Fleisches Lust. Feine Fleischküche und Warenkunde


Fleisches Lust

Fleisches Lust

Fleischeslust
Kochbuchrezension: Fleisches Lust. Feine Fleischküche und Warenkunde

Fleisches Lust

Fleischeslust
Fleisches Lust. Feine Fleischküche und Warenkunde

Fleisches Lust

Fleischeslust

Fleisches Lust

Alle Bilder oben wurden von mir aus dem Buch „Fleisches Lust. Feine Fleischküche und Warenkunde“ abfotografiert.

Zugegeben. Es wirkt einfältig. Dass ich mich erdreiste, ausgerechnet während einer Zeit ein Kochbuch zum Thema Fleisch vorzustellen, in der ein weiterer Fleischskandal Europa erschüttert, nämlich der Skandal um Pferde- im Hackfleisch. Warum ich das tue? Das ist schnell erklärt. Mir persönlich fällt es nicht mal im Traum ein, in den nahen Supermarkt zu gehen um dort abgepacktes Hackfleisch zu kaufen, von dem ich nicht nachvollziehen kann, woher es kommt.

Und erst recht käme ich nicht auf die Idee, tiefgefrorene Lasagne oder andere Fertigprodukte dort zu erwerben. An uns geht dieser, wie schon manch anderer Lebensmittelskandal, also irgendwo vollkommen vorbei. Denn bei uns wird noch selbst gekocht, das ist einer der Gründe, warum es diesen Kochblog gibt.

Zum Glück gibt es dazu noch Metzgereien, in denen man zusehen kann, wie Hackfleisch frisch durchgedreht wird. Wo der Metzger mit seinem Namen für die Qualität seiner Ware bürgt und nachweisen kann, wo er die Tiere, die er in kleinen Teilen verkauft, bezogen hat. Auch wenn das in Zukunft, dank einer angestrebten EU-Agrar-Reform, noch schwieriger wird.

Das vorliegende Buch „Fleisches Lust“ ist vielleicht nicht unbedingt ein Kochbuch, das uns dazu animiert, ein bestimmtes Gericht zu kochen, obwohl darin insgesamt 125 Rezepte zu jeder (bei uns gebräuchlichen) Art von Fleisch zu finden sind. Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Geflügel, Kaninchen und selbstverständlich auch Wild.

Den einzelnen Fleischsorten sind jeweils Kapitel gewidmet. In diesen ist sehr viel wissenswertes aus früheren Zeiten sowie Zubereitungsmethoden enthalten, die heute oft gar nicht mehr üblich sind.

Die Aufmachung des Buches ist in den kühlen Grautönen sehr linear und auch typografisch recht nüchtern gehalten. Die hervorragenden Fotos korrespondieren ausgezeichnet damit. Auf aufgeräumten Tellern ohne Schnickschnack werden die fertigen Gerichte präsentiert.

Vor jedem Kapitel steht die Warenkunde im Blickpunkt. Skizzen der Tiere zeigen die jeweils im nächsten Abschnitt vorkommenden Teile, die mit Nummern gekennzeichnet sind. Ebenfalls nummeriert sieht man die rohen Fleischstücke im Detail, dazu eine Erklärung worum es sich im einzelnen handelt und wozu sich die Stücke am besten eignen.

Dabei lernt man als deutscher Bundesbürger schnell einige österreichischen Bezeichnungen, denn das Buch wurde von einem Wiener Metzger initiiert, der auf eine Tradition in seiner Familie zurückblicken kann, die in erster Linie aus der Gastronomie stammt.

Vom Backerl (Bäckchen) über das Beiried (flaches Roastbeef) bis zum Ochsenschlepp (Ochsenschwanz) geht die Sammlung beim Rind, wenn es sich ums Braten und Schmoren dreht.

Fleisches Lust. Feine Fleischküche und Warenkunde

Mir gefällt dieses Buch sehr gut. Schon den ersten Ansatz finde ich lobenswert. Denn wie schon an anderer Stelle in diesem Blog beschrieben, sollten wir Menschen mit den Tieren, die wir töten schon zu Lebzeiten sorgsamer umgehen, und das was das Tier uns bietet auch respektvoll und möglichst komplett verspeisen.

Dieser Gedanke ist den modernen Menschen zunehmend fremd, der in den Supermarkt geht um sich dort eingeschweißte Entenbrust oder Hähnchenschlegel zu besorgen. Irgendwann weiß keiner mehr wie denn das gefiederte Lebewesen im Ganzen aussieht. So wie viele Kinder heute schon nicht mehr wissen, dass Milch aus dem Euter einer Kuh stammt und nicht im Tetrapack im Supermarkt von selbst entsteht.

Der zweite Ansatz des Buches geht mit dem ersten Hand in Hand und bezieht sich auf die Zubereitungsmethoden von Fleisch. Auch hier gibt es etliche, die nicht mehr sehr geläufig sind. Dass man Rindfleisch nicht nur als Tatar roh oder als gebratenes Steak essen kann, sondern auch das Schmoren, Kochen, Sieden, oder Dünsten geeignete Methoden sind, wird in diesem Buch sehr gut vermittelt.

Die Rezeptangaben sind alle klar verständlich ausgedrückt, das jeweilige Ergebnis bringt stets ein leckeres Gericht auf den Tisch. Zu den zahlreichen Fleischgerichten gibt es einen praktischen Anhang, in dem sich Rezepte zu Salaten, Soßen und interessante Beilagen wie Semmelknödel, Grießknödel oder Serviettenknödel befinden.

Auch wenn das Buch bereits im Jahr 2010 erschienen ist, so ist es doch noch immer eine Kaufempfehlung. Auch, oder sogar speziell für Anfänger.

Fleisches Lust. Feine Fleischküche und Warenkunde
Inhalt: 336 Seiten
Verlag: Collection Rolf Heyne
25,8 x 19,8 x 2,8 cm
Preis: 35,00 Euro


Hinweis: Dieses Buch wurde mir vom Verlag zur Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.



Eventuell dazu passende Beiträge

Alles Gemüse! 135 Rezepte ohne Fleisch

Ob ein Kochbuch nützlich ist, erkennt man in meinem Bücherregal an den kleinen bunten Markern, die ich als zusätzliche Buchzeichen zu den wieder obligatorisch gewordenen Bändchen verwende. In diesem liebevoll gemachten Buch des Engländers Simon Hopkinson, kleben bereits mehr als 30 dieser quietschgelben Zettelchen. Was ja bei 135 Rezepten die hier zusammengefasst wurden, schon einer sehr guten Trefferquote entspricht. So gekennzeichnete Rezepte

Das saugute Kochbuch

Das saugute Kochbuch ist ein wunderbarer Titel für eine Rezeptsammlung, in der es ausschließlich ums Schwein geht. Was mir auf den ersten Blick daran gut gefällt, ist die Aufmachung des Buches. Mit leichten rosa Karos auf weißem Grund kommt der Umschlag daher. Die Zwischenseiten, die das Buch in seine Themen-Abschnitte aufteilt, sind ebenfalls in dem genannten Muster gehalten.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert