Dies ist ein Gastbeitrag (auch alle Fotos) von Michaela Kohlbeck, der gleich bei zwei Blogevents ins Rennen geschickt wird. Nämlich hier zur Fußball-EM und beim Aufruf von Kebo, die in diesem Monat Rezepte aus der Alpenküche sammelt. Zusammengeworfen wird die Alpenküchen-Sammlung in Zoras Kochtopf.
Fußball ist in der Schweiz nicht gerade Volkssport Nummer eins. Wesentlich beliebter ist das Schwingen, entfernt ähnlich wie hier das Ringen, allerdings mit anderer Kleiderordnung. Der Schwinger trägt ein Sennenhemd, das ist ein Leinenhemd mit Edelweißmuster und eine spezielle Hose mit Haltegriffen für den Gegner am Bund.
Alle drei Jahre findet das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest statt. Hierbei wird der Schwingkönig ausgeschwungen, welcher bekannter als der Fußballer des Jahres ist.
Die meisten Schwingprofis haben einen handwerklichen Beruf und sehen aus wie Schränke. Einige von ihnen gehen im Sommer auf die Alp, da sie zuhause einen landwirtschaftlichen Betrieb besitzen. Da der Alpsommer zwischen drei und vier Monate dauert und nicht jede Alp leicht zu erreichen ist, nimmt man anfangs Sommer lagerfähige Lebensmittel mit.
Wenn Besuch kommt, bringt dieser frisches Obst oder Gemüse. Da ich selbst das Glück habe seit einigen Jahren im Sommer auf die Alp gehen zu können [Bericht hier] habe ich mich für ein typisches Älplergericht entschieden:
Älplermagronen mit Apfelkompott
Mein Chef kocht es am Liebsten über dem offenen Holzfeuer in einem hängenden Kessel, ähnlich einer Gulaschkanone, aber es geht auch prima in einer großen Pfanne. Käse und Sahne habe ich stets auf der Alp, der Rest wird anfangs mitgenommen. Älplermagronen mit Apfelkompott und Schmorzwiebeln. Das Rezept für 4 Personen:
Für die Schmorzwiebeln:
* 4 große rote Zwiebeln in feine Ringe schneiden
* 4 EL Öl
Zwiebeln in einer Pfanne mit heißem Öl anbraten und ca. 20 min. schmoren lassen.
Für das Apfelkompott:
* 4 große Äpfel ( säuerlich) waschen, schälen und in dünne Spalten schneiden
* 4 EL Wasser
* 1/2 Zimtstange
* 1 Nelke
* 2 El Zucker
In einen Topf Wasser, Zimtstange, Nelke, Zucker und die Apfelspalten geben und fünf Minuten dünsten lassen. Anschließend Deckel auf dem Topf lassen und nachziehen lassen.
Für die Älplermagronen:
* 1 Zwiebel klein würfeln
* 1 El Öl oder Butter
* 400 g Kartoffeln 1 cm Würfel schneiden
* 160 g Hörnchennudeln
* Brühe
* 250 g Wasser
* 250 g Sahne
* 200 g geriebener Alp-/Bergkäse
* Muskat, Pfeffer, Salz
Die Zwiebel fein würfeln und in Öl oder Butter andünsten, dann die in 1 cm Würfel geschnittenen Kartoffeln und die Hörnchennudeln zugeben, mit Wasser aufgießen und mit Brühepulver dazu. Etwas köcheln lassen, bevor das Wasser komplett aufgesaugt ist die Sahne zugeben und immer wieder umrühren. Nach etwa 10 Minuten, wenn die Nudeln und Kartoffeln durch sind, den Käse reingeben, alles vermengen und mit Muskat, Pfeffer und Salz abschmecken, noch kurz ein paar Minuten durchziehen lassen.
Die Schmorzwiebeln auf die Älplermagronen verteilen.
Magronen kommt vom Wort Makkaroni, welches bei uns eher die Hörnchen oder Gabelspaghetti sind.
Älplermagronen mit Apfelkompott – Foto: Kohlbeck
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Das sieht massiv lecker aus. :) Das muss ich unbedingt mal nachmachen. Ich bin ein absoluter Fan von der Kombination Apfel / Zimt / Nelken. Richtig gut! LG Andy
Wir durften die Älpermagronen persönlich testen und sind begeistert :-)
Es hat uns sehr gut geschmeckt. Natürlich geht das Rezept mit in meine Rezeptsammlung ein.
Liebe Grüße
Ulrike Taubert
Clever lieber Peter, da schlägst Du gleich drei Fliegen mit einer Klappe :-)
Gastbeitrag, EM-Beitrag und Alpenküche!
Ein Gericht, mit dessen Namen ich gar nichts anfangen konnte, aber jetzt, nachdem ich das Rezept gelesen habe mit dem Gericht umso mehr.
Mein Beitrag für die EM ist in Arbeit, ich warte noch auf das Männchen…
Liebe Grüße,
Kebo
Ja, Heike. So ein effektives Posting hatte ich noch nie ;-)
Das habe ich auch schon mal gegessen. Das war sehr lecker und sättigt hervorragend. Tolle Idee dieses Gericht auszuwählen. Gibt Energie macht satt und ist günstig im Einkauf, wenn man nicht einen Teil von den Zutaten eh im Garten hat.