Wenn Calvadosäpfel im Kuchen vorkommen, dann geht es um den Apfelkuchen Normandie! Denn zu den bekanntesten Regionen unseres wunderschönen Nachbarlandes Frankreich gehören (neben etlichen anderen) sicher die Provence, die Bretagne und die Normandie. Wobei die beiden letztgenannten häufig mit speziellen Wetterlagen ausgestattet sind, was wiederum dazu führt, dass sonnenhungrige Strandurlauber sowohl die Bretagne als auch die Normandie als Urlaubsziel meiden.
In der nordwestlichen Provinz Frankreichs nimmt man die ständigen Wetterkapriolen allerdings mit viel Humor, was man schon an den Postkartenmotiven dort schnell erkennen kann (nächstes Bild rechts unten).
Natürlich ist die Normandie bei uns besonders bekannt geworden durch die Landung der Alliierten im zweiten Weltkrieg. Aber die ganze Provinz ist ein Phänomen.
Sie ist ein Land der Kathedralen und Klöster, ein Land der Schlösser und Burgen, ein Land von Apfel, Milch und Käse, weshalb – statistisch gesehen – auf jeden fünften der ca. 3,3 Millionen Einwohner der Normandie eine Kuh kommt.
Gerade deshalb stehen drei große C’s für die normannische Küche: Cidre, Calvados und Camembert. Ohne großes „C“ kommen dafür die Austern aus, über die ich hier schon mehrfach geschrieben habe.
Die beste Crème Fraîche kommt aus der Normandie
Weitere Berühmtheiten aus der Normandie sind seit dem 16. Jahrhundert die gute Butter aus Isigny-sur-Mer und die Crème Fraîche d’Isigny. Letztere kommt mit einem Fettgehalt von 40% aus der riesigen Molkerei in Isigny-sur-Mer. Das ist natürlich die beste Zutat für unseren Apfelkuchen Normandie.
Angeblich verwendet jeder französische Koch, der etwas auf sich hält, die beiden Produkte aus dem kleinen Städtchen zwischen den berühmten Stränden Utah Beach und Omaha Beach, an denen die Landung der Alliierten erfolgte.
Wenn sie Urlaub in Frankreich machen und danach diesen Apfelkuchen Normandie backen möchten, vergessen Sie nicht ein Glas der tollen Crème Fraîche d’Isigny mitzubringen.
Auf der Suche nach einem Rezept, in dem man die typischen Normandie-Produkte zu einer schönen Einheit zusammenbringen könnte, wurde ich in dem Buch von Mimi Thorisson fündig: Das Beste aus meiner französischen Küche *)
Auch wenn es schon etliche Apfelkuchen-Rezepte in diesem Blog gibt, die folgende Apfeltarte Normande mit Calvados und Crème Fraîche ist doch eine tolle Bereicherung unseres eigenen Rezept-Schatzes. Auch wenn in der Rezeptur weder Cidre noch Camembert vorkommt ;-).
Das Rezept wurde von der besten Ehefrau von allen sogar (fast) unverändert übernommen. Bis auf den gewünchten Muscovadozucker hatten wir alles im Haus.
Hinweis: Nach dem Rezept und seinen Fotos habe ich ganz unten eine kleine Bildergalerie von unserem letzten Normandie-Aufenthalt am Jahreswechsel 2015/2016 eingefügt.
Apfelkuchen Normandie – Mit Calvadosäpfeln und Crème Fraîche
Fertig gebacken sieht er so aus. Der Apfelkuchen Normandie oder die Apfeltarte Normande
Rezept Apfelkuchen Normandie – Apfeltarte Normande
Rezept Apfelkuchen Normandie
Kochutensilien
- Tarteform 27 cm Ø (oder 26er Springform)
Zutaten
Die Zutaten für den Teig:
- 250 g Mehl (+ wenig zum Ausrollen)
- 75 g gemahlene Mandeln
- 60 g Puderzucker
- 3 EL Zucker
- 1 Prise Salz
- 150 g Butter (Raumtemperatur)
- 1 großes Ei
Zutaten für den Belag:
- 1 kg Äpfel (z.B. Boskop, Empire oder Gala)
- 6 cl Calvados
- 5 EL brauner Zucker (oder Muscovadozucker)
- 250 g Crème fraîche mit hohem Fettanteil
- 3 Eigelb
- 3 EL gemahlene Mandeln
- Crème fraîche oder Sahne zum Servieren
Anleitungen
Vorbereitung des Apfelkuchen aus dem Nordwesten Frankreichs
- Das Mehl mit den anderen Teigzutaten in eine Schüssel geben und zu einem homogenen Teig verrühren. Den Teig in ein Stück Frischhaltefolie einschlagen und etwa zwei Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
- Für den Belag die Äpfel schälen und je nach gewünschter Optik in Schnitze oder Scheibchen schneiden. Die Apfelstücke mit dem Calvados vermischen und mindestens eine Stunde ziehen lassen. Gelegentlich umrühren.
Jetzt geht es los:
- Den Backofen auf 160 ° Umluft vorheizen. Den Teig zu einem dicken Kreis (etwa 33 cm Ø) ausrollen und eine Tarteform (27 cm Ø) damit auskleiden. Der Teig sollte am Rand 1 cm überstehen. Den überstehenden Teig nach innen umschlagen, um den Rand zu verstärken.
- Den Calvados aus den Äpfel abgießen, aber auffangen. Den Tarteboden mit 2 EL des braunen Zuckers (Muscovadozucker) bestreuen und die Äpfel darauf verteilen.
- Die Tarte für etwa 30 Minuten in den Ofen schieben, bis die Äpfel leicht gebräunt sind. Wird der Teig zu schnell braun, die Ränder mit Alufolie abdecken.
- Den Calvados in einer kleinen Schüssel kräftig mit dem restlichen braunen Zucker (Muscovadozucker), der Crème fraîche und den Eigelben verrühren. Über die Äpfel gießen, die gemahlenen Mandeln darüberstreuen und die Tarte noch etwa 15 Minuten backen, bis die Creme gestockt ist.
- Aus dem Ofen nehmen, 10 Minuten abkühlen lassen und am besten warm, mit frisch geschlagener Crème fraîche servieren.
Weitere Kuchen aus Frankreich:
– Apfelkuchen mit Rahmguss auf Elsässer Art – Köstlich gebacken
– Tarte Tatin. – Französischer Klassiker als Blitzrezept mit Blätterteig
– Geschlagener Kuchen aus der Picardie – Le Gâteau Battu picard
– Quiche Lorraine – Lothringer Speckkuchen
Apfeltarte Normande und mehr aus Frankreich:
– Guédelon – Die mittelalterliche Burg-Baustelle in Frankreich
Mehr Apfelkuchen aus unserer Sammlung
– Apfel Marzipan Kuchen oder auch Apfelkuchen mit Marzipan
– Apfelkuchen mit Apfelweinschaum – Aus meinem Kochtopf
– Gedeckter Apfelkuchen mit Mürbteig – Aus meinem Kochtopf
– Tarte Tatin. – Französischer Klassiker als Blitzrezept mit Blätterteig
– Bratapfelkuchen Rezept – Das Beste für Herbst und Winter
Der kommt dann mal ganz fix auf unsere Nachbackliste – und wird stilecht im nächsten Normandie-Urlaub gebacken ;-)
Liebe Grüße
Susanne