In unserer Küche wird nicht nur gebacken oder gekocht. Manchmal wird auch einfach etwas ausprobiert, nur weil es schön oder gut sein könnte. Was hier zuletzt fabriziert wurde, nenne ich einfach Ananasblüten. Auch wenn es absolut nichts mit echten Ananasblüten zu tun hat. Es handelt sich nur um getrocknete Ananas, etwa ein Milimeter dünne Scheiben einer frischen Ananas, die im Ofen bei etwa 55-60 Grad Umluft für mehrere Stunden getrocknet werden.
Da ich gerne und oft Desserts mache, ist eine solche Abwechslung natürlich immer willkommen, lassen sich diese „Ananasblüten“ doch hervorragend zur Verzierung von allen möglichen Desserts verwenden. Erstmals gesehen habe ich die Idee in einem amerikanischen Blog (leider habe ich vergessen wo), in dem es um Cupcakes ging, von denen ich eigentlich gar nicht viel halte.
Allerdings gab es dort auch keine Erklärung, sondern nur ein Foto, das mich vor allem deshalb angesprochen hat, weil das mittlere Stück der Ananas, also der getrocknete Strunk, aussah wie ein echter Blütenstempel.
Das war eigentlich der einzige Grund, warum ich kürzlich die viele Energie aufgewendet habe, um das ebenfalls auszuprobieren. Und wie man auf den Fotos erkennen kann, ist es tatsächlich gelungen.
Getrocknete Ananasscheiben sehen aus wie Blüten
Ob es andere Gründe geben kann, eine solch aromatische, frische und saftige Frucht wie die Ananas unbedingt zu trocknen, bezweifle ich ehrlich gesagt. Dass man so etwas mit leicht verschrumpelten Äpfeln tut, die im Herbst im Überfluss vorhanden sind, oder auch mit Pflaumen, Feigen und selbstverständlich Weintrauben, leuchtet mir noch ein. Aber ausgerechnet eine Ananas?
Getrocknete Ananas – Ananasblüten
Mit dem Ergebnis war ich trotzdem sehr zufrieden, denn wie auf den Fotos zu sehen ist, habe ich nur 11-12 solcher dünnen Scheiben für meinen Versuch herangezogen, die eine Resthälfte der Ananas landete beim gebeizten Thunfisch, die andere Resthälfte der großen Frucht gab es zum Dessert, das aber erst demnächst verbloggt werden kann.
Die Herstellung solcher knuspriger Scheiben ist kein Hexenwerk, wie schon erwähnt und auf den Fotos zu sehen, schneidet man (mit der Brotschneidemaschine oder ähnlichem Küchengerät) einige gleichmäßig dünne Scheiben (1 mm) von der Frucht, legt sie auf ein trockenes Tuch und schiebt sie bei 55-60 Grad (Umluft) in den Backofen, wobei man einen Kochlöffel zwischen die Herdklappe klemmt, damit die Feuchtigkeit gut abziehen kann. Profiköche ziehen solche Fruchtscheiben vor dem Trocknen übrigens durch Läuterzucker, wodurch die Frucht ihre Farbe besser behält und sicher auch knuspriger wird.
Der Trockenvorgang dauert etwa 4-5 Stunden, es empfiehlt sich die Scheiben immer wieder zu wenden und auch das verwendetet Tuch zwischendurch gegen ein frisches auszutauschen. Wenn die Scheiben nicht mehr allzu feucht sind, kann man sie in ein Förmchen legen, wodurch der Rand der kreisrunden Scheiben nach oben gebogen wird, was aber ebenfalls nur wegen des besseren Aussehens gemacht wurde. Man muss dann sehr darauf achten, dass die Scheiben nicht an den Förmchen kleben bleiben.
Das Hauptproblem mit den fertigen und wirklich knusprigen Ananasscheiben ist es, deren Zustand zu konservieren, denn schon ein bisschen zu viel Luftfeuchtigkeit macht die Fruchtchips wieder zäh. Man muss also bis zum Gebrauch auf jeden Fall einen geeigneten Lagerort finden!
Getrocknete Ananas – Ananasblüten. So wirds gemacht als Bilderfolge
Aus dünnen Ananasscheiben werden später getrocknete Ananas
Getrocknete Ananas. Derzeit noch frisch und erst auf dem Weg in den Ofen
Die fertig getrocknete Ananas in Scheiben hat sich in kleine Blüten verwandelt.
Sehr interessante Rezepte in diesem Blog:
– Gepickelte Radieschen, gebeizte Fische auf Apfel, Gurke, Radieschen
– Gebeizter Skrei im Mango-Salat mit salzigen Mandeln und Limette
– Gebeizte Thunfisch-Pralinen mit Ananas-Relish
– Gebeizter Loup de Mer mit Spargel, Zitronengras, rosa Pfeffer
– Forellenfilets bunt gebeizt auf Rote Bete-Apfelsalat und Meerettich-Mousse
Optisch gefallen sie mir sehr gut. Aber wenn ich das so lese, ist mir der Aufwand dann doch zu hoch. Vor allem die Tatsache, dass man sie nicht gut aufbewahren kann.
Sind die denn richtig knusprig? Oder eher zäh/ledrig?
Ach, ich glaub, ich ess die Ananas lieber doch frisch, so liebe ich sie nämlich.
LG, Sandra
Hallo Frau Kampi,
man kann sie schon aufbewahren, aber wie gesagt, das mit der Luftfeuchtigkeit ist nicht zu verachten.
Und natürlich sind sie auch knusprig. Wenn man alles richtig gemacht hat!
Mit leckerem Gruß, Peter
Sehen gut aus, deine Ananas :-). Ich hab sie auf diese Art vor einigen Monaten zusammen mit Ananassorbet und karamellisierter Ananas serviert (http://diekuechenschabe.blogspot.co.at/2013/02/ananas-hoch3.html)
Habe ich gesehen – und auch schon kommentiert.
Gleich beim ersten Foto habe ich mich gefragt, wie du diese kleine Erhebung in der Mitte zusammengebracht hast. Beim letzten Foto war’s dann klar.
Ich hab die Ananas in Muffin-Formen getrocknet, allerdings ein bissi dicker geschnitten, weil mir die ganz dünnen heillos in der Form picken geblieben sind.
Coole Idee, aber ich stimme dir zu, frisch schmeckt sie besser ;-)