Breakfast in America II – Die Qual der Wahl

Breakfast in America

Breakfast in America kann sogar zum grauenhaften Erlebnis werden (siehe Link). Um den dort beschriebenen Erfahrungen aus dem Weg zu gehen, lohnt es sich, in eine der zahlreich vorhandenen Einrichtungen zu wechseln, die mit „Breakfast“ werben.

Das kann ein Pancakehouse sein, ein Diner, ein Café oder ein Restaurant, das schon morgens den Betrieb beginnt.

Am schönsten finde ich Einrichtungen, die sich einen Namen gegeben haben, der als Thema auch in der Einrichtung und auf der Speisekarte wieder aufgenommen und fortgeführt wird.

Aber auch wenn das nicht der Fall ist, ist es weit angenehmer in derartigen Frühstücksläden seine Zeit zu verbringen, als in öden Hotel-Lobbys der bereits beschriebenen preiswerten Hotelketten. Mich fasziniert immer wieder, zu erleben, wie hervorragend Gastronomie in Amerika funktioniert.

Breakfast in America II – Die Qual der Wahl

Wie in den besseren Restaurants oder in den meisten Diners gibt es in den Pancakehouses und Frühstücks-Diners oft die gleiche Hirarchie beim Personal. Die Platzanweiserin ist obligatorisch, dann gibt es meist junge, unerfahrene Helfer, die nur die Tische abräumen und für die nächsten Gäste vorbereiten, also neu eindecken.

Dann gibt es meist jemand, der ausnahmslos damit beschäftigt ist, die Kaffeetassen und Wassergläser der Gäste ein- oder nachzufüllen und dann erst die eigentliche Bedienung, die die Bestellung entgegen nimmt und auch serviert.

Womit wir schon beim ersten Pluspunkt der amerikanischen Gastronomie angekommen sind: wenn man sich Kaffee (etwa für 2,50 $) bestellt, wird die Tasse, ohnehin meist ein Humpen, kostenlos so lange nachgefüllt, bis man abwinkt.

Wie beim Personal ist die Auswahl auf der Karte groß. In guten Breakfast-Läden stehen 15-20 verschiedene Frühstückvarianten im Angebot, oft auch noch bis zu 100 verschiedene Omeletts für das Tagesgeschäft. Man hat also hier schon mal die Qual der Wahl.

Breakfast in America - Auswahl im Coffee Pot, in Sedona, Arizona

Wenn man sich für ein Pfannkuchenfrühstück entschieden hat, ist die Bestellung verhältnismäßig schnell erledigt, etwas länger dauert es, wenn man sich für ein „normales“ Frühstück entscheidet. Und gegebenenfalls ist man ob der vielen Fragen, die dauraufhin auf einen niederprasseln, sogar überfordert.

Obligatorisch sind „Two Eggs with Bacon or Sausage“ für etwa 6 Dollar. Ganz gut meinen es die, die „Three Eggs with Bacon or Sausage, plus (2) Pancakes“ für 8,95 anbieten. Natürlich gibt es noch andere Variationsmöglichkeiten und natürlich auch andere Preisspannen. In Großstädten muss man etwa 10-13 Doller für solch ein sehr reichhaltiges Frühstück bezahlen.

Aber was hat es nun mit den erwähnten Fragen auf sich?

Angenommen Sie haben sich auf „Three Eggs with Bacon or Sausage“ festgelegt, dann ist zunächst klar, dass Sie erstmal sagen müssen, dass Sie ihre Eier mit Speck oder Wurst haben möchten.

Nun fragt sie die Bedienung mit Sicherheit: „Wie möchten Sie die Eier? – „Over easy?“ or „over light?“ or „over hard?“ (zweiseitig gebraten in den verschiedenen Härtegraden), oder „sunny side up?“ (Spiegelei) oder „scrambled eggs?“ (Rührei).

Wenn Sie sich hier festgelegt haben kommt garantiert die Frage: „Potatoes? / Toast? / Biskuit?“ (im Süden der USA als Maisgebäck) or „Grit?“ (Grieß/Grütze).

Breakfast in America
Paulas Pancakehouse in Solvang (dänische Enklave), Kalifornien

Wir sind noch nicht fertig: mit der Bestellung des Breakfast in America

Sollten Sie erleichtert sein, weil Sie am Nebentisch leckere Bratkartoffeln gesehen haben (echt? zum Frühstück?) und der Bedienung mitteilen, dass sie sich für Potatoes entschieden haben, dann geht die Fragerei lustig weiter, den nun müssen Sie sich zwischen ‚home fries‘ (Bratkartoffeln), ‚homemade wedges‘ (Kartoffelspalten) oder natürlich ‚french fries‘ entscheiden.

Sollten Sie sich für Toast entschieden haben, dann dürfen Sie sich jetzt bereits die Stirn wischen, denn hier kommen nur zwei Angebote: „whole grain?“ (Vollkorn) or „white?“.

Wenn der Riesenteller, mit den bestellten Varianten dann endlich vor Ihnen steht und Sie ein paar Bissen gegessen haben, kommt die Bedienung zurück, fragt ob alles in Ordnung ist, (nicht wie bei uns, wo meist erst NACH dem Essen gefragt wird) und wenn man das bestätigt hat, legt sie häufig sofort die Mappe mit der Rechnung auf den Tisch.

Was uns darauf hinweisen soll, dass wir, nach dem Frühstück, den Platz auch möglichst schnell wieder räumen sollen. Denn vor dem Lokal können wir eventuell schon eine Schlange neuer, hungriger Gäste erkennen.

Auf diese Weise wird in amerikanischen Diners und Restaurants immer verfahren, was zur Folge hat, dass zu den Stoßzeiten die Tische vier bis fünfmal neu belegt werden können und auch wirklich „Essen“ verkauft wird, während in Europa der Gast ja für sich in Anspruch nimmt, wenn er eine zweite Tasse Kaffee oder Abends ein weiteres Bier bestellt hat, den Tisch für die nächste Stunde gepachtet zu haben.

Zum dritten Teil meiner amerikanischen Frühstücks-Serie American Breakfast III – Pancakes, das uramerikanische Frühstück

Nachfolgend noch einige schöne Frühstückseinrichtungen die wir auf unseren letzten Reisen durch die Vereinigten Staaten kennen gelernt haben.

Hier haben wir jeweils Breakfast in Americazu uns genommen:

Unten: Heidis (zweifellos eine Schweizerin) – in Stateline am Lake Tahoe, Kalifornien
Breakfast in America

Breakfast in America unten: Im Coffee Pot, in Sedona (Arizona) geht es sehr bunt zu
Breakfast in America

Schön bunt. Im Coffee Pot, in Sedona, Arizona

Unten: The Blueberry Muffin Restaurant, Nähe White Mountain, North Conway (New Hampshire)
Breakfast in America

Unten: Frühstücksraum in einem Bed & Breakfast in New Orleans
Frühstücksraum in einem Bed & Breakfast in New Orleans

Breakfast in America unten: Jack ’n Jill, am Santa Monica Boulevard, in Santa Monica/Los Angeles

Jack 'n Jill, am Santa Monica Boulevard, in Santa Monica/Los Angeles

im Jack 'n Jill, am Santa Monica Boulevard, in Santa Monica/Los Angeles

Breakfast in America

Breakfast in America unten: Caroline’s Dining On the River, Apalachicola (Forgotten Coast, Florida)
Eine schlimme Nacht in einem muffigen Zimmer, aber die schönste Frühstücks-Stimmung ever!

Breakfast in America

Caroline's Dining On the River, Apalachicola (Forgotten Coast, Florida)

Unten: Das Pinocchio, Palm Springs, Kalifornien. Dort war es bereits am Vormittag so heiss, dass die draußen Sitzenden und vorbeikommende Fußgänger von einem feinen Wassernebel besprüht werden (Bild 3). Mitten in der Wüste!
Breakfast in America

Breakfast in America

Breakfast in America

Morgendliche Warteschlange vor dem „Friendlytoast“ in Portsmouth, New Hampshire
Hier gibt es Frühstück: in Portsmouth, New Hampshire

Das Egg & I am Highway Nr. 1 (North) in Maine
Breakfast in America
Breakfast in America hier: Steak and Eggs im Egg & I am Highway Nr. 1 (North) in Maine

Eggs Benedict im Egg & I am Highway Nr. 1 (North) in Maine

Breakfast in America - Steak and Eggs im Egg & I am Highway Nr. 1 (North) in Maine

Zum Abschluss wieder der Song Breakfast in America zum Thema: Roger Hodgson (Supertramp) with Orchestra

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Wer in den Vereinigten Staaten in den Hotels der recht preiswerten Ketten wie Comfort Inn oder Days Inn absteigt, hat vielleicht Glück und bekommt ein Zimmer für zwei Personen mit einem Kingsize-Bett, je nach Landesteil, schon ab 89 Dollar mit Frühstück. In begehrten Touristenzentren können es in den gleichen Ketten allerdings schon mal 99-149 Dollar sein. Immer plus Steuer, die meist (je nach Staat) um die acht Prozent pendelt.



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