Wie schon in meinem Aufruf zum Blogevent „Pasta Regional“ vermutete: Die Nudel in Deutschland ist ein kulinarischer Anfänger. Alle Menschen in meinem Umfeld, die ich gefragt hatte, ob es denn in Ihrer Kindheit schon richtige (reine) Nudelgerichte gab, haben entweder die Frage gar nicht verstanden, oder kannten Pasta nur als Beilage zum Hauptgericht. So wie man eben Kartoffeln oder Reis verwendet.
Meine über 80jährige Mutter gehört allerdings zu der Generation, die einst die Pasta aus Italien über die Alpen brachte und hier in unseren Alltag integriert hat. Schon als kleiner Knirps habe ich mir stets „Nulu“ gewünscht. – Wurde ich denn gefragt…!
Meine Eltern, als Mitlieder der Generation „deutsches Wirtschaftswunder“, reisten bereits 1954 nach Italien, um dort meine ältere Schwester zu zeugen und natürlich jede Menge Spaghetti am Gardasee zu verspeisen.
Gibt es deutsche Nudelgerichte? Also Pasta Regional?
Wir alle wissen inzwischen, wie lange die Pastakarte beim guten Italiener sein kann, aber Nudelgerichte aus Deutschland? Die gibt es (fast) nur in Baden Württemberg. Dort wohnen die Spätzle, die Maultaschen, und auch die Krautkrapfen dazu die Schupfnudeln, auch wenn das alles nicht unbedingt Nudeln in der Form sind, wie wir sie aus Italien kennen.
Die Teilnahme an dem kleinen Blogevent, den ich zu diesem Thema veranstaltet habe, war entsprechend gering. Meine eigene Kreation zum Thema Pasta Frankonia setzt auf fränkische Produkte.
Über die folgenden Einsendungen zum Blog-Event „Pasta Regional“ habe ich mich sehr gefreut und bedanke mich an dieser Stelle recht herzlich bei allen TeilnehmerInnen, die sich mit dem vorgegebenen Thema befasst haben.
Gänseleber-Nudelflecke im Gänsesud von Wolfgang, Kaquus Hausmannskost Wolfgangs erster Beitrag besteht aus einer aus Gänsklein gekochten Brühe, etwas Spinat und Sardellen dazu sowie frisch geriebenen Käse. Das war dann ziemlich lecker und hatte einen deutlichen , aber sehr angenehmen Lebergeschmack! |
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Rucola under cover von Eva, Kochpoetin Eva konnte nicht anders. Sie ließ beim Einkauf einen Büschel Rucola in ihren Korb wandern, obwohl sie wusste, dass Herr H. nicht besonders amüsiert darüber wäre, diesen auf seinem Teller vorzufinden. Aber findig wie die Frauen nun mal sind, fand sie eine Lösung für das selbst geschaffene Problem… |
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Makkaroni-Auflauf von Ninive, Ninive loves Life Ninive serviert uns ein Nudelgericht, das sie bereits in ihrer Kindheit genossen hat. Nudeln findet sie generell klasse. Sie machen glücklich, schön und zufrieden und sie könnte jeden Tag welche genießen. |
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Eifeler Makkaroni von Natalie, Pastasciutta Die Variante, die uns Natalie vorstellt finde ich sehr interessant: Ja, da werden Makkaroni gekocht und anschließend mit Schwarzbrotkrümeln in der Pfanne gebraten! – Ich kenne das aus meinem fränkischen Elternhaus, wo man Makkaroni ebenfalls mit in Butter goldbraun gebratenen Semmelbröseln bestreut hat. Und auch Brabara kennt das (unten) |
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Nudeln mit Apfelmus von Barbara, Ein Topf Heimat Barbara hat auf dem Umweg über das Nürnberger Stadtarchiv Interessantes zum Thema ausgegraben. Neben ihrem spannenden Rezept – Nudeln mit Apfelmus – lohnt es sich bei ihr nachzulesen, wie es früher um die deutsche Nudel bestellt war! |
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Bandnudeln mit Spinat von Geri, Lecker mit Geri Die Zutaten sind vielversprechend. Nudeln, Spnat, Zwiebel, Knoblauch, Sahne, Ei und Käse. Das ergibt garantiert ein feines Pastagericht, das in allen Landesteilen Deutschlands „regional“ daherkommen kann. |
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Nudeln, Linsen, Speck und Zwiebeln von Wolfgang, Kaquus Hausmannskost Wolfgang schreibt: “ … und Linsen gab es bei ihnen auch. So habe ich also Bandnudeln gemacht, mit Linsen, Speck und Zwiebeln, dazu Liebstöckel, der hier immer noch wächst, wenn auch eher langsam.“ Herausgekommen ist ein wunderbares Gericht, das ebenfalls in viele Regionen Deutschlands passen würde. |
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Schneiderflecken mit Zwiebel-Schinkenwurst-Schmälze von Margit, Kochbuch für Max und Moritz Margit erzählt die Geschichte der schwäbischen Vesper, wie auch ich sie von einem Freund aus dem Schwabenland kenne: Guet ‚gveschpert isch halb gschafft. heißt es dort. Und was in so einer Vesper gegessen werden könnte, serviert uns Margit als feines Süppchen mit Einlage! |
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Nudeln wie früher von Peggy, Multikulinarisches Peggy fiel zu meiner Aufgabenstellung zuerst Buchstabensuppe ein. Daran erinnere ich mich ebenfalls, allerdings ist das kein Pastagericht. Peggy hat uns deshalb ein sächsisches Gulasch gekocht, wo die Nudeln immerhin als (neudeutsch) „Sättigungsbeilage“ dienen. |
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Schwäbische saure Bohnen mit Spätzle von Melanie, touche-a-tout Melanie serviert uns Spätzle, verrät uns allerdings nicht, wie sie diese herstellt hat …. ;-) |
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Lachs in Weißwein-Sahne-Sauce auf deutschen Bandnudeln von Thomas, Nudelheissundhos Thomas kümmert sich in seinem Rezept intensiv um die Garmethode des Lachses. Wobei die Nudeln ein bisschen ins Hintertreffen geraten und doch nur als Beilage fungieren. |
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Nudeln fränkische Art – Pasta Frankonia In meinem eigenen Beitrag verwende ich Nürnberger Bratwürste, um daraus wenige kleine Fleischbällchen zu machen. Die dazu passende Soße wurde aus feinem Frankenwein, etwas Brühe und Crème fraîche hergestellt, dazu noch ein paar Pfifferlinge aus dem nahen Wald. Wenn das nicht Pasta Regional ist….?! |
eine feine Sammlung! Am Wochenende gabs nochmal etwas das hierher gepaßt hätte- Spaghetti-Auflauf mit 3erlei grünem Gemüse, Speck und diesmal Bechamel-Sauce überbacken.
Lieber Peter, danke für die Zusammenfassung und die Anregung, uns mal mit einem Nahrungsmittel zu beschäftigen, das uns vertraut ist, aber von dessen kulinarischer Geschichte in Deutschland wir gar nicht so viel wissen.
Da sind ja ein paar nette Nudelgerichte vorgestellt worden. Doch Nudeln als Hauptgerichte, so wie in Italien, gibt es offenbar selten. Mit Maultaschen, Leberspätzle, Kässpätzle, Bubaspitzle, etc. liegen, so scheint mir, die Schwaben leicht vorn. Aber auch in Hessen gibt es mehr Nudeln als Hauptgericht, als man glaubt. An Hessische Speckpfannkuchen, Schinken-Käse-Nudeln, Maccaroni mit Äpfeln, Nudelaufläufe in allen Variationen, etc. kann ich mich noch gut erinnern. Mir hat Dein Event Spaß gemacht.