Frühjahrsputz, Fastenzeit oder Fit in den Frühling

Frühjahrsputz

Immer wieder gerne durchsuche ich das Internet nach bestimmten Begriffen und wundere mich über die ausgelieferte Anzahl der Trefferquoten. So liefert Google auf der Suche nach dem Wort „Frühjahrsputz“ ungefähr 1.200.000 Ergebnisse. Die „Fastenzeit“ ist scheinbar eine wesentlich wichtigere Sache, denn schon haut mir die Maschine ungefähr 2.410.000 Ergebnisse um die Ohren.

Und obwohl die gesamte westliche Welt die dicksten Menschen beherbergt, bringt uns „Fit in den Frühling“ sogar ungefähr 6.480.000 Ergebnisse.

Das kann bei „Fit in den Frühling“ im Prinzip ein Hinweis auf bestehende Verzweiflung sein. Vielleicht liegt es aber auch einfach an der Anzahl der Publikationen, die sich mit diesem Thema befassen. Und daran, dass das meiste Geld darin steckt.

Für mich gut ist, dass diese kleine Geschichte hier irgendwann auch von den Suchmaschinen gefunden wird, und zwar mit allen dreien der genannten Begriffe. Wenn auch erst in einem Bereich, zu dem die wenigsten Menschen vorstoßen werden.

Frühjahrsputz – gibt es den noch?

Seitdem es in Wohnungen anstelle von Kohleöfen Zentralheizungen gibt, ist der Frühjahrsputz (Stöbern) auf dem absteigenden Ast. Denn ein Kopftuch zu tragen, mit dem die Hausfrau früher die Dauerwelle schützte und ganz nebenbei demonstartiv zur Schau stellte: „seht her, ich bin fleißig“, ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Und was ein Teppichklopfer ist, weiß heute kein Bundesbürger mehr, der jünger ist als ca. 45 Jahre.

Moderne Staubsauger und sündteuere Microfasern rücken heute jedem Stäubchen zu Leibe, was uns leider immer neue Allergien beschert, weil wir keinen Schmutz mehr gewöhnt sind. Chinesische Feng Shui Meister haben uns beigebracht uns von Dingen zu trennen, die wir seit zwei Jahren nicht mehr benutzt haben, und wenn das nicht so ist, so haben wir zumindest ein Buch darüber im Bücherschrank. Nein. Der Frühjahrsputz ist definitiv ein Auslaufmodell. Nicht nur, weil er als Begriff in meiner Liste die schwächste Trefferquote hat.

Mein Körper ist ein Tempel…

Mein Hauptinteresse liegt momentan allerdings auf dem Begriff Fastenzeit, denn die begann schließlich am kürzlich vergangenen Aschermittwoch. Auch wenn die politischen Parteien in Deutschland diesen Tag immer wieder mit ihrem „politischen Aschermittwoch“ zu vereinnahmen suchen.

Wer nicht wirklich etwas darüber weiß: als Passions- oder auch Fastenzeit wird im Christentum der mehrwöchige Zeitraum ab dem Aschermittwoch bis zum Hochfest Ostern bezeichnet. Um noch mehr darüber zu erfahren, lesen Sie bitte den Beipackzettel die Bibel oder wenden Sie sich an ihren Arzt Bischof oder an ihren Apotheker Pfarrer.

Die Fastenzeit ist für viele Menschen immer noch der Zeitraum, in der man sich mal ein bisschen kasteit. Man könnte den Wein weglassen, oder die Schokolade, den Kaffee oder den Zucker, die Butter unter der Wurst oder womöglich sogar das Bier. Fangen Sie an. Die Fastenzeit ist 40 Tage lang.

Ich selber habe schon im Januar damit begonnen und sechs Wochen lang konstant nicht mehr als 1.800 Kalorien täglich gegessen. Dazu ein bisschen mehr Bewegung als sonst üblich. Seitdem bin ich 4,5 kg leichter und muss die Hosen und Gürtel enger schnallen. Zeit mir ein paar neue zu bestellen denn ich möchte, dass das so bleibt. Die Krawatten, die mir in den letzten Jahren bei der Weiberfastnacht abgeschnittenen wurden, bestelle ich gleich mit.

Dafür brauche ich mich überhaupt nicht mehr um das dritte angeschnittene Thema zu kümmern. Der Frühling kann kommen. Ich bin schon fit.

Krawatten


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2 Kommentare zu “Frühjahrsputz, Fastenzeit oder Fit in den Frühling”

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