Scharfes Pfirsichsüppchen mit Garnelenspieß – WM 2014

Scharfes Pfirsichsüppchen mit Garnelenspieß

Während der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine, wurde an dieser Stelle Coq au vin, also Hähnchen in Rotwein serviert. Das wäre durchaus ein Gericht, das man nach dieser langen Zeit wieder einmal zubereiten könnte. Auch eine Quiche Lorraine böte sich an, oder ein paar Crêpes mit herzhafter Füllung.

Aber heute soll es laut Wetterbericht heiß werden, weshalb es gilt, den Aufwand in der Küche gering zu halten. Außerdem sind das nur ein paar der üblichen Klischees, die uns sofort einfallen wenn es um die französische Küche geht.

Ein weiteres Klischee abseits der Küche bildet der französische Film, der bis heute noch sehr häufig mit einer Leichtigkeit daherkommt, die nur in den seltensten Fällen einem deutschen Regisseur gelingt. Auch für die Ohren gibt es aus Frankreich genussvolles: zum Beispiel die kleine Welle des sogenannten Nouvelle Chanson, die seit Ender der 1990er Jahre zaghaft über unsere Grenze schwappt.

Wo einst Edith Piaf, Jacques Brel, Gilbert Bécaud, Juliette Greco und Gilbert Becaud mit vielen weiteren bekannten Namen rauchend auf der Bühne standen und unsterbliche Stücke und Interpretationen hinterließen, gibt es jetzt eine neue Generation von Interpreten.

Einer der bekanntesten des Genres dürfte Benjamin Biolay sein. Dazu gehören aber auch Thomas Fersen, Françoiz Breut und gerne zur Szene gerechnet wird die ehemalige First Lady Frankreichs und Gattin von Nicolas Sarkozy, Carla Bruni. Der gute alte Charles Aznavour kann es übrigens nicht lassen. Erst am 22. Mai 2014, seinem 90. Geburtstag, gab er ein Konzert in Berlin. Vielleicht plant er ja der Johannes Heesters Frankreichs werden.

Neue Musik, wobei nicht das zigfach durchgenudelte Radioprogramm gemeint ist, finde ich ebenso wichtig, wie neue Gerichte auf dem Tisch. Interessant zu beobachten sind in diesem Zusammenhang die Wege, die Musik oft geht, bis sie bei uns ankommt. Wobei ich unter „Neu“ nicht unbedingt verstehe, dass der Interpret gerade vor einem Monat sein Debüt gegeben hat.

Ein recht txpisches Lied der korsischen Gruppe I Muvrini, die auch poppiger kann als hier

Wer keinen guten Freund wie ich hat, der ihn mit ausgewählten Fundstücken versorgt, muss sich selbst ins Abenteuer stürzen. Eine selbst mehrfach erprobte und von Erfolg gekrönte Methode ist die, auf Reisen die Ohren offen zu halten. So musiziert die korsische Gruppe „I Muvrini“ seit 15 Jahren sehr gerne in unserem Haus, nachdem sie von uns auf einer Reise durch die wunderschöne französische Insel in einem kleinen Laden entdeckt wurde. Damit einher ging unsere Öffnung für die Welt der polyphonischen traditionellen Musik, die auf dem Eiland gepflegt wird.

Eine wunderbare Quelle um neue Musik kennen zu lernen ist selbstverständlich das alljährliche Bardentreffen in Nürnberg. Für mich die drei schönsten Nürnberg-Tage im Jahr, wenn aus jedem Knopfloch der Stadt Musik klingt.

Es gibt natürlich auch Bücher, die einem den Weg weisen. Es hat sich schon manches Mal gelohnt, ein Zeichen in einem Buch zu hinterlassen, in dem der Autor von bestimmten Musikern oder von Stücken schwärmte, und sich später darum zu kümmern.

Eine der schönsten Geschichten, die mich zu dem angolanischen Sänger Waldemar Bastos gebracht hat, führt über das alte Buch mit dem Titel „Das Vaterspiel“ des österreichischen Schriftstellers Josef Haslinger, dem derzeitigen Präsident des PEN-Zentrums. Zugegeben, besonders französisch klingt das nicht.

Aber der Autor beschreibt darin unter anderem das Problem seines Protagonisten, wie dieser seine große CD-Sammlung auf lediglich zehn der Silberscheiben schrumpfen könnte. Gehilfe bei dem Unternehmen ist dessen Kater, den er bei jedem letzten abspielen der in Frage kommenden CDs beobachtet.

Als nun Waldemar Bastos CD „Pretaluz“ anlief, war der Kater „sofort Feuer und Flammen. Er hob den Kopf, lauschte und lauschte und blickte mich immer wieder dankbar an. Beim vierten Lied sang er den Refrain mit, Kuribôta, Kuribôta, nicht laut, aber doch deutlich hörbar.“ Wenn diese Zeilen kein Fingerzeig sind….

Dank Internet lausche ich derzeit hin und wieder dem Radiosender aus der Bretagne, Bleu Breizh. Darauf gekommen bin ich durch den sympathischen Kommisar Dupin aus den Büchern von Jean-Luc Bannalec, der diesen Sender an hat, wenn er im Auto durch den westlichsten Teil Frankreichs braust. Mein Buchtipp für alle Frankreich-Fans!

Bisher habe ich noch nicht die richtige Zeit erwischt um dort vielleicht alte und typisch bretonische Musik zu hören. Wenn ich sie erwische, wird sie für mich ganz neu sein!

Scharfes Pfirsichsüppchen mit Garnelenspieß

Scharfes Pfirsichsüppchen mit Garnelenspieß

Zutaten für 2 Personen:
* 2 kleine Schalotten
* 1 Knoblauchzehe
* 1 Chili
* 3 EL Olivenöl
* 4 französische Platt-Pfirsiche
* 400 ml Pfirsichsaft
* 120 ml französischen Weißwein
* 250 ml Gemüsebrühe (hausgemacht)
* einige Zweige Thymian
* 1 Lorbeerblatt
* Salz + Pfeffer
* 50 g Joghurt
* Zitronensaft

Für die Garnelen:
* 10 schöne Garnelen
* 4 EL Olivenöl
* 2 Knoblauchzehe
* 2 Rosmarinzweige
* Salz + Pfeffer

Zubereitung des scharfen Pfirsichsüppchens:
Schalotten und Knoblauch pellen, grob würfeln, die Chili längs halbieren, entkernen und grob hacken. Die Haut der Pfirsiche kreuzweise einritzen, kurz in kochendem Wasser blanchieren, abschrecken und häuten. Drei der Pfirsiche in grobe Stücke schneiden, Steine entfernen.

Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen. Schalotten darin farblos anschwitzen, Knoblauch und Chili zugeben, mit dem Weißwein ablöschen. Das Pfirsich-Fruchtfleisch, einige Thymianzweige und Lorbeerblatt einwerfen.
Mit Pfirsichsaft und der Gemüsebrühe auffüllen. Die Suppe ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze simmern lassen.
Thymian wieder entfernen, die Suppe mit dem Zauberstab sehr fein aufmixen pürieren und anschließend durch ein feines Sieb streichen. Mit Zitronensaft und Gewürzen abschmecken, danach warm halten.

Die Garnelen mit Salz und Pfeffer würzen. Die beiden Rosmarinzweige etwas anspitzen und den Teil von den Nadeln befreien, den die Garnelen als Platz benötigen. Die Garnelen auf die Spieße stecken und in einer Pfanne im heißen Olivenöl mit den halbierten Knoblauchzehen von beiden Seiten braten.

Den letzten Pfirsich entsteinen und in dünne Scheiben schneiden. Suppe in Gläser füllen, einen Esslöffel Joghurt zugeben, den Garnelenspieß darüber legen. Mit restlichen Thymianzweigen und Pfirsichscheiben servieren. Zum Scharfen Pfirsichsüppchen mit Garnelenspieß passt frisches Baguette.


Hier wurde die WM 2014 kulinarisch begleitet. Die Rezeptsammlung für die WM in Brasilien:




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