Diese schwarzen Nudeln à la Thermidor haben nur ganz am Rande mit dem Original Rezept eines Hummer Thermidor zu tun. Wobei der Begriff Thermidor schon Anlass zu Nachforschungen gibt. Zumindest Leuten, die sich einmal mit der französischen Revolution befasst haben.
Schließlich gab es während der französischen Revolution den republikanischen Kalender, der in Frankreich vom September 1792 bis zum letzten Tag des Jahres 1805 benutzt wurde.
In diesem Kalender spielte der Thermidor (deutsch auch Hitzemonat) die Rolle des elften Monats, wobei man das nicht gleichsetzen darf mit unserem November. Es war eher Juli!
Trotzdem, die Zeit war verrückt und wer seine Allgemeinbildung erweitern will, kann sich Details über den Thermidor schnell hier aneignen. Wissenswertes über den Französischen Revolutionskalender findet man gleich einen Klick weiter.
Das klassische Rezept des Hummer Thermidor geht allerdings nicht auf die französische Revolution zurück, sondern auf ein ebenfalls „Thermidor“ genanntes Theaterstück von Victor Sardou. Schlauen Büchern zufolge, wurde anlässlich dessen Uraufführung im Jahre 1894 in Paris erstmals dieses Hummer-Gericht im Restaurant „Maire’s“ serviert.
Schwarze Nudeln à la Thermidor
Die Berührungspunkte zum echten Hummer Thermidor enden in den nachfolgend zubereiteten schwarzen Nudeln à la Thermidor recht schnell. Genau betrachtet wird nur Hummerfond und/oder Hummerpaste verwendet. Es handelt sich also um ein stark abgewandeltes Thermidor, das aber als Alltags-Mahlzeit für Normalbürger machbar, und wirklich sehr zu empfehlen ist.
Zutaten für 4 Personen:
* 400 g Lachs
* 400 g schwarze Nudeln
* 3 schöne reife Tomaten
* 4 Stängel Estragon
* 2 Schalotten
* 25 g Butter
* 2 EL Cognac
* 300 ml Hummerfond (aus dem Glas)
* 50-60 g Hummersoßenpaste
* 200 ml Schlagsahne
* 30 g frisch geriebener Parmesan
ZUBEREITUNG
Die Tomaten kreuzweise einritzen, in kochendes Wasser geben und abschrecken, die Haut abziehen und die Tomaten vierteln. Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in feine Würfel schneiden. Den Estragon von den Stielen zupfen, Stängel aufheben. Den Lachs in nicht zu kleine Stücke würfeln.
Die Schalotten pellen und sehr fein würfeln, anschließend in der Butter in einem Topf glasig anschwitzen. Mit dem Cognac ablöschen. Bei milder Hitze 10 Minuten lang köcheln, dann die Estragonstängel einlegen.
Variante mit Lachs: Den Herd auf 80° vorheizen. Die Lachsfilets in Stücke schneiden, ein Backblech gut einbuttern, den Lach darauf auslegen und (ohne zu würzen) in den Backofen geben. Nach 30 Minuten herausnehmen, salzen und Pfeffern, dann in die inzwischen fertige Soße einlegen. Siehe unten.
Hummerfond und die Schlagsahne angießen. Etwa 20 Minuten sanft kochen lassen, dann die Hummerpaste unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Inzwischen die schwarzen Nudeln kochen und abgießen. Die Soße durch ein Sieb geben, Tomaten, Estragon die letzten 2-3 Minuten in die Soße einlegen. (Verwendet man Surimi, diesen in der Soße nur kurz darin erwärmen). Die Nudeln in die Soße zu dem Fisch geben, schwenken und sofort servieren.
Ein zufälliger Auszug weiterer Lachsrezepte in diesem Blog:
Die Nudeln werden mit Tintenfisch-Tinte (Sepia) eingefärbt und schmecken kaum anders als „normale“ Spaghettis. Schwarze Nudeln gibt es auf jeden Fall im italienischen Supermarkt, in Feinkostläden oder auch sehr gut sortierten Supermärkten.
Wie Du am fertigen Gericht sehen kannst (erstes Bild) geht es hier in erster Linie um die Optik des Gerichts.
Schwarze Nudeln habe ich bisher noch nie gegessen. Inwiefern schmecken diese denn gegenüber den normalen hellen Weizennudeln? Bei uns im Laden habe ich aber aber auch noch nie die schwarzen Nudeln gesehen.