Obwohl wir gerne Fleisch auf dem Teller haben, oder vielleicht genau deshalb, haben wir schon vor Jahrzehnten ein Bewusstein dafür entwickelt, woher es kommen sollte und vor allem woher es nicht kommen sollte. Die Lust auf Fleisch ist aber, trotz aller Kenntnisse die man darüber haben kann, scheinbar ungebrochen.
Alleine die Tatsache, dass man 7-16 Kilogramm (je nach Quelle) Getreide oder Sojabohnen benötigt, um 1 kg Fleisch zu erzeugen, sollte uns zu denken geben.
Auf der Webseite des BUND kann man jederzeit einiges über den Fleischatlas erfahren. Dort hieß es 2014 über die Entwicklung:
In Deutschland ist der Fleischkonsum 2013 durchschnittlich um zwei Kilogramm pro Einwohner zurückgegangen. Doch der globale Hunger nach Fleisch ist vorerst nicht zu stillen. Prognosen aus dem „Fleischatlas 2014“, den der BUND gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Le Monde Diplomatique herausgibt, gehen von weiteren Produktionszuwächsen aus:
Danach wird die weltweite Fleischerzeugung bei Fortsetzung des gegenwärtigen Trends bis Mitte dieses Jahrhunderts von jetzt 300 Millionen Tonnen auf dann fast eine halbe Milliarde Tonnen steigen. Damit einhergehend wird sich die Sojaproduktion für Futtermittel zur Mästung der Schlachttiere nahezu verdoppeln – von derzeit 260 auf über 500 Millionen Tonnen.
Na sauber, sage ich da nur. – Und obwohl ich kein Freund der allgemeinen Regulierungswut in Deutschland bin, fand ich den Punkt im Wahlprogramm der Grünen zur letzten Bundestagswahl im September 2013 gar nicht so schlecht, der da forderte, in öffentlichen Kantinen an einem Tag in der Woche nur vegetarisches Essen anzubieten.
Die Grünen wollten damit Umwelt und Tiere schonen, stolperten aber wohl über diese Forderung, und über eine, für den Fall des Wahlsiegs angekündigte Steuererhöhung. Sie verloren dann allerdings krachend von 10,7 auf 8,4 gute 20 % aller Wählerstimmen.
Dass man eine solche Forderung auch ohne Druck durchsetzen kann, wird bereits seit Jahren mit der Einführung des sogenannten Veggietages (Veggieday) oder vegetarischem Tag bewiesen. Erst kürzlich habe ich im re:BLOG von so einem erfolgreichen Versuch gelesen (Nachtrag: der Artikel ist inzwischen offline).
Beschrieben wurde eine Aktion, die zur Folge hatte, dass in der DEG seit fast drei Jahren ca.300 MitarbeiterInnnen jeden Donnerstag vegetarisch essen. Der Veggietag ist zur Normalität geworden.
BloggerInnen kennen natürlich schon lange den „tierfreitag“ eine tolle Idee von Katharina Seiser, der Autorin von esskultur. Das heutige Gericht passt wegen Käse, Butter und Sauerrahm nicht ganz zu diesem tierfreitag, dafür aber prächtig zum Winter. Die Tomaten essen wir lieber im Sommer, aber sie sehen immerhin hübsch aus.
Rosenkohl kann man auch gut in einem Dämpfeinsatz garen
Die Zutaten sind für 4 Personen gerechnet
Für die Polenta:
* ¾ l Milch oder Gemüsefond
* 125 g Polentagrieß
* Salz
* Pfeffer
* Muskatnuss
Milch (oder Gemüsefond) mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat aufkochen lassen, den Polentagrieß einrühren und für 5-10 Minuten köcheln lassen. Dabei immer wieder rühren. Aber Achtung: Polenta wirft Blasen wenn sie zu sehr erhitzt wird! Den Topf von der Platte nehmen und weitere 15 Minuten ausquellen lassen.
Die Polenta sollte beim Abkühlen dicker werden. Da wir vorhaben die Polenta nochmals zu grillen oder zu braten, kann die Konsistenz ruhig etwas fester sein, als bei einer cremigen Variante, die man sofort servieren würde.
Die Polenta auf ein ebenfalls mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen. Je nach gewünschter Stärke der später gewünschten Scheiben, eventuell auch nur die Hälfte des Backblechs ausstreichen. Für mindestens 1-2 Stunden auskühlen und fest werden lassen. Danach kann man die Polenta in Scheiben schneiden und in einer Grillpfanne goldbraun rösten.
Rosenkohl mit Parmesan bestreut
* 300 g Rosenkohl
* 1 Schalotte
* 200 ml Sauerrahm
* Saft einer halben Zitrone
* Salz + Pfeffer
* Muskatnuss
* 2 EL Olivenöl
* eine Ecke frischen Parmesan
* ein großes Stück Butter
* 250 g Kirschtomaten
* Puderzucker
* 1 Zwei Thymian
* gutes Olivenöl
Die Kirschtomaten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech schlichten. Die Thymianblättchen abzupfen, fein hacken, mit dem Puderzucker vermischen. Die Tomaten bei 150 Grad in den Ofen geben (Ober- und Unterhitze) bis die Haut der Tomaten beginnt aufzuplatzen. Die Kirschtomaten nun mit dem Puderzucker/Thmian gemisch und mit Salz würzen. So lange im Ofen lassen, bis sie weich sind und beginnen zu zerfließen.
Zubereitung Rosenkohl: Den Rosenkohl putzen und kurz in kochendem, dann in der Hitze reduzierten Salzwasser bissfest blanchieren, abgießen und in eiskaltem Wasser abschrecken. Den Sauerrahm mit etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen.
Die Zwiebel schälen sehr fein schneiden. Anschließend in einer Pfanne mit etwas Öl und einem großen Stück Butter die Zwiebel glasig schwitzen. Den Rosenkohl zu den Zwiebeln geben und in der Pfanne schwenken. Alles kräftig salzen, pfeffern und mit etwas Abrieb einer Muskatnuss würzen.
Die Polenta braten, mit dem Rosenkohl auf Tellern anrichten und mit dem frisch geriebenen Parmesan bestreuen. Die geschmolzenen Kirschtomaten und den Sauerrahm dazu Servieren.
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Rosenkohl nimmt den 8. Platz in Top-10 der Gemüse, die die reichsten an Vitamin C sind. Wer sich Vitamin C lieber bei einer Hauptmahlzeit einverleiben möchte, kann auf gekochten Rosenkohl zurückgreifen. Hier sind 87 Milligramm Ascorbinsäure in 100 Gramm Kohl zu finden. Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte. Eine wichtige Aufgabe, die dem Vitamin C im menschlichen Körper zufällt, ist es, die Zellen vor den sogenannten freien Radikalen zu schützen.