Reh-Hamburger, Burger mit Reh oder doch Rehburger?

Rehburger, Reh-Hamburger, Burger mit Reh

Eine wirklich köstliche Sache sind bekanntlich feine Burger vom Rind, wobei es im aktuellen Rezept um Rehburger gehen soll. Schließlich fallen auch beim Zerlegen eines Rehs – oder beim parieren bestimmter Teile des Rehs – kleinere Fleischmengen an, für die man auf Anhieb keine Verwendung hat. Die vielleicht sogar zu klein sind um in einem Rehragout oder in anderen Gerichten Verwendung zu finden? Kein Problem. Auch aus Rehfleisch lässt sich prächtiges Hackfleisch machen.

A N Z E I G E

Reh vom Grill? – Am besten als Rehburger

Mit ein bisschen Planung wird es jedenfalls sehr leicht gelingen, circa 300-400 Gramm Fleisch auf die Seite zu bringen um daraus später feines Hackfleisch für unseren Rehburger herzustellen. Die Österreicher nennen es bekanntlich faschieren (etwas durch den Fleischwolf drehen).

Wobei man bei so einer kleinen Menge Fleisch nicht unbedingt den Fleischwolf bemühen muss, in dem auch noch viel von der geringen Fleischmenge zurückbleiben würde. Man kann das Fleisch für die Rehburger selber mit einem sehr scharfen Messer auf einem guten Holzbrett (das macht man erst kurz vor der Verwendung des Fleisches) selber durchhacken.

Wichtig ist, dass man das verwendete Holzbrett danach gründlich scheuert um die kleinen Fleischreste aus dem Holz zu bekommen. – Doch nun gehts endlich los.

Burger mit Reh, Reh-Burger oder doch Rehburger

TIPP: Da in dem Rehburger allerlei Gewürze landen, empfiehlt es sich, die Mischung erst unmittelbar vor der Verwendung herzustellen. Zum Beispiel zieht das Salz in dem Fleisch Wasser!

Zubereitung der Rehburger

Zutaten für 2 Personen:
* 300-400 g Hackfleisch vom Reh
* 50-75 g durchwachsenen Speck (10-15% der Rehfleischmenge) sehr fein gehackt
* 1 kleine Zwiebel
* 2 EL Kapern
* 1 kleine Zehe Knoblauch
* 4 Wacholderbeeren (Körner sehr fein zerstoßen)
* 1-2 TL fein gemahlener Rosmarin
* ½ TL Piment (ebenfalls die Körner fein zerstoßen)
* 2 EL scharfes Ketchup oder Chilisoße
* 1 TL scharfer Senf
* Salz
* Pfeffer aus der Mühle

Als Belag empfiehlt sich in der einfachsten Variante, neben den üblichen Verdächtigen Tomaten/Salat/Gurke
* Wildpreiselbeeren (a.d.Glas)
* 10 EL Miracel Whip oder selbst gemachte Mayonnaise
vermischt mit
* 5 EL Meerrettich

Eine etwas pfiffigere Soße wäre die folgende Preiselbeersauce mit Chili und Schokolade:
* 6-8 EL Preiselbeeren (aus dem Glas)
* ½ TL Salz
* 1 EL Zartbitterschokolade (fein gerieben)
* 2 EL Ahornsirup
* 1 TL Chiliflocken

Auf dem Foto ganz oben ist auch italienischer Taleggio Käse zu sehen und hauchdünn gehobelte rote Zwiebeln, die in gutem Olivenöl eingelegt sind.

Reh im Gehege

Die Zubereitung ist schnell erledigt

Zunächst die Zwiebel pellen und klein würfeln, Speck ebenfalls sehr klein würfeln. Beides in ein paar Tropfen Öl in der Pfanne bei mittlerer Hitze kurz glasig werden lassen.

Das Rehfleisch und den Knoblauch mit einem scharfen Messer sehr fein hacken und in eine Schüssel geben. Die glasigen Zwiebeln mit dem angebratenen Speck und den 2 EL Ketchup, Senf, den sehr fein zerstoßenen Wacholderbeeren, Salz, Pfeffer, (gemahlener) Rosmarin und Piment mit dem Hack verkneten.

Wenn die Masse zu weich ist, zur Bindung eventuell 1-2 EL Semmelbrösel zufügen. Die Hackmasse in 2-3 Portionen teilen, formen und ab damit auf den vorbereiteten Grill.

Selbstverständlich braucht man noch gute Burger-Buns und einen vernünftigen Grill dazu. Die Buns schmecken am besten, wenn man sie selbst zubereitet. Wie das geht habe ich hier aufgeschrieben.

Beim Grillen von Burgern sind sogenannte Grillwender oder Burgerhalter *) (siehe Fotos) sehr hilfreich, die es im gut sortierten Fachhandel zu kaufen gibt. Eine Anschaffung, die sich lohnt. Man kann damit meist vier Burger gleichzeitig auf den Grill legen und diese auch sehr einfach wenden.

Guten Appetit!

Erinnerung: In diesem Zusammenhang fällt mir gerade einer meiner Lieblingskalauer ein, den ich sogar sehr lange Zeit als Signatur an meinen E-Mails verschickt habe:
„Das Reh springt hoch, das Reh springt weit. Das macht ja nichts, es hat ja Zeit!“
So viel zu dem Thema muskulöse Rehkeule ;-)

Burger mit Reh, Reh-Burger oder doch Rehburger
Burger mit Rehfleisch, also ein Reh-Burger oder doch Rehburger

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5 Kommentare zu “Reh-Hamburger, Burger mit Reh oder doch Rehburger?”

  • Ich hab am Wochenende auch Reh-Burger gemacht und die Pattys wurden wirklich top! Danke für das Rezept!
    Es gab bei uns noch Preiselbeer-Zwiebeln dazu. Die waren wirklich klasse.

  • Na das sieht aber lecker aus Herr Spandl. Ein Burger aus Wildfleisch ist mal eine tolle Idee, die ich bei Gelegenheit auch mal probieren werde. Natürlich von einem Gasgrill :)

  • Das sieht fantastisch aus….wie soll ich meiner Familie erklären warum das Fleisch so anders schmeckt, ohne die Vorstellung eines süßen Bambis hervorzurufen ;-)
    Wird auf jeden Fall probiert.

  • Sehr schön! Ich kriege immer wieder ganze Rehe, und drehe meist den Hals und das Fleisch von den Rippen durch den Wolf, da gibt es dann Reh-Bolognese und Reh- Fleischküchle. Wie deine mit etwas Speck drin und scharf-zimtig gewürzt. Also, die gefallen mir gut….

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