WM 2014 – Ghana – Ghanaischer Fischeintopf – Fante Fante

WM 2014 - Ghana - Fante Fante - Ein ghanaischer Fischeintopf

Die Beschäftigung mit Ghana bringt seltsame Dinge ans Licht. Zum Beispiel welches Zahlungsmittel man in Ghana in der Geldbörse hat. Wo bei uns Euro und Cent klimpern, haben die etwas über 25 Millionen Ghanaer (und nicht etwa Ghanesen) seit 1965 den „Cedi“ stecken, der in 100 Pesewas aufgeteilt ist.

Allerdings musste die Währung schon 1967 erstmals reformiert werden und am 1. Juli 2007 hat man dem Cedi glatte vier Nullen gestrichen. Wer vor diesem Termin eine Million Cedi sein Eigen nannte, besaß nun nur noch 100 davon. Die internationale Abkürzung lautet GHS, das internationale Währungszeichen sieht so aus: ₵. – Derzeit entprechen 4,01 Cedis einem Euro.

Der Name Cedi leitet sich auf Umwegen von Kauri ab. Was wichtig ist zu wissen, denn vor der Kolonialzeit setzten die Menschen in weiten Teilen Afrikas und Asiens Kaurigeld ein. Geld aus Gehäusen der Kaurischnecke (Porzellanschnecke). Während der Kolonialzeit gab es in Deutschland allerlei Schilderungen von Entdeckern und Reisenden über dieses damals sogenannte “Negergeld”.

Die Flagge – WM 2014 – Ghana

Zu den weithin sichtbaren Dingen Ghanas gehört die Flagge, die schick und quergestreift in Rot, Gelb, Grün herumflattert. Vorbild dieses symbolbeladenen Stückes Stoff ist die Flagge Äthiopiens, deren Farbreihung einfach umgedreht wurde. Wobei die Farbe Rot für das Blut steht, das im Freiheitskampf vergossen wurde, Gelb symbolisiert den Reichtum (Ghana wurde als Kolonie „Goldküste“ genannt) und Grün steht für die Wälder und Äcker des Landes.

Der schwarze fünfzackige Stern in der Mitte der Flagge gilt als Leitstern der afrikanischen Freiheit, weshalb die Fußball-Nationalmannschaft Ghanas stolz den Spitznamen Black Stars trägt – Nachfolgend ein schöner Song zur WM 2006. Der „Official Ghana Black Stars Theme Song“.

Der erste Präsident Ghanas, ein gewisser Dr. Kwame Nkrumah, war nach der Unabhängigkeit des Landes von der britischen Kolonialmacht eine Leitfigur des Panafrikanismus, also der Idee eines politisch vereinten Afrikas. Viele weitere, später unabhängig gewordene afrikanische Staaten wählten die selben Farben für ihre Flaggen, um die panafrikanische Idee zum Ausdruck zu bringen.

Das sind neben dem schon erwähnten Äthiopien die Länder: Benin, Burkina Faso, Guinea, Guinea Bissau, Kamerun, Rep. Kongo, Mali, Senegal, Simbabwe und Togo. Zusätzliche Farben kommen bei Mosambik, Simbabwe und Tschad ins Spiel.

Weil der erste so schön war, hier gleich noch den aktuellen Ghana-Song für die WM 2014. Viel Spaß beim zusehen und anhören. Und natürlich auch beim Kochen des Ghanaischer Fischeintopf – Fante Fante.

Tourismus – WM 2014 – Ghana

Ghana zählt nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt und es kommt gut ohne Superlativ aus. Etwas großes gibt es aber trotzdem: den Volta-Stausee, der vom Akosombo-Staudamm aufgestaut wird. Der See, mit einer Gesamtfläche von 8.502 km² ist der größte Stausee der Erde, der durch Menschenhand geschaffen wurde.

Auf jeden Fall eine Reise wert sein sollen die beiden Nationalparks des Landes, der Mole- und der Kakum-Nationalpark. An Ghanas Küste gibt es zahlreiche feine und unendlich weite Sandstrände, die größtenteils auch noch Menschenleer sind. Deshalb rückt das Land zunehmend in den Blickpunkt von Reise-Veranstaltern und neugierigen Touristen. In Ghana werden etwa 79 verschiedenen Sprachen gesprochen, Amtssprache ist aber Englisch.

Die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zum Reiseziel Ghana beginnen so: „Ghana ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern ein relativ sicheres Reiseland. Allgemeinkriminalität besteht jedoch in Form von Überfällen, teils auch mit Waffengewalt.“

Die Liste des UNESCO-Welterbes in Ghana enthält etliche traditionelle Bauwerke der Aschanti und sieht auch vor, verschiedene Nationalparks in diesen Status zu heben. Besonders interessant für deutsche Touristen dürfte aber das “Fort Groß Friedrichsburg” sein, eines von etlichen Forts und Festungen der Kolonialzeit und damals zentraler Umschlagpunkt im Sklavenhandel.

Es ist aber das einzige Fort, das durch seine Geschichte Bögen bis nach Preußen und Berlin schlägt. Der Auftraggeber des Baus, Kurfürst Friedrich Wilhelm, der in Brandenburg und Preußen wirkte, liegt heute in der Hohenzollerngruft des Berliner Doms.

Besonders gut gefallen hat mir an der Geschichte des Forts die Tatsache, das es zwar 1718 vom preußischen König an die Holländer verkauft wurde, allerdings konnten diese es sechs Jahre lang nicht nutzen. Einheimische hielten es in dieser Zeit erfolgreich besetzt!

Ebo Taylor

Nach der WM 2014 – Ghana zum anhören in Nürnberg

Eine lebende Legende der afrikanischen Musikszene ist Ebo Taylor. Sein Name ist unzertrennlich mit „Highlife“ verbunden, einem Mix aus europäischen Instrumenten und der Musik Ghanas. Da der Mann bereits 78 Jahre alt ist, hoffen wir, dass es auch wirklich klappt, mit seinem Auftritt beim Bardentreffen 2014. Er spielt am Freitag, den 1. August um 21 Uhr auf der Bühne der Insel Schütt. Näheres dazu gibt es hier

Ghana kulinarisch. Fufu und Fante Fante

Die einfachste Speise in Ghana dürfte wohl Fufu sein. Alle die das Land besucht haben, berichten übereinstimmend, es handle sich um eine “Pampe”, die aus gekochtem Yam (einer Art Kartoffel), Cocoyam, Plantain und Kasawa mit einem großen, schweren Stock zusammengestampft wird, sodass ein richtig klebriger Klumpen entsteht.

Um ihn zu essen, bringt man entweder drei seiner Finger in Gabelform oder ahmt damit eine Schere nach, sodass man den Klumpen quasi in Häppchen schneidet. Dazu gibt es eine Soße oder Soup.

Weitere Recherchen haben ergeben: Pfannen werden von der ghanaischen Hausfrau so gut wie nie benutzt. Kurzgebratenes ist wegen der klimatischen Verhältnisse in Ghana keine adäquate Zubereitungsart. Gekocht wird in einem Topf, häufig noch über offenem Feuer mit Holz, Kohle oder Gas.

Etwa 56% der gesamten Bevölkerung sind in der Landwirtschaft (einschließlich Fischerei) tätig, sind also Selbstversorger. Die Existens der “normalen” Fischer ist aber auch in Ghana durch die modernen Fangmethoden anderer Länder bedroht, trotzdem habe ich auf unseren Speiseplan einen ghanaischen Fischeintopf gesetzt, der Fante Fante genannt wird.

Fante Fante zur WM 2014 - Ghana
Ein Ghanaischer Fischeintopf – Fante Fante genannt, kommt mit Kokosflocken und Auberginen auf den Tisch

Rezept ghanaischer Fischeintopf – Fante Fante

Zutaten für 4 Personen:
* 750 Gramm Fischfilet (Lengfilet oder Goldbarsch)
* 2 Auberginen
* 4 reife Tomaten (oder 1 Dose Tomaten)
* 4 Zwiebeln
* 1 Zehe Knoblauch
* 200 ml Fischfond (durch auskochen von Fisch-Karkassen gewinnen)
* ca. 8 EL Olivenöl
* Salz + Pfeffer
* 1 Chilli
* 6-8 EL Kokosraspeln
* 1 Orange

Zubereitung – Ghanaischer Fischeintopf – Fante Fante:
Die Auberginen waschen, trocknen und in Scheiben oder Stücke schneiden. Die Tomaten häuten, von den Kernen befreien und würfeln. Die Zwiebeln nur grob hacken. Die Zwiebeln im Öl anbraten bis sie glasig sind.

Knoblauch abziehen und in dünne Scheiben schneiden, zu den Zwiebeln geben und kurz mitbraten. Dann die Tomatenwürfel, die Auberginenscheiben, eine fein gehackte Chili und einen Teil der Kokosraspeln zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Den Fischfond angießen. Alles zugedeckt für ca. 30 Minuten bei 180 Grad (Umluft) in den Ofen stellen.

Nach dieser Garzeit die Fischfilets in grobe Stücke schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und zu dem Gemüse geben. Bei geöffnetem Topf den Fisch für weitere zehn Minuten garen. Abschmecken!

Dazu passt Reis. Vor dem Servieren die Orange filetieren. Zum Anrichten den ghanaischen Fischeintopf auf Teller verteilen, mit den restlichen Kokosflocken und den Orangenfilets garnieren. Fertig ist unser Ghanaischer Fischeintopf – Fante Fante.


Hier wird die WM 2014 kulinarisch begleitet. Die Rezeptsammlung für die WM in Brasilien:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert