Auf einer fernen Webseite, die sich mit veganer Ernährung befasst, habe ich kürzlich gelesen, bei Lidl und anderen Discountern gebe es neuerdings auch vegane Produkte. Das wollte ich mir ansehen und habe deswegen flugs einen Entschluss gefasst. Nach all den Fleischgerichten, die zur Fußball WM 2014 in Brasilien gekocht und hier vorgestellt wurden, sollte endlich mal wieder etwas vegetarisches – oder noch besser etwas veganes auf den Tisch kommen.
Mein Verhältnis zu den veganen Umtrieben in unserer Gesellschaft ist allerdings ein gebrochenes.
Einerseits glaube ich, dass der Mensch ein Allesfresser ist, habe aber selbst, immer wieder – und sehr gerne – einige Tage lang kein Fleisch auf dem Teller. Als 85%-Vegetarier zu leben wäre wirklich kein Problem.
Veganer dagegen bewundere ich in erster Linie für ihre Konsequenz.
Aber ihrem Gedankengut kann ich bereits ab der Verweigerung von Milchprodukten nicht mehr folgen. Was wäre nur ein Leben ohne Käse? – Und erst ohne meine Lieblings-Lederschuhe?
Dazu fehlt mir in der veganen Ernährung das gesunde und vor allem das natürliche Element. In einem rein veganen Supermarkt in Berlin habe ich mich bereits letztes Jahr umgesehen und allerlei Narreteien dort entdeckt. Begonnen beim veganen (Kunst-)Parmesan, über Fertiggerichte (aus für meine Begriffe fragwürdigen Zutaten), bis zum veganen Tierfutter gibt es dort so ziemlich alles.
Eine groß angelegte Suchaktion zum Thema vegane Produkte bei Lidl ließ mich dagegen zuerst erfolg- und dann sogar etwas ratlos zurück. Im nahen Markt auf der grünen Wiese konnte ich keine derartig gekennzeichneten Artikel finden. Erst auf der Webseite von Lidl wurde ich dann fündig.
Zwar nicht bei Lebensmitteln, immerhin stößt man dort aber schnell auf eine große Anzahl veganer Kochbücher. Unter anderem auf eines, das ich schon ein halbes Jahr hier liegen hatte um eine Rezension darüber zu verfassen, zu der ich aber immer noch nicht gekommen bin.
Attilas Hildmanns „Vegan for youth“. – [Nachtrag 2021: wes Geistes Kind Hildmann ist, war damals noch nicht bekannt und hat sich vielleicht auch erst entwickelt. Sein genanntes Kochbuch war damals jedenfalls in aller Munde.]
Das wird schon noch. Die Sache mit den Kidneybohnen Bratlingen
Darin fand ich zwei kleine vegane Rezepte die mir sympathisch waren. Eines davon sind die Bratlinge aus Kidneybohnen, das andere der Dip aus Bananen und Erdnusscreme. Das ganze 1:1 nachzukochen wäre zu langweilig, weshalb an verschiedenen Stellen mein Einfluss geltend gemacht wurde. Beim Salat kam dann doch wenigstens ein Joghurt zum Zug.
Kidneybohnen Bratlinge mit Bananen-Curry-Erdnuss-Dip
Die Zutaten für zwei Personen:
* 2 rote Zwiebeln
* 1 Dose Kidneybohnen (400 ml/gekocht)
* 2 EL Semmelbrösel,
* 25 g Pinienkerne,
* 2 EL feingehackte Petersilie
* ½ TL Meersalz,
* schwarzer Pfeffer aus der Mühle
* 2 EL fein gehackte Petresilie
* 2 EL fein gehacktes Basilikum
* 2 EL Traubenkernmehl (als Bindemittel),
* 1 Msp. Zimt
* ½ TL Bockshornklee
* 1 TL scharfer Senf
* 2-3 Esslöffel Olivenöl
Zubereitung:
Für die Kidneybohnen Bratlinge zunächst Zwiebeln schälen und fein hacken. In einem Teil des Olivenöls in einer Pfanne glasig schwitzen. Die Kidneybohnen abwaschen und in einem Sieb abtropfen lassen. Dann auf ein großes Brett kippen und mit einem großen Messer gut durchhacken, so dass jedes Böhnchen mindestens auf ein Viertel seiner ursprünglichen Größe gebracht ist.
Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, grob hacken. Zwiebeln und gehackte Bohnen in einer Schüssel gut vermischen, mit allen anderen Zutaten würzen und mit den Händen verkneten. Nun kleine Buletten formen und im restlichen Olivenöl goldbraun ausbacken. Fertig sind die Kidneybohnen Bratlinge.
Für den Bananen-Curry-Erdnuss-Dip:
* 1 Banane
* ½ Zitrone
* 2 EL Erdnusscreme
* 1 EL Sojasauce
* 1 TL Curry mild
* 1 Msp. scharfen Curry.
Die Banane schälen und in Stücke schneiden, Zitrone auspressen, alle Zutaten in einen kleinen Mixer geben und cremig mixen.
Salatrezept:
* 1 Romasalatherz
* 50 g Naturjoghurt (echte Veganer verwenden Sojasahne)
* ½ EL Süßer Senf
* 1 TL Meerrettich
* etwas Balsamico-Essig,
* 2 EL Schnittlauch
* Salz + Pfeffer
* ½ rote Paprika
Die Blätter des Romasalats einzeln lösen, waschen und trocken schleudern. Auf einem Teller kreisförmig auslegen. Die Paprika in sehr kleine Würfel schneiden, alle anderen Zutaten mit den Würfelchen mischen und eventuell nachwürzen. Jeweils einen Esslöffel davon auf die Blätter der Salatherzen geben und dann mit einem Happs verspeisen.
Der Salat zu den Kidneybohnen Bratlingen
Mehr tolle Rezepte in diesem Blog
– Ananas-Ragout mit roten Zwiebeln und Chilimandeln
– Herzhafte Dampfnudeln mit Linsencurry
– Sommertarte mit frischem Gemüse
– Pfiffige Brokkoli Kroketten aus dem Backofen – Fingerfood
– Speckzwiebeln auf Salatbett mit Gemüse aus dem Ofen
– Hackbraten in Kräuterhülle – Erinnerungen an Wimpy und Popeye
– Getrüffelte Fleischpflanzerl nach Alfons Schuhbeck
– Schoko Bananen – Eine göttliche Fügung
und, wie haben sie geschmeckt, die Kidney-Bratlinge? Da bin ich doch neugierig, Bohnen ess ich ja sehr gerne.
War sehr gut. Zusammen mit dem Dip wunderbar.
Aber anstelle des Traubenkernmehls (für das man auch Johannisbrotmehl nehmen kann) werde ich beim nächsten mal einfach ein Ei nehmen….