Der alte Spruch: „gut Ding will Weile haben“, trifft zwar häufig, aber nicht immer zu. Im vorliegenden Fall schon, denn ich stelle an dieser Stelle ein Produkt vor, das bereits im vergangenem Oktober in meiner Küche angekommen ist. Es handelt sich um den sehr schicken Messerschärfer von Tyrolit auf dem Foto oben. Von der Herstellerfirma Tyrolit hatte ich bis zur Kontaktaufnahme durch eine freundliche E-Mail bis damals noch nie etwas gehört.
Wenn man heutzutage etwas nicht weiß, genügt es bekanntlich, das gesamte Wissen der Welt schnell aus der Tasche zu holen, das man als Besitzer eines Smartphones ohnehin ständig mit sich herumträgt. Natürlich führt damit der erste Weg zur Suchmaschine, oder vielleicht auch direkt zu Wikipedia.
Und dort erfuhr ich dann, dass Tyrolit ein wichtiger Teil der Unternehmensgruppe Swarovski ist. Diese wiederum kennt inzwischen jedes Kind, denn durch eine geschickte und moderne Marketing-Maschinerie, sind die Swarowski-Kristallprodukte weltweit präsent.
Der Tyrolit Messerschärfer kommt ins Haus
Der Weg aus der glamourösen Welt des James Bond in meine Küche, ist jetzt trotzdem nur noch ein sehr kurzer. Er führt zwar, relativ umständlich, erst noch zur Swarowski-Tochter TYROLIT, die den Zweck erfüllt, alle möglichen Schleifmittel zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten. Für einen Vermarkter von Kristallprodukten ein durchaus logischer Schritt, der bereits nach dem ersten Weltkrieg im Jahr 1919 vollzogen wurde.
Mit dem edlen Messerschärfer tritt Tyrolit jetzt aber erstmals an uns Endverbraucher heran, die wir in unserem Leben bisher noch keine Schleif- und Schruppscheiben aus ihrer Produktion benötigten. Und dieses Herantreten kann man getrost als gelungen bezeichnen.
Das ging schon bei der Verpackung des Tyrolit Messerschärfers los, die aus einem hochwertigen, sehr stabilen und schwarz überzogenen Karton bestand, der auch noch mit Schaumstoff ausgeschlagen war. Zuerst dachte ich, ich packe ein Produkt von Apple aus (nächstes Foto).
Der Tyrolit Messerschärfer lugt aus seiner edlen Verpackung
Sehr überzeugend finde ich das Design des Messerschärfers, der nicht nur formschön, sondern auch hochwertig und sehr stabil ist. Geschickt werden die drei Scheifsteine, die alle eine andere Körnung haben, in den gleichen Winkeln auf dem Ständer mittels sehr starkern Magnetflächen gehalten (Foto unten).
Allerdings habe ich noch nicht herausgefunden, welche Körnungen das sind. Sowohl die beiliegende Beschreibung als auch die toll gemachte Homepage zu dem Messerschärfer schweigt sich darüber aus. Angegeben wird nur raue, mittlere und feine Körnung.
Empfohlen wird auf jeden Fall ein zu schleifendes Messer zuerst zu reinigen. Die verwendeten Schleifsteine sollten angefeuchtet werden. Wenn ein Messer recht stumpf ist, sollte es nacheinander über die drei Steine gezogen werden. Über den Stein mit der feinsten Körnung selbstverständlich zuletzt, um eine glatte, polierte Oberfläche zu erhalten.
Noch ein wichtiger Hinweis:
Der Messerschärfer wurde speziell für den Grob- und Feinschliff europäischer Messer in allen Größen entwickelt.
Japanische Messer müssen mit einem anderen Winkel geschliffen werden, was aber nicht heißt, dass man die Steine dafür nicht verwenden könnte. Aber eben nicht in dem vorgegebenen Winkel.
Über die reine Funktion des Messerschärfers eine fachkundige Meinung abzugeben, ist für mich als Laien natürlich nicht möglich. Der Umgang mit dem Messerschärfer will auch gelernt sein, denn Messer zu schleifen ist eine (meist sehr umstrittene) Kunst.
Und wie so vieles, was der moderne Mensch schnell mal en passant machen will, ist im Grunde ein Handwerk, für das man einst jahrelang in die Lehre gehen musste. Egal ob es sich ums Messer schärfen, Backen oder Kochen dreht.
Foto: Horst Linke
Früher warteten die Leute bis ein Scherenschleifer in ihre Gegend kam und durch lautes Läuten einer Glocke auf sich aufmerksam machte.
Diese Männer hatten keinen besonders guten Ruf, denn sie waren ihren Kunden recht suspekt. Sie kamen von irgendwo – und gingen nach irgendwo . . . zu solchen Leuten konnte man doch kein Vertrauen haben! – Wie dem auch sei, sie erledigten ihren Beruf je nach Geschick. Aber Scherenschleifer: Diesen Beruf gibt es eigentlich gar nicht mehr, jedenfalls nicht hier zu Lande.
Mit dem zunehmendem Wohlstand in Deutschland wurde es üblich, sich häufiger neue Messer zuzulegen. Heute sind wir längst an einem Punkt, an dem jeder engagierte Hobbykoch mehrere Messer in höchster Qualität für hunderte, oder gar für tausende von Euro in der Küchenschublade, respektive im Edelholz-Messerständer hat.
Und die werden garantiert keinem (potentiellen) Schlawiner anvertraut, der mit einer Glocke, einem fahrbaren Schleifstein und womöglich einem Äffchen auf der Schulter um die Ecke kommt.
Kennzeichnung der einzelnen Schleifsteine – Tyrolit Messerschärfer
Der grobe Stein – Tyrolit Messerschärfer
Ich schärfe meine Messer regelmäßig, da mir beim Kochen ein reibungsloser Ablauf und eben auch die Ästhetik wichtig ist. Ich nutze dafür meist einen weniger besonderen Schleifstein mit 1000er Körnung. Das von Ihnen vorgestellte Modell scheint mir aber ziemlich gut durchdacht zu sein und stellt gleich mehrere Körnungen zur Verfügung. Vielen Dank für Ihren Beitrag!
Ich finde den Tyrolit Messerschärfer eine sehr spannende und innovative Erfindung. Allerdings finde ich dessen Handhabung doch etwas umständlich. Indem die Messer von oben herab abgezogen werden und lässt sich dadurch eine weniger starke und kontrollierbare Bewegung ausführen und wenn die zweite Seite der Klinge abgezogen werden soll muss man den Tyrolit umständlich drehen. Bei einem einfachen Abziehstein würde man vergleichsweise nur das Messer von der einen Hand in die andere wechseln.
Ansonsten bringt der Tyrolit natürlich auch viele Vorteile, z.B. das er gleich drei Abzeihsteine mit unterschiedlichen Körnungen mit sich bringt womit man die Messer extrem scharf schleifen kann.
Kann mit dem sehr teuren Messerschaerfer keine
zufriedestelende Schaerfe machen.
Den Artikel durchgelesen … und was ist nun das Ergebnis? Ein wenig dünn. Ist das Ding nun den Preis wert oder eher ein teurer Gage der Firma Swarowski?
Sie verkaufen Glas auch als wären es Edelsteine ;)
Das Teil ist sehr chic.
Allerdings sind mir die Steine alle nicht feinkörnig genug
In Nürnberg bietet sich z.B Messer Chesi zum professionellen Schleifen an: http://www.nuernberger-meisterhaendler.de/de/alle-meisterhaendler/chesi