergmannsstatue (Foto unten) stammt aus dem Jahr 1700. Sie präsentiert sich in der typischen Bergmannstracht. In einer Hand hält der Bergmann die Grubenlampe, in der anderen ein Werkzeug. Das Schurzleder diente damals als Schutz bei der Arbeit und auch zum Rutschen in die Grube. Die Kuttenberger Bergleute arbeiteten sechs Tage pro Woche, 10-14 Stunden pro Tag. Interessant ist, dass sie bereits Anfang des 16. Jahrhunderts bis in eine Tiefe von 500 Meter hinunterstiegen, was in der damaligen Zeit einzigartig war.
Die Begehung der Galerie in der Hl. Barbara Kathedrale macht außergewöhnliche Einblicke ins Kirchenschiff und sogar in die Konstruktion der Orgel möglich.
Hier spiegelt sich die 16 Meter hohe Pestsäule in Kutna Hora, entstanden in den Jahren 1713-1715. Der Pestepidemie im Jahre 1713 fielen mehr als tausend Menschen zum Opfer.
Das ehemalige Jesuitenkollegs, heute Galerie des Bezirks Mittelböhmen (GASK)
Schöner Blick über Kutná Hora
Der Steinbrunnen (Kamenná kašna)
Im Mittelalter kam es in Kuttenberg infolge der intensiven Grubentätigkeit zu einer Störung des Grundwasserspiegels, sodass die Stadt mit einem Trinkwassermangel zu kämpfen hatte. Dieses Problem konnte im Jahre 1495 durch die Errichtung eines 12-eckigen Steinbrunnens auf dem Rejsek-Platz gelöst werden.
Der ursprünglich überdachte Brunnen diente als Wasserreservoir, dem über eine hölzerne Rohrleitung von der 2,5 km entfernten St.-Adalbert-Quelle bei Bylany Trinkwasser zugeführt wurde. Auf diese Weise wurde die Stadt noch bis 1890 mit Trinkwasser versorgt.
Ein malerisches Stück alte Mauer mitten in Kutná Hora
Moderne Kunst, die dazu einlädt bewegt zu werden
Feines Bier, das dazu einlädt ausgetrunken zu werden
Stadtleben in Kutna Hora
Malerischer Biergarten Kutna Hora hinter dem alten Mauerstück
Es muss nicht immer Prag sein …
Zu etlichen anderen architektonischen Kostbarkeiten in Kutná Hora selbst, gehört sicher das gruselige „Beinhaus“ im Stadtteil Sedlec. Viele Tagestouristen aus Prag kommen sogar ausschließlich deswegen hierher.
In meinem Beitrag „Warum ist das Sedlec-Ossarium voller Knochen?“ erfahren Sie, warum im Stadtteil Sedlec die menschlichen Überreste von 40.000 Verstorbenen ausgestellt sind. – Allerheiligen-Friedhofskirche in Sedlec – Beinhaus (Kostnice)
Für mehr Infos wenden Sie sich bitte an:
Tourist Information Center
Kutná Hora, Palackého nám. 377
+420327512378
www.kutnahora.cz
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