Bevor wir uns eines der französischen Nationalgerichte, diesmal Coq au vin zubereiten, gibt es einen kleinen Ausflug zu Asterix und Obelix. Wenn nämlich in einer Quizshow das kleine Asterix-Latinum abgefragt wird, zum Beispiel das Lieblingszitat von Cäsar „Ich kam, sah und siegte“, oder andere Sprüche wie: „Die Würfel sind gefallen“, dann können all jene mit Wissen glänzen, die Ihren Asterix vor Jahrzehnten auch wirklich gelesen, und nicht nur die ziemlich doofen Verfilmungen im Kino oder TV konsumiert haben.
Selbst Jahrzehnte nach dem Erscheinen der ersten Geschichten, freue ich mich auf Reisen noch heute an Situationen und der Charakterisierung ganzer Völker, die Goscinny und Uderzo so herrlich beobachtet und mit leichtem Strich und wenigen Worten umgesetzt haben. Sei es die Besonderheit der Engländer im Umgang mit ihrem Rasen und heißem Wasser, seien es die schweigsamen Korsen, die geschäftstüchtigen Schweizer mit ihrem inzwischen wankendem Bankgeheimnis oder die stolzen Spanier.
Aus Gallus wird Kokolorix. Später dann Coq au vin
Eine lustige Figur, die in sehr vielen Bänden Asterix & Obelix, meistens aber nur am Rand vorkommt, ist der namenlose gallische Hahn, der im Dorf der Unbeugsamen Gallier seinen Dienst nur so recht und schlecht erledigt.
Manchmal muss er erst aufgeweckt werden, um sein langgezogenes Kikerikiiiiii endlich zu schmettern, manchmal meint er, nach lärmenden Schlägereien in der Nacht, der Morgen sei da, und sein Auftritt schon gekommen.
Erst im Band Nummer XXXII *) (Asterix plaudert aus der Schule), einer etwas fragwürdigen Sammlung von Kurzgeschichten, bekommt der Hahn des Dorfes eine kurze Heldengeschichte und einen Namen von Albert Uderzo verpasst: Kokolorix. Natürlich wird auch in dieser Geschichte heimlich Zaubertrank konsumiert, um den bösartigen Adler zu besiegen, das Symbol des römischen Imperiums.
Ob die Gallier aus Ihrem Geflügel schon damals Coq au vin zubereitet haben, ist leider nicht überliefert.
Die alten Römer mal wieder….
Die übliche Bezeichnung für den gallischen Hahn „Gallus“ soll angeblich auf ein Wortspiel der Römer zurück gehen. Zur Zeit der Römer hieß Frankreich La Gaule, Gallien, und die Bewohner Les Gaulois, die Gallier. Daraus machten die Römer einen lateinischen Kalauer mit Gallus, der Gallier, und Gallus, der Hahn.
Tolles Coq au vin Rezept deutsch
Um heute satt zu werden, genügt es uns aber vollkommen zu wissen, dass „Coq“ für „Hahn“ steht und nicht etwa für „Huhn“. Obwohl die meisten Rezepte des Klassikers „Coq au vin“ einen Hahn verlangen, verbergen sich auf unseren Märkten und in den Kühltheken hinter der Aufschrift Hähnchen, anders als der Name nahelegt, Tiere beiderlei Geschlechts. Die hier vorgestellte Variante des Rezepts ist mit ein bisschen Küchenroutine innerhalb einer guten Stunde zubereitet, das Rezept also für einen schönen Fußballabend tauglich.
Wir können nach dem Kücheneinsatz die Fernbedienung gelassen in die Hand nehmen und die Füße auf den Tisch legen. Dann schauen wir uns das nächste Spiel an und rufen als Frankreichfans vielleicht sogar: “allez les bleus”.
Coq au vin auf dem Tisch zur Fußball Europameisterschaft 2012. Hähnchen in Rotwein
50gSpeckAchten Sie beim Kauf darauf, dass der Speck nicht zu stark geräuchert ist, sonst dominiert er schnell das Gericht
200mlPortwein
150mlRotwein
150mlGeflügelfond
einigeZweigeThymian
1Lorbeerblatt
1TLSpeisestärke
Salz + Pfeffer
4ELOlivenöl
30gButter
Anleitungen
Zubereitung des Coq au vin - Hähnchen in Rotwein
Die Anatomie eines Hähnchens ist nicht übermäßig kompliziert. Deshalb wird das Hähnchen zunächst mit einem guten Messer oder der Geflügelschere in mindestens vier, besser sechs Teile zerlegt.
Fleisch salzen und pfeffern
Zwiebeln und den Knoblauch pellen, beides in nicht zu schmale Streifen schneiden.
Den Speck würfeln, die Champignons putzen und vierteln. Kleine Champignons nur halbieren.
Die Hähnchenteile in einem Bräter im heißen Öl für einige Minuten rundum goldbraun anbraten, dann herausnehmen.
Den Ofen vorheizen
Die Zwiebeln, Knoblauch und Speck im selben Bräter mit etwas Butter anbraten, mit dem Portwein ablöschen und einige Minuten einkochen lassen.
Nun die Champignons zugeben, Geflügelfond und Rotwein angießen
Thymian (einige Zweige davon für die Deko zurückhalten) und 1 Lorbeerblatt dazugeben.
Die Hähnchenteile in den Bräter zurücklegen und alles im Backofen auf der 2. Einschubleiste von unten ca. 40-50 Minuten bei 200 Grad (Gas 3, Umluft 35 Minuten bei 180 Grad) garen.
Vor dem servieren die Hähnchenteile wieder aus der Soße nehmen.
Die Thymianzweige und das Lorbeerblatt entfernen.
Einen Teil der Soße in einen hohen Messbecher geben, und mit dem Zauberstab pürieren.
Mit dem Rest der Soße wieder zusammenführen, alles kräftig einkochen und nochmals etwas reduzieren. Abschmecken und zum andicken der Soße etwas Stärke einrühren.
Mit einigen Thymianzweigen dekorieren. Dazu passt natürlich frisches Baguette.
Um an der Fußball Europameisterschaft 2016 in Frankreich teilnehmen zu können, die am 10. Juni beginnt, mussten sich die jeweiligen Mannschaften zuerst qualifizieren. Darum geht es auch hier. Alle KochbloggerInnen, die an diesem neuen, spannenden Blog-Event teilnehmen möchten, der sich um Gerichte aus den 24 Teilnehmerländern dreht, müssen sich jetzt und hier möglichst schnell dazu anmelden.
Obwohl ich sehr viele Leute kenne, die immer wieder gerne in die Türkei fliegen um dort Urlaub zu machen, waren wir selbst erst ein einziges mal dort. Das war 1994 und unser Ziel war selbstverständlich Istanbul. Eine jener herrlichen Städtereisen in meinem Leben, die ich allesamt in guter Erinnerung behalten habe. Istanbul hatte damals schon geschätzte neun Millionen Einwohner (heute 13,5 Mio.) und pulsierte wie verrückt.
PERFEKT für den Freitag zum Start der EM2016 :-) Vielen Dank. Ich muss los – Einkaufen ;-)
Danke! Das Rezept klingt echt toll. Jetzt weiiß ich, was ich meiner Freundin, die am Wochenende aus Argentinen kommt, kochen kann.
Wenn sie keine Vegetarierin ist, kannst Du sie damit sicher um den Finger wickeln ;-)
Und lass mich wissen wie es gelungen ist….
Mit leckerem Gruß, Peter
Die Frankreichfans rufen ‚allez les bleus‘ wegen der Trikot-Farbe
Vielen Dank für den Hinweis. Ich wollte das, vor der Veröffentlichung, noch überprüfen (lassen) und habe es dann vergessen.