Leider war ich noch nie im „Hot Spot“ in Berlin bei Herrn Wu und Frau Wang um dort ein Knoblauch-Rind zu essen. Das macht aber nichts, dafür habe ich seit etlichen Jahren sein Kochbuch im Bücherschrank. Der Titel: CHINA – Die Küche des Herrn Wu. Jetzt gibt es das Buch in einer überarbeiteten, modernisierten Auflage.
Was mir an dem Buch gut gefällt sind natürlich die leckeren Gerichte, die mit den passenden Zutaten wirklich einfach nachzukochen sind.
So wie das Knoblauch-Rind!
Herr Wu und Frau Wang leben schon seit über dreißig Jahren in Berlin und mit ihrem Berliner Restaurant ist es ihnen gelungen, einen außerordentlichen Ort der Völkerverständigung zu schaffen. Wie es auf der Rückseite des Buches vom Verlag Tre Torri heißt, mit den besten Weinen im Glas und grandiosem chinesischen Essen, dessen Rezepte in diesem Buch versammelt sind. Herr Wu ist nämlich ein großer Fan des deutschen Rieslings, was sich in der Speisekarte des Lokals zeigt.
Knoblauch-Rind (Nierenzapfen) mit Lotuswurzel
Das folgende Rezept ist eines von 80 traditionellen für Suppen, Vorspeisen, Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichten. Ein sehr wichtiger Aspekt dabei: sie wurden für dieses Buch in eine schnell begreifbare und auch zuhause leicht umsetzbare Form gebracht.
Das Knoblauchrind habe ich fast Eins zu Eins dem Buch entnommen. Meine wichtigste Veränderung betrifft das Rindfleisch selbst. Herr Wu empfiehlt Fleisch von der Oberschale, ich habe stattdessen einen schönen kleinen Nierenzapfen verwendet. Und wie immer war dieses Fleisch ein wunderbares Geschmackserlebnis.
Alle bisher veröffentlichten Rezepte zum Nierenzapfen finden Sie hier.
Lotuswurzel als Begleiter
Erstmals kam in unserer Küche die Lotuswurzel zum Einsatz, die ich in überraschend guter Qualität in der Tiefkühltruhe meines Asia-Shops gefunden hatte. Lotuswurzel sieht aufgeschnitten sehr schön aus und hat eine wunderbare, knackige Textur.
Sie schmeckt leicht süßlich und erinnert insgesamt ein wenig an frisches Kokosfleisch. Mit Essig und Zucker gekocht, ist sie ein guter Kontrast zu scharfen, gebratenen Gerichten.
Paprika und Zwiebeln liegen für das Knoblauchrind schon bereit
Zutaten für das Knoblauch-Rind – 4 Portionen
* 500 g Rinder-Oberschale in sehr dünnen Scheibchen (am besten das Fleisch dafür anfrieren)
* 3 mittelgroße Zwiebeln
* 30 g frischer Ingwer
* 8 große Knoblauchzehen
* 150 g Brokkoli
* 1 mittelgroße rote Paprikaschote
* 1 kleine grüne Paprikaschote
* 4 mittelgroße weiße Champignons
* 150 g Chinakohl, nur die festen Rippen
* 200 ml Rapsöl
* 4 EL Sambal Oelek
* 4 EL dunkle Sojasauce
Scheibchen vom Nierenzapfen, gegen die Faser geschnitten
Hinweis: Herr Wu sagt, dieses Gericht gelingt wesentlich besser, wenn man die Mengen halbiert. Das kann er in seiner Küche gerne in zwei verschiedenen Woks machen, wir haben nicht genug davon ;-)
Jetzt geht’s los:
❶ Zwiebeln schälen und in Streifen schneiden, Brokkoli putzen, waschen und in Röschen teilen. Paprika und Chinakohl putzen, waschen und in 2 cm große Würfel schneiden, Champignons putzen und in Viertel schneiden. Ingwer und Knoblauch schälen und fein hacken.
❷ Das Öl im Wok stark erhitzen, das Fleisch unter ständigem Rühren anbraten, dabei fortwährend mit dem heißen Öl übergießen. Sobald das Fleisch nicht mehr roh aussieht, das Gemüse dazugeben und
ca. 1 Minute mitbraten. Mit einem Schaumlöffel alles herausnehmen und auf einem Sieb abtropfen lassen.
❸ Das Öl bis auf ca. 2 EL abschütten, Sambal Oelek, Knoblauch und Ingwer darin kurz erhitzen, rühren und mischen.
❹ Gemüse und Fleisch sowie die Sojasauce dazugeben, durchschwenken, rühren und anrichten.
Lotuswurzel zum Knoblauch-Rind
Für 4 Portionen als Beilage – Zubereitungszeit ca. 15 Minuten
Herr Wu empfiehlt in seinem Buch, die Lotuswurzel zu schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden. Unsere Tiefkühlware war schon küchenfertig (also auftauen lassen), dafür aber nicht ganz so dünn geschnitten.
❶ Reichlich Wasser erhitzen. Lotuswurzelscheiben einmal aufkochen, abschütten und gut abtropfen lassen.
❷ Reichlich Öl im Wok erhitzen, Lotuswurzeln, Zucker und Essig zugeben. Fortwährend rühren und schwenken, dabei muss die Hitzezufuhr so stark wie möglich sein, da die Lotuswurzelscheiben sonst kochen statt braten und matschig werden!
❸ Wenn alles schön glasiert ist, aber noch richtig knackig (etwa nach einer Minute), mit Salz abschmecken und anrichten.
Was ich außerdem aus dem Buch bereits gekocht und veröffentlich habe:
– Köstliche Schweinerippchen süß-sauer
Das Buch bei AMAZON kaufen:
CHINA: Die Küche des Herrn Wu
204 Seiten, 19,5 x 25,0 cm
Hardcover
€ 25,00 (D)
ISBN 978-3-96033-021-9
Erscheinungstermin: März 2018
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