„Vergiss bitte die Kartoffeln nicht!“, so lautete schon vor Jahren eine Erinnerung auf einem gelben Zettelchen an unserem Kühlschrank, zu diesen feinen Sauerrahm-Zwiebel-Fladen. Damals habe ich dieses Rezept nämlich schon einmal an dieser Stelle veröffentlicht, allerdings mangelhaft bebildert. Außerdem sieht man daran, wie lange es dauern kann, bis man als Rezept erneut in unsere Küche vorstoßen kann.
Und die Kartoffeln, um die es geht, auch wenn es nur 200 Gramm sind, sollte man nach Möglichkeit sehr früh, wenn nicht sogar schon am Abend vor der restlichen Zubereitung kochen. Deshalb auch der gelbe Zettel. Die Kartoffeln in den Sauerrahm-Zwiebel-Fladen sind das einzige was ein bisschen ungewöhnlich an dem Rezept ist.
Warum wiegen Hefewürfel 42 Gramm?
Immer wenn Hefe im Spiel ist, „trieb“ mich, im wahrsten Sinn des Wortes, schon lange Zeit die Frage um, warum Hefewürfel immer in 42-Gramm-Einheiten verpackt sind. Warum nicht 20, 30, 40 Gramm, warum nicht 50 Gramm? Im Zuge der Recherche, warum das so ist, bin ich (für mich völlig überraschend) auf die Firma „Deutsche Hefewerke GmbH“ gestoßen.
Diese Firma hatte nämlich ihre Produktionsstätte hier in Nürnberg, nur 19 Kilometer von meiner bescheidenen Behausung entfernt. Und es stand auch schon etliche Male darüber etwas in der Zeitung.
HINWEIS: Der Betrieb hat im April 2022 geschlossen.
Was nun die Erklärung der 42-Gramm angeht, so ist es laut Auskunft einer netten Vertriebsdame bei den Hefewerken einfach so, dass man für die Herstellung eines Hefeteiges aus einem Kilogramm Mehl exakt diese 42 Gramm Hefe benötigt. – Genau das wollte ich wissen!
Die nachfolgende schriftliche Erklärung der Hefewerke verwirrt mich, ehrlich gesagt mehr, als sie mir hilft, aber sie lautet so:
Bis Mitte der fünfziger Jahre konnte die benötigte Hefemenge für die Haushaltsbäckerei nur direkt vom Bäcker, durch Abschneiden von 0,5 kg – Blocks, bezogen werden. Durch Gutgewicht von 1% hat diese Einheit, bis heute, in Wirklichkeit 505 g.
Als man dann aus hygienischen Gründen dazu überging die Hefe für den Hausgebrauch maschinell zu portionieren und einzupacken, musste versucht werden, aus den vorhandenen 505 g eine gerade Verkaufseinheit für Haushaltswürfelhefe für den Handel, war bis vor kurzer Zeit, ein zellglasverschweißter Block von 12 Hefewürfeln a`42 g entspricht gleich 504g, herzustellen. Somit hatte man wieder bis auf 1 g die ursprüngliche Dimension der Blockware.
Man hätte natürlich der Einfachheit halber auch 10 Hefewürfel á 50g einpacken können, nur lassen sich 10 Hefewürfel nicht in einem Block, mit der selben Dimension wie der 500 g-Block (ausschlaggebend war Kartonagen- und Palettengröße), verpacken. Neuerdings wird an den Handel nur noch Display-Kartons mit 24 Haushaltshefewürfel á 42 g ausgeliefert und mit 1 kg in Rechnung gestellt.
Wir hoffen Ihnen hiermit die Frage beantwortet zu haben und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Deutsche Hefewerke GmbH
Sauerrahm-Zwiebel-Fladen mit feinem Kopfsalat
Zu den Sauerrahm-Zwiebel-Fladen passt wunderbar dieser Kopfsalat mit Meerrettich-Dressing. Zusammen ergeben die beiden Rezepte ein perfektes vegetarisches Gericht für einen schönen Sommerabend.
Rezept für tolle Sauerrahm-Zwiebel-Fladen
Zutaten
Die Zutaten der Sauerrahm-Zwiebel-Fladen:
- 200 g Kartoffeln, mehligkochend (wichtig: ausgekühlt! Am besten vom Vortag)
- 350 g Mehl
- 150 ml Milch
- 15 g Hefe
- 1 TL Zucker
- 60 g zimmerwarme Butter
- 2 Eier (Kl. M)
- reichlich Salz
- 400 g Zwiebeln
- 2 EL Öl
- Mehl zum Bearbeiten
- 200 g Sauerrahm
- 1 TL Kümmel, gemahlen.
Anleitungen
Die Zubereitung der Sauerrahm-Zwiebel-Fladen:
- Die Kartoffeln mit der Schale kochen, abgießen und ganz abkühlen lassen (am besten schon am Vortag).
- Kartoffeln pellen, durch die Kartoffelpresse drücken. Da Kartoffeln sehr viel Salz vertragen, sollte man die Kartoffeln extra mit Salz würzen.
- Milch erwärmen, Hefe und Zucker darin auflösen und mit 100 g Mehl zu einem Vorteig verrühren.
- Zugedeckt an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen.
- Danach das restliche Mehl über den Vorteig sieben und alles mit Butter, Eiern und Salz verkneten. (Die Kartoffeln werden erst später eingearbeitet)
- Zugedeckt weitere 30 Minuten gehen lassen.
- Unterdessen die Zwiebeln pellen, in Streifen schneiden und kurz in etwas Öl in einer Pfanne anbraten.
- Den Hefeteig auf der bemehlten Arbeitsfläche kneten, dabei die geriebenen Kartoffeln unterarbeiten. Den Teig zu einer Rolle formen und in etwa 8 gleich große Stücke schneiden.
- Den Teig zu kleinen Fladen von etwa 10 cm Durchmesser formen und auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche setzen.
- Jeden der angehenden Sauerrahm-Zwiebel-Fladen mit 1 TL Sauerrahm bestreichen. Die angebratenen Zwiebeln darauf verteilen und mit Salz, Pfeffer und einer Messerspitze Kümmel würzen.
- Die Fladen gleichzeitig bei 200 Grad (Gas 3, Umluft 20 Minuten bei 180 Grad) im vorgeheizten Backofen auf der untersten und der 2. Einschubleiste von unten in ca. 25 Minuten goldbraun backen. In der Hälfte der Zeit die Bleche austauschen.
- Die Sauerrahm-Zwiebel-Fladen leicht abkühlen lassen und lauwarm servieren.
Die Sauerrahm-Zwiebel-Fladen stecken im Ofen. Wir tauschen die beiden Bleche nach der Hälfte der Backeit aus.
Fertig sind die Sauerrahm-Zwiebel-Fladen
Ein paar Rezepte in diesem Blog aus dem Bereich „Brot“
– (Ham-) Burger Buns selbst gemacht
– Das Karotten-Vollkornbrot der Deutschen Rentenversicherung
– Naan Brot selber backen
– Das schnellste Baguette der Welt – schafft wirklich jeder!
– Dinkelvollkornbrot mit Buttermilch
– Focaccia mit Feigen, Walnüssen und Parmaschinken
Gerade gebacken und probiert, einfach super lecker
Danke für das tolle Rezept.
Hallo Peter G. Spandl.
Es ist schon einiger zeit her, als sie das Rezept verbloggt haben und es ist immer noch genauso gut wie damals, ich habe es, die Sauerrahm-Zwiebel-Fladen heute für meine Oma gebacken und auch den Kopfsalat mit Meerrettich-Dressing dazu gereicht, sie war begeistert, soll danke sagen!
Viele Grüße,
Jesse Gabriel
Das freut mich zu hören!
Was das Alter des Rezepts angeht: Rezepte werden ja zum Glück nicht schlecht wenn sie alt werden.
Mit leckerem Gruß
Dein Fladen sieht superlecker aus.Ich habe auch schon etwas ähnliches gemacht, allerdings ohne Kartoffeln. Muss mal versuchen. Gut zu wissen wieso Hefe 42g wiegen. Ich habe mich auch schon gewundert warum nicht 40g.
@barbara – Nur zu. Du bereuste es sicher nicht!
Wieder was gelernt! Die Fladen sehen sowas von lecker aus, die müssen hier auch schnell auf den Tisch :-)
Danke, Petra.
Die können nie schaden!
Mit leckerem Gruß, Peter
Jetzt weiß man ja bescheid. ich hatte auch schon oft darüber nachgedacht. Danke für die Aufklärung.
@Freundin des guten Geschmacks – Seltsam, ja. Dass man lange Zeit mit ungeklärten Fragen durchs Leben gehen kann ;-)