Ehrlich gesagt habe ich längere Zeit mit mir gerungen, ob an dieser Stelle wirklich ein Buch vorgestellt werden soll, das von Venedig handelt. Ein Buch, in dem einerseits Rezepte italienischer Gerichte abgedruckt sind und andererseits gastronomische Tipps stehen, die dem Venedig-Touristen dabei helfen, den Einheimischen vielleicht die allerletzten Geheimnisse zu entreißen.
Der Frühling steht vor der Tür, vielleicht ist es schon bald Zeit zu verreisen. Dass wir die Lagunenstadt sehr gerne hin und wieder aufsuchen, habe ich schon in anderen Postings erzählt. In einem davon gebe ich nützliche Tipps zur Anfahrt nach Venedig und auch ein paar wichtige Verhaltensregeln. Denn die Einwohner der Stadt sind wirklich ein geplagtes Völkchen.
Die Miet- und Immobilienpreise in Venedig galoppieren wie wild nur in eine Richtung und machen es Normalverdienern inzwischen unmöglich dort überhaupt noch zu leben. Nur wer Wohneigentum besitzt kommt vielleicht noch über die Runden. – Wäre da nicht der unendliche Strom von Besuchern aus aller Welt, die es dem Venezianer fast unmöglich machen, seinen Fuß vor die Tür zu setzen, ohne gleich wie ein Tropfen Wasser in der gurgelnden, drückenden, schiebenden Masse zu verschwinden.
Am schlimmsten und unbeliebtesten sind jene Touristen, die Ihre Verpflegungspakete und Getränkeflaschen gleich selbst mit gebracht haben, ansonsten nichts konsumieren, dafür aber ihren Müll liegen lassen. Dass es närrische Menschen gibt, die meinen, in einer italienischen Stadt im Sommer mit Badelatschen, womöglich im Bikini oder mit Short und nacktem Oberkörper herumlaufen zu müssen, bereitet jeder schicken Italienerin Schmerzen in den Augen.
Das oben abgebildete Buch/Kochbuch gibt nun nützliche Tipps, wo man in Venedig zur Stärkung gemütlich etwas Wein trinken kann. Denn es geht auch um das Prinzip leben und leben lassen. Das ist der Grund, warum ich das Kochbuch hier doch vorstelle.
Anstelle von Tipps, worin man am besten seine Getränke mitbringt, wenden sich die Autoren der Sitte der Venezianer zu, in traditionellen Weinbars (Bacari) auch unter dem Tag etwas Wein aus sehr kleinen Gläschen zu schlürfen.
Die ombra wird das genannt. Man bestellt eine ombra bianca oder rossa, und der Wirt schenkt ein. Weitere Fragen stellen sich nicht. Die Preise stehen meist auf einer Tafel an der Wand und liegen bei einem Euro oder vielleicht auch 1,50 Euro. Dazu gibt es kleine Köstlichkeiten, von denen die Autoren 50 der besten Rezepte zum Nachkochen zusammengestellt haben.
In fünf Spaziergängen flanieren die Autoren Cornelia Schinharl und Beat Koelliker in ihrem Kochbuch, das mehr als nur ein solches ist, durch jeweils ein Stadtviertel der Lagunenstadt und erzählen von Entdeckungen, die sich am Wegrand machen lassen. Sei es der letzte Gondelbauer in San Marco, oder das farbenprächtige Marktangebot auf dem Mercato di Rialto oder vom Treiben in dem lebendigen jüdischen Viertel.
Sehr schön! Wer sich für Kunst interessiert und noch ein bisschen Zeit erübrigen kann, sollte sich das Peggy Guggenheim Museum in Venedig nicht entgehen lassen.
Die Fahrt mit dem Vaporetto auf dem Canal Grande gehört natürlich zum Venedig-Besuch
Der Markt von Rialto. Gut zu erreichen mit dem Vaporetto, Haltestelle Rialto Mercato. Öffnungszeiten des Marktes: Montag (Fischmarkt Dienstag) bis Samstag von 7–14 Uhr.
Masken wie diese gibt es an jeder Ecke in Venedig zu kaufen
Danke für diesen tollen Beitrag und den Buchtipp! Mein Lieblingsschauplatz Venedig in meinen historischen Büchern ist immer ein Buch, einen Artikel wert!
Danke – außerdem ist es für viele Verehrer der Serenissima ein gelungener Geschenktipp.