Wenn man schon dauernd vom Essen redet, darf ruhig auch mal die gute alte Flatulenz ins Gespräch gebracht werden. Egal ob man in verschiedenen Landesteilen nun von Furz, Pfurz oder Pups spricht, SIE kommen definitiv zu spät. Falls Sie voller Ideen stecken, die Sie unbedingt herauslassen möchten und die zugehörigen Geräusche in sich erahnen – natürlich sind alle Domains mit diesen Begriffen längst registriert. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, kann jetzt mit einem Klick zu pfurz.de wechseln.
Was dort aber fehlt, sind die großartigsten Blähungsgeräusche der Filmgeschichte, die, der gewitzte Fachmann ahnt es bereits, natürlich in dem Streifen „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“ aus dem Jahr 1981 vorkommen.
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Zur Erinnerung: Louis de Funes verkörpert in dem alten französischen Film einen Bauern, der sich mit seinem buckligen Nachbarn auf einem weit abseits gelegenen Bauernhof die Zeit mit dem Trinken von Wein und Pastis sowie dem Essen selbstgekochter Kohlsuppe vertreibt. Die Geräusche, die die heftigen Blähungen der beiden verursachen, werden sogar von einem Außerirdischen aufgefangen, der sich natürlich prompt für die Kohlsuppe der beiden interessiert. – Kurzum ein Riesenschmarrn, aber trotzdem lustig. – Die wichtigsten Szenen des Filmes sind im nebenstehenden Video zu sehen.
Hätten die beiden etwas mehr Kümmel zum Einsatz gebracht, wäre das alles nicht passiert. Kümmel ist nämlich nicht nur ein uraltes Gewürz, das man sogar schon bei Ausgrabungen gefunden hat, die sich auf 3000 vor Christus zurückdatieren lassen. Laut Wikipedia ist Kümmel neben Anis, Fenchel, Koriander, Pfefferminzblättern und Kamillenblüten auch ein sogenanntes Karminativum, also ein therapeutisches Mittel gegen Blähungen. In der Naturheilkunde wird Kümmel eine appetitanregende Wirkung zugesprochen. Die Verdauung von fetten und blähenden Speisen wird unterstützt und bei Krämpfen und Koliken der Verdauungsorgane wirkt Kümmel lösend.
Der Kümmel als Gewürz
Im folgenden Gericht, das auch als Böhmisches Kümmelfleisch in alten Kochbüchern steht, spielt der Kümmel nur die Rolle des Gewürzes. Vor übermäßigen Blähungen brauchen wir keine Angst zu haben. Die feine Mahlzeit ist grundsätzlich einfache Hausmannskost, schnell hergestellt, und bestens dazu geeignet, einen schönen Fußballabend abzurunden.
Zum Prager Kümmelfleisch kann man einfach ein Stück Baguette reichen. Ansonsten bietet das Gericht natürlich die Gelegenheit, einen rundum böhmischen Abend daraus zu machen. Dazu braucht man noch echte böhmische Knödel und tschechisches Bier wie das Original Pilsner Urquell (das übrigens nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird) oder ein echtes Budweiser Lager (Budvar seit 1895). Letzteres bitte nicht verwechseln mit dem Amerikanischen Budweiser (von Anheuser-Busch), das es bereits seit ca. 1870 gibt. Das Rezept folgt nach der Getränkevorstellung.
Pilsner Urquell und Budweiser Lager passt wunderbar zum Prager Kümmelfleisch
Rezept für Prager Kümmelfleisch
Die Zutaten für 2 Personen:
* 400 g Schweinehals
* 2 EL Mehl
* 1 TL gemahlener Kümmel
* 1 TL Salz
* 1 TL Paprika edelsüß
* 1 Messerspitze Cayennepfeffer
* 2 TL Kümmel (ganz)
* 1 EL Butterschmalz
* 200-300 ml Buttermilch
* 1 Apfel
* einige Zweige Petersilie
Zubereitung Prager Kümmelfleisch: Fleisch in Würfel schneiden (etwa 2 cm), die zwei Esslöffel Mehl in einen tiefen Teller geben, den gemahlenen Kümmel, einen Teelöffel Salz sowie den Paprika untermischen. Das Butterschmalz erhitzen, die Fleischstücke in der Mehl-Mischung kurz wälzen, abklopfen und in dem Butterschmalz rundum goldbraun braten. Bei einer größeren Fleischmenge diesen Vorgang portionsweise durchführen.
Die Fleischstücke mit der Buttermilch ablöschen, die Temperatur reduzieren, den Apfel in Stückchen schneiden und in die Soße werfen, das macht diese schön sämig. Mit dem restlichen Kümmel und etwas Cayennepfeffer würzen. Nach etwa 20 Minuten ist das Gericht gar. Alles nochmals abschmecken und frisch gehackte Petersilie über das Fleisch geben.
Neben dem Prager Kümmelfleisch gibt es hier weitere Rezepte zur EM 2012 in diesem Blog:
Also, dieses Rezept hört sich so gut an, dass ich es am Wochenende ausprobiere. Alle Rezepte sind toll – die findet man so schnell nicht mehr und dann die Fotos dazu – hervorragend. Viele Grüße
Wie gut, dass es die Nürnberg nachrichten gibt. Aber danke, die Zeitung war schon weg. :mrgreen: