mit Spießen und mit Stangen,
von Geilingen, den Eppelein.
Das war ein Jubeln und ein Schrei’n!
Die ganze Stadt war toll und voll,
und was an Gift und was an Groll
man schon seit Jahr und Tagen
geheim in sich getragen,
das machte sich gewaltsam Luft:
der Erzhalunk, der Schelm, der Schuft!
Dieses Gedicht – ergänzt um weitere 60 Zeilen, die ganz am Ende des Beitrags aufgesagt werden können – gehörte noch Anfang der 1960er Jahre zum Lehrplan in den Schulen Nürnbergs und musste häufig auswendig gelernt werden.
Der Gefangene, um den es geht, war natürlich ein Raubritter namens Eppelein von Gailingen, der vor etwa 700 Jahren das Licht der tristen Welt erblickte und später den Nürnberger „Pfeffersäcken“ das Leben schwer machte. Pfeffersäcke wurden damals die Händler genannt, die ihre Waren aus und durch die mittelalterliche Handelsmetropole in alle Welt schafften und damit viel Geld verdienten.
Eppelein war dagegen wirtschaftlich von Naturalabgaben seiner Bauern abhängig, die nur recht karges Land bewirtschafteten. Die teure Ausstattung eines Berufskriegers samt Personal konnte er mit diesen Einnahmen nicht finanzieren.
Bevor ich aber weitererzähle, soll schnell geklärt werden, was es mit dem Beitrag zum #SchlossGenuss auf sich hat. Der Hashtag #SchlossGenuss steht für Kultur, Leben und (Er-)Zeugnisse in Schlössern, Burgen, Klöster und historischen Gärten. Der Verein Schlösser und Gärten in Deutschland e. V. hat zu einer Blogparade aufgerufen, an der ich mich gerne beteilige. Gefragt sind Erlebnisse, Erinnerungen an Schloss-, Burg- oder Klosterbesuche. Natürlich darf es auch um Esskultur oder Konzerte gehen.
Was der Raubritter Eppelein mit dem Thema Schlossgenuss zu tun hat, ist mir derzeit selber noch nicht ganz klar.
Aber ich arbeite daran.
Schließlich soll es, trotz des Hashtags, nicht nur um #SchlossGenuss gehen, es darf auch #BurgGenuss sein.
Mein Thema war schnell gefunden. Was kann mir, als geborenem Nürnberger schon näher liegen, als die altehrwürdige Kaiserburg, die seit annähernd 1.000 Jahren über meiner Stadt thront? My Home is my Castle trifft voll zu!
Was heute als Kaiserburg bezeichnet wird, sind eigentlich drei Burgen
Als Kind beeindruckten mich die Hufabdrücke auf der Brüstung der Burg natürlich sehr.
Dass es sich damals schon um das handelte, was man heute Fake nennt, wusste ich als kleiner Steppke ja noch nicht. Schließlich wurden jahrzehntelang Hufabdrücke in die Burgbrüstung geklopft, um die Sage vom Ritter Eppelein glaubhafter zu machen, die nicht nur mein Vater mit immer gleicher Begeisterung erzählte.
Der Raubritter überfiel die Wagenzüge der Nürnberger Kaufleute, beraubte sie Ihrer Ware und sperrte sie gerne in dunkle Verliese, um Lösegeld zu erpressen.
Das war also schon mal kein besonderer Genuss für die Beteiligten.
Als Eppelein im Jahr 1372 denunziert und gefangen genommen werden konnte, war es schnell ausgemacht, dass man ihn auf der Nürnberger Burg hängen sehen wollte. Trotzdem erfüllte man ihm dort oben einen letzten Wunsch.
Gar nicht dumm, wünschte sich der räuberische Ex-Edelmann einen letzten Ritt auf seinem Pferd. Eppelein schwang sich auf sein Ross, gab dem Tier die Sporen und sprengte mit einem Satz von der Burgbrüstung und als hätte sein Pferd Flügel, sogar über den kompletten Burggraben.
Hohnlachend schrie mein Vater an dieser Stelle der Erzählung jedesmal – sehr laut als wäre er selbst Eppelein – so dass wir Kinder und auch alle umstehenden Leute erschraken:
„Die Nürnberger hängen keinen, Sie hätten ihn denn!“
Und schwupps war er im nahen Reichswald verschwunden. – Für mich war die Geschichte immer ein besonderer #BurgGenuss!
Auf der Nürnberger Burg, im Blick den Sinwelturm
Meine Ferien in Burgthann und was Eppelein hier zu suchen hat
Um die Geschichte zu Ende zu bringen: Für einen weiteren #BurgGenuss war etwas später meine Oma zuständig. Sie lebte in Burgthann, einer kleinen Ortschaft, nur 30 Kilometer vor den Toren Nürnbergs. Dort verbrachte ich jahrelang große Teile meiner Ferien.
Ihr winziges Haus stand nur wenige hundert Meter Luftlinie von der Burgthanner Burg entfernt.
Genaugenommen war die Burg nicht viel mehr als eine gut erhaltene Ruine. Für mich die wichtigsten Teile der Ausstattung: ein hoher Turm mit windschiefen Häusern sowie ein schmales Guckloch, von dem aus man wiederum das kleine Holzhäuschen meiner Großeltern auf der anderen Seite des Schwarzachtales sehen konnte.
Den Geschichtsbüchern zufolge wurde Eppelein 1381 bei einem Zechgelage in der Nähe erneut denunziert und gefangen genommen. Man kerkerte ihn für einige Tage in eben jener „Burg Thann“ ein, bevor man ihn in Neumarkt in der Oberpfalz aufs Rad band und qualvoll hinrichtete.
Wie es in jenen Jahren um die Sensationsgier der Menschen stand, ist schlecht einzuschätzen.
Aber in Ermangelung moderner Errungenschaften die uns heute an jeder Grausamkeit auf der Erdkugel teilnehmen lassen, wird das rädern eines Halunken in Neumarkt eine willkommene Zerstreuung gewesen sein. Wenn auch nicht unbedingt ein Genuss.
Wendete man sich von der grausigen Hinrichtung ab und wollte im Mittelalter etwas essen, so war man gut beraten, gleich als höhergestellte Person auf die Welt zu kommen. Auch wenn das keine Garantie für ein gutes Leben war, wie wir aus der Geschichte des Raubritters Eppelein wissen.
Deutscher Burgenwinkel im schönen Unterfranken
Der #BurgGenuss in meiner fränkischen Heimat ist mit dem Besuch der Nürnberger Kaiserburg keineswegs erschöpft.
Erst kürzlich haben wir einen Ausflug nach Unterfranken übernommen, wo sich alleine im nordöstlichen Bereich des Naturparks Haßberge (nordwestlich von Bamberg) sieben Burgruinen, 14 Schlösser und eine gut erhaltene Burg auf engstem Raum konzentrieren.
Der Titel der Ansammlung: Deutscher Burgenwinkel. Das nenne ich Burg und SchlossGenuss!
Wer einen Ausflug plant: In Altenstein (Foto oben und unten) befindet sich direkt neben der Ruine das Burgeninformationszentrum des Deutschen Burgenwinkels. Hier kann speziell mit Kindern kreativ und interaktiv das Mittelalter erforscht werden.
Was gabs denn nun auf einer Burg zu essen?
Als Knecht im Mittelalter zu leben, war ohnehin nicht lustig. Aber der Speisezettel war wirklich ein echtes Trauerspiel (unten Bild 1). Es gab häufig Getreidebrei, Rüben, Kohl, Äpfel und Wasser.
Dem Handwerker (Bild 2) ging es etwas besser. Die Forscher haben folgende Lebensmittel zusammengetragen, die im 13./14. Jahrhundert verfügbar waren: Haferbrei, Haferbrot, Rüben, Kohl, Sauerkraut, Käse, Eier, Äpfel, Birnen, Nüsse, Beeren, Milch und Wasser.
Auf dem Speisezettel des niedrigen Adels (Bild 3) taucht erstmals Fleisch auf. Neben Getreidebrei, Haferbrot, Rüben , Kohl, Sauerkraut, Käse und Eiern, wird Schaf-, Ziegen-, Rind- und Schweinefleisch aufgeführt. Ergänzt durch Äpfel, Birnen, Nüsse, Beeren, Milch, gewürztem Wein, Bier und Wasser.
Naturgemäß ging es dem hohen Adel (Bild 4) am besten. Ihm stand das Wildbret, Hausgeflügel, Fisch und Gewürze wie Salz und Pfeffer zu. Daneben gab es Schaf-, Ziegen-, Rind- und Schweinefleisch, Haferbrot, Rüben , Kohl, Sauerkraut, Käse und Eier. Äpfel, Birnen, Nüsse, alle Arten von Beeren und Kirschen. Dazu Milch, Bier, Wasser und selbstverständlich Wein.
Die Forscher haben sich in Altenstein dankenswerterweise auch um das Wetter damals gekümmert und Interessantes ans Licht gebracht. So gibt es Überlieferungen die besagen, in den 1410er und 1420er Jahren hätten sich lange Trocken- und Regenperioden abgewechselt.
Das Wetter war damals vielleicht auch schon die Grundlage jedes small Talks, daran hat sich nicht viel geändert in den letzten 600 Jahren.
Aber Scherz beiseite: in Wirklichkeit beziehen sich die Überlieferungen auf die Auswirkungen des Wetters, nämlich die Qualität der Ernten. Hier selbstverständlich des Getreides – aber auch die des Weines.
So weiß man, dass die Weinjahre 1419, 1437, 1438 und 1442 sehr gut waren. Was aber nicht heißt, man habe gleichzeitig gute Getreideernten erwirtschaftet. Die Mainhochwasser verwüsteten schon mal die Getreidefelder.
In den Jahren 1426 und 1448 musste man den im Übermaß produzierten Wein verscherbeln, dafür aber sehen, wie man zu vernünftigem Brot kam.
Vielleicht kommt aus dieser Zeit der dumme Spruch von geübten Trinkern: Das bisschen, was ich esse, kann ich auch trinken.
Alle Beiträge zur Blogparade #SchlossGenuss
- TravelWorldOnline Traveller: Ritteressen in der Burg Lockenhaus (2.5.18)
- Redaktion42: SchlossGenuss in Kloster Banz (3.5.18)
- KulturNatur: Über europäische Geschichte nachdenken (3.5.18)
- Stadtneurotiker: Verschlossen (5.5.18)
- leggiero flautato: Genießen, lustwandeln… Schlossgenuss (5.5.18)
- Pyrolirium: SchlossGenuss – Meine Lieblingsschlösser (5.5.18)
- Iris Haist, ArtTwo: SchlossGenuss auf italienische Art (5.5.18)
- Made in Minga: Wasserburgen Haemelschenburg und Coppenbrügge (7.5.18)
- Pierre von BedeutungOnline: „Stumme Zeitzeugen lassen staunen: Schlösser, Klöster und Burgen in Deutschland #SchlossGenuss“ (7.5.18)
- Kunst-Schau: #SchlossGenuss in Ehrenbreitstein. Kunst, Geschichte und Wein (7.5.18)
- EssenReisenLeben: Gartenfest am Schloss Babelsberg (9.5.18)
- Schloss Hartenfels Torgau: ‚Zu Tisch!‘ bei Johannn Friedrich I. von Sachsen // Website (10.5.18)
- Daniela Köster: Burg Schlitz: Gastfreundschaft und Individualität (12.5.18)
- Claudia Wagner: Klosterkirche Andechs – Kein Geheimtipp, aber ein Tipp! (13.5.18)
- Bettina op jück: Schlosspark Stammheim. Wo Kunst auf Natur trifft (14.5.18)
- Kroatienexpertin: Split: Auf einen Kaffee in den Diokletianpalast (14.5.18)
- Thomas Weiberg: Das Schaugericht im Speisesaal des Oberen Schlosses zu Greiz (15.04.18)
- Museum Burg Posterstein: Schlossgenuss in Potsdam – Der Museumsverein Burg Posterstein auf den Spuren europäischer Geschichte und Kunst (17.5.2018)
- Andrea Hahn, „Zu Tisch!“ Genießen in Schlössern und Gärten: Pomeranzengärtnerjungen und Orangenfieber (17.5.2018)
- Dr. Uta Piereth: Gaumenfreuden des Mittelalters auf der Cadolzburg: Mörsern, Schnippeln, Schnabulieren (17.5.2018)
- Torsten Maue: #SchlossGenuss – Weshalb polnische Schlösser so begeistern (17.5.18)
- Maik-Sören Hanicz: Gewöhnungsbedürftige Leichtigkeit: Zu Gast bei Wilhelm II. von Württemberg // @KlosterBebenhausen (20.5.2018)
- Elvira Kühn, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten: #Schlossgenuss in Preußen – Eine beiläufige Betrachtung aus dem Paradies (26.5.2018)
- Lisa Begeisterung: St. Georgen – ein mittelalterliches Kloster (26.5.2018)
- Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg:Süße Verführung im barocken Schloss (29.5.18)
- Nummer 26 ist dieser Beitrag (siehe oben)
- Kultourbunt: Auf den Apfel(geschmack) gekommen – SchlossGenuss in Eutin (30.5.18)
- Zeilenabstand: Ein Wochenende in einem südfranzösischen Château bei Carcassonne (30.5.18)
- Christoph Pietrucha: Schicke Häuschen. Residenzmuseen in Polen (27.5.18)
- Dagmar vom Bestager Reiseblog: Die Ehrenburg – noch mehr Abenteuer an der Mosel (31.5.18)
- Thomas Weiberg, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten: #SchlossGenuss in der Charlottenburger Schlosskapelle (31.518)
- Christian Quaeitzsch, Bayerische Schlösserverwaltung: Stresstest für den „Hofmarschall“ – ein Blick hinter die Kulissen des fürstlichen Speisesaals (1.6.18)
- Florian Trott, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe: Auf „kulinarischer“ Entdeckungsreise in der Kunsthalle Karlsruhe… | #SchlossGenuss (1.6.18)
- Museum Hessen Kassel: Frisch auf den Tisch: Speisen aus dem Bergpark Wilhelmshöhe (1.6.18)
- Sylvia und Robert: Freie Sicht von Burg Pappenheim // 111 Sachen in Franken machen (1.6.18)
- Suschna, Textile Geschichten: Nur noch kurze Zeit: Bretterbude mit rostiger Tapete #SchlossGenuss (3.6.18)
- Stilentas: #SchlossGenuss im barocken Flair: Brunch in Schloss Atzelsberg (3.6.18)
- Burgdame: Kultur und Genuss in Ostwestfalen – Schloss Wendlinghausen (3.6.18)
- Christoph Bröder, Burgenblogger: Tausche Mosel gegen Rhein (3.6.18)
- Peter Soemers: Buitenplaats Ockenburgh – eine Bürgerinitiative als #SchlossGenuss (4.6.18)
- Anke von Heyl, Kulturtussi: Lustschloss und Brennesselpralinen – mein ganz persönlicher Genuss (4.6.18)
- Christina Sebastian, HofkulturBlog: #SchlossGenuss – Drei besondere Gärten mit Genussfaktor (4.6.18)
- amdredaktion: Hamburgs unsichtbare Schlösser – #SchlossGenuss (4.6.18)
- Isabelle Winkel, lustloszugehen: Frisch erlebt: #SchlossGenuss im Rheingau (5.6.18)
- Reiselust-Magazin: Entdeckungstour durchs Markgräflerland #2: Schloss Bürgeln (5.6.18)
- Anja Kircher-Kannemann, Kultur-Geschichte(n) – Digital: #SchlossGenuss im Rheingau (5.6.18)
- Mein zweiter Beitrag: BurgGenuss bei Kerzenschein, dazu Rockmusik und Landlust? (5.6.18)
- Damian Mallepree, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung: Goethe-Picknick im Schloss – #SchlossGenuss (5.6.18)
- Deutsches Historisches Museum: Der späte Aufstieg der Gabel (5.6.18)
- Katharina Stimpfl, Universalmuseum Joanneum: Kultur und Kulinarik mit dem Museums-Picknick im Grünen und der Genussreise im Museum | #SchlossGenuss (5.6.18)
- Bettina Wurche, Meertext: #SchlossGenuss : Das bioversum Jagdschloss Kranichstein bittet zum Neophyten-Buffet (5.6.18)
- Claudia, Cabinetto: Slawenburg Raddusch – Osten – Da ist doch nichts? (5.6.18
- Suse, Ich lebe jetzt: Schloßgenuss, die Blogparade (5.6.18)
- Sylvia, Brotwein: #SchlossGenuss – Schloss Schwarzburg (5.6.18)
- Daniela, Leberkassemmel und mehr: Ausflug: Schloss Ludwigsburg kulinarisch (5.6.18)
Das Gedicht: Eppelein von Geilingen (Ernst Weber)
mit Spießen und mit Stangen,
von Geilingen, den Eppelein.
Das war ein Jubeln und ein Schrei’n!
Die ganze Stadt war toll und voll,
und was an Gift und was an Groll
man schon seit Jahr und Tagen
geheim in sich getragen,
das machte sich gewaltsam Luft:
der Erzhalunk, der Schelm, der Schuft!
Kein Schmähruf wurde ihm geschenkt;
denn morgen wird er ja gehenkt.
Nun, da man ihn gefangen,
braucht keiner mehr zu bangen,
daß, wenn er auf den Strauchdieb schilt,
der Eppelein ihm das vergilt,
und eh‘ sich einer des versieht,
ihm etwas um die Ohren zieht,
der gottverlass’ne Räuber!
Die Männer wurden Weiber,
sprach einer nur den Namen aus.
Nun wagt man wieder sich heraus,
und selbst die Mädel wurden kühn:
Heidi, heida, wir haben ihn!
Indes in schweren Sorgen
der Ritter schaut den Morgen.
Noch eine Bitte schenkt ihr mir?
Wohlan, so bringt mein treues Tier!
Bringt mir mein Roß zum letzten Ritt!
Es geht so einen sanften Schritt.
Zum Galgen soll’s mich tragen,
ihr düffit mir’s nicht versagen.
Ihr fürchtet doch nicht gar Gefahr,
ich bin ja aller Waffen bar!
Da mußten sie zu Willen sein
von Geilingen, dem Eppelein.
Sie rückten an den Kappen
und zäumten ihm den Rappen.
Sie banden fest den starken Mann.
Hinaus zum Zwinger ging es dann.
Die Gaffer waren dichtgedrängt.
Die Alten schrien: „Hängt ihn, hängt
den argen Leuteschinder!“
Und selbst die kleinen Kinder,
sie höhnten: „Eppel – Eppelin!“
und drehten Nasen nach ihm hin,
wo der Gefangne finsterblaß
auf seinem schwarzen Renner saß.
Er saß in stiller Lauer,
und wo die Außenmauer
steilrecht zum Graben fiel hinab,
er seinem Hengst die Sporen gab.
Ein Hurrahopp – Stoß rechts, Stoß links
quer durch die Lanzenreihen ging’s,
und hoch trotz voller Rüstung
zwang er die Mauerbrüstung.
Die Wellen klatschten über ihn,
die Städter rannten her und hin;
doch eh‘ sie kamen an den Rand,
er schon auf Nimmersehn verschwand.
Das Stücklein hat von allen
mir immer gut gefallen.
Gar herzlich hab ich stets gelacht,
wenn ich des Eppelein gedacht.
Und war er auch ein Schnapphahn bloß,
als kecker Reiter war er groß,
der ohne langes Zagen
den rechten Sprung tat wagen.
Zur rechten Zeit ein scharfer Sporn!
Es geht kein Reitersmann verlor’n,
wenn unter ihm ein Rößlein schnaubt
und er noch an sich selber glaubt.
Fotohinweis zum ersten Bild im Beitrag: Sonnenuntergang hinter der Nürnberger Burg – © Stefan Hofer
Sehr geehrter Herr Spandl, ich möchte mich ganz herzlich für diesen Blogbeitrag bedanken! Vor etwa 75 Jahren habe ich dieses Gedicht in der damals sogenannten „Volksschule“ gelernt. Ich stamme aus Schwandorf in der Oberpfalz. Nun bin ich als alter Mann seit 3 Wochen in Nürnberg in einem Seniorenstift und an was habe ich gedacht, als ich beim Spaziergang in Burgnähe kam? Natürlich! Aber von dem Gedicht wußte ich nur noch den Anfang und den Inhalt – und gegoogelt fand ich Ihren Blog und das Gedicht und die Geschichte drum rum! Herzlichen Dank! Und eine schöne Erinnerung an meine Kindheit. Ja, ja – „…und er noch an sich selber glaubt.“ wie es in dem Gedicht am Ende heißt! Das wünsche ich jedem, der Ihren Beitrag liest
Danke nochmals
Hans Herdegen
Vielen Dank Herr Herdegen.
Hallo Peter,
vielen Dank für die vielen Informationen . Wie immer Toll!
Hallo Peter,
dein Beitrag ist wie immer ein Genuss. Vielen Dank für die vielen Informationen und, um ehrlich zu sein, bin ich bei der Kost froh in der heutigen Zeit zu leben.
Viele Grüße
Dani
Das geht mir genauso.
Ich verstehe auch den ganzen Hype um Mittelalterfood und die Verklärung der Zeit nicht…
Danke für Deine lieben Worte
Lieber Peter,
ich kann mich da nur Andrea Hahn anschließen – merci für deinen #SchlossGenuss – so herrlich! Bin ich froh, dass du es trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Pfingstferien geschafft hast mitzumachen – eine absolute Bereicherung für die Blogparade!
Falls du noch den zweiten Beitrag schaffst, wäre fein – ich lese deine kulturhistorischen Artikel supergern!
Das neue Theme von dir gefällt mir, ist jetzt alles so schön übersichtlich!
Sonnige Morgengrüße
Tanja von KULTUR – MUSEUM – TALK
Herzlichen Dank für diesen wunderbaren, interessanten, spannenden, packenden … Blogbeitrag zu unserer Blogparade #SchlossGenuss und die Veröffentlichung der Blogroll. Wir würden jetzt am liebsten gleich losreisen und uns nicht nur die Nürnberger Burg, sondern auch alle anderen genannten Orte anschauen und tiefer in das Leben des Raubritters Eppelein einsteigen.
Hochinteressant sind auch die historischen Fakten.
Liebe Grüße nach Frrrrangen vom #SchlossGenuss-Team
Andrea Hahn
Bitteschön, gern geschehen!
Das mit der Blogroll sollte im Prinzip für jeden Pflicht sein.
Schließlich gibt es deshalb Blogparaden. Ich finde es sehr schade, dass das heute vollkommen ignoriert wird.
Vielleicht schaffe ich noch einen zweiten Beitrag – aber wahrscheinlich erst nach dem Ende der Parade… ;-)
LG zurück,
Peter G. Spandl