Erlebnisse am Kochtopf sind häufig mit Genuss verbunden. Und selbstverständlich soll es in einem Kochblog um Essen & Trinken und alles was damit zusammenhängt gehen. Allerdings erlebt man im Leben hoffentlich mehr als nur kulinarische Genüsse.
Wir zum Beispiel verreisen sehr gerne und ist man erstmal in fernen Ländern angekommen, sammelt man Eindrücke, wiederum kulinarische Genüsse, vor allem Fotos und besucht womöglich Ausstellungen und Museen. Eine Horizonterweiterung findet immer statt.
Deshalb gibt es in diesem Blog eine Kategorie „Unterwegs„, die nur darunter leidet, dass ich zu wenig Zeit habe, das gesammelte Material einzubauen. Diese Tatsache führt dazu, dass dort Berichte und Bildergalerien immer erst sehr spät veröffentlicht werden. Seien es kürzlich die Frühstücksgeschichten aus den Vereinigten Staaten oder diese kleine Bildergalerie, von unserem letzten Besuch in Venedig im Juni diesen Jahres.
Streng genommen müsste es sogar noch eine weitere Kategorie im Blog mit dem Titel „Kultur“ geben, aber diese werde ich erst anlegen, wenn ausreichend Geschichten und Berichte vorhanden sind (Nachtrag: Kultur gibt es inzwischen!).
Was ich bei meinem letzten Besuch in Vendig so gelernt habe? Ich habe es endlich mal geschafft, die Peggy Guggenheim Collection zu besichtigen.
Changing Place, Changing Time, Changing Thoughts, Changing Future
(Maurizio Nannucci – Neon Tubes 2003) – Bei Peggy Guggenheim in Venedig
Und ich habe gelernt, dass es sogar ein Spielcasino in Venedig gibt. Das ist mir vorher noch nie aufgefallen, obwohl das Gebäude am Canal Grande, in dem sich das Casino befindet, der Palazzo Vendramin-Calergi, für mich absolut einen Besuch wert wäre. Wie es wohl in einem italienischen Spielcasino zugeht? Vielleicht teste ich das bei meinem nächsten Besuch sogar aus.
In dem Palazzo gibt es übrigens seit 1995 auch ein Richard Wagner Museum. Richard Wagner lebte mit seiner Familie ab September 1882 in einem Teil des Palazzos, war auch mehrere Wochen mit Franz Liszt zusammen und verstarb dort am 13. Februar 1883. Mit einem Sonderzug wurde er von dort nach Bayreuth gebracht. Schließlich war er zu seiner Zeit schon so etwas wie ein Superstar.
Warum der Herr Wagner jetzt in diesem Zusammenhang ein Rolle spielt? Das ist schnell erklärt. Sobald ich eine größere Aktion in meiner Küche beginne, die voraussichtlich ein paar Stunden dauern wird, lege ich eine Wagneroper in den CD-Player und lasse mich mächtig von ihm bedröhnen.
Bei Peggy Guggenheim in Venedig
Mehr für die stillen Künste war dagegen Peggy Guggenheim zuständig, die ebenfalls lange Zeit in Venedig lebte, allerding erst fast ein Jahrhundert später. Sie, wie schon ihr Vater, entstammte einer der reichsten Industriellenfamilien Amerikas. Ihr Vater kam 1912 beim Untergang der Titanic ums Leben. Sie sammelte Kunst, war mit dem Schriftsteller Samuel Becket befreundet, einige Jahre mit dem Maler und Bildhauer Laurence Vail und später mit dem Maler Max Ernst verheiratet und gilt als die größte Sammlerin und Galeristin der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Natürlich hat sie nicht alles selbst gesammelt, was heute in den Guggenheim-Museen in New York, Bilbao, Abu Dhabi, Berlin und eben in Venedig zu sehen ist.
Sie verfolgte bereits während des zweiten Weltkriegs ihr Vorhaben „jeden Tag ein Bild zu kaufen“. Hier ihr ganzes Leben, oder auch nur einzelne Stationen daraus aufzuzählen, würde mein Vorhaben, Erinnerungen an den Besuch in Ihrem Museum in Venedig aufzubewahren, auf jeden Fall sprengen.
Aber es schadet zweifellos nicht, sich näher mit ihrer Persönlichkeit auseinander zu setzen, weshalb ich mir schon mal eine Biografie von ihr besorgt habe.
Museums-Infos:
Peggy Guggenheim Collection
Palazzo Venier de Leoni
Tickets: 12 Euro
Der Stadtengel – Marino Marini (1901-1980)
Besucher der Peggy Guggenheim Collection auf der Kanalseite
Kleiner Künstler der die Großen nachahmt
Ausschnitt aus „Das Reich der Lichter“ von René Magritte. Hier sind Tag und Nacht in einem Bild vereint. Die Personen sind Spiegelungen anderer Besucher, die nicht zu dem Bild gehören.
Alchemy von Jackson Pollock (1912 bis 1956)
Einer der stillen Seitenkanäle in Venedig. – Peggy Guggenheim in Venedig
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2 Kommentare zu “Peggy Guggenheim in Venedig. Nachbetrachtung”