Pasta mit Linsen, Ricotta und knusprigem Serrano

Pasta mit Linsen

Leider kann ich gar nicht so viel bloggen wie wir in unserem Alltag Kochen und Essen. So kommt es, dass ich eine große Menge an Gerichten zwar schon vor langer Zeit gekocht und fotografiert, sie aber hier noch gar nicht veröffentlicht habe. – Anderswo gibt es die Resterampe, bei uns im Haus eine Gerichte-Rampe.

Um diesen virtuellen Stapel etwas kleiner zu machen, wurde das folgende Pastagericht mit Linsen ausgewählt, das mit den sehr guten Provencal-Linsen (früher Du Puy-Linsen) daherkommt. Warum die guten alten Le Puy Linsen heutzutage als Provençal-Linsen verkauft werden, konnte ich nicht 100% zuverlässig herausfinden. Es hat aber vermutlich mit ihrer jeweiligen Herkunft zu tun.

Ursprünglich kommt diese Linsensorte nämlich aus der französischen Region Puy de Dôme in der Auvergne (wo es übrigens sehr schön ist!). Inzwischen werden die grün-braun gesprenkelten Linsen aber auch in Italien, im Südosten der Türkei und in den Vereinigten Staaten angebaut. Mit der Provençe haben diese umbenannten Provençal Linsen jedenfalls gar nichts zu tun.

Sie schmecken aber schön nussig, sie sind relativ klein und sie sind nicht so mehlig wie andere Linsensorten, haben auch nach dem Kochen noch „Biss“, sind allerdings nicht billig. Im Reformhaus habe ich für 500 Gramm satte vier Euro bezahlt.

Provençal Linsen für das Gericht Pasta mit Linsen
So sehen sie aus, die Provençal Linsen für unsere feine Pasta mit Linsen

Nachdem sich immer wieder Wissenslücken bei meinen Mitmenschen auftun, was den richtigen Umgang mit Linsen angeht, gebe ich nachfolgend zwei kleine Tipps:

1) warum sollte man Linsen (auch andere Hülsenfrüchte) einweichen? Die werden beim Kochen doch auf jeden Fall weich?! – Die Antwort lautet: Ja – Aber….

Tipp! Wenn man zum Beispiel Linsen einfach nur kocht, werden sie von außen nach innen weich gekocht. Das heißt die Hülle kann schon ziemlich matschig sein, während das Innere der Linse noch immer “kernig” ist.
Weicht man Hülsenfrüchte dagegen ein, hat man einen gleichmäßigeren Garvorgang, erzielt also ein besseres Ergebnis, weil die gesamte Hülsenfrucht bereits durchnässt ist und beim Kochen ihre Struktur behalten kann. Nur die roten Linsen werden so schnell weich, die kann man ohne den Einweichvorgang zubereiten.

2) Linsen können unangenehme Blähungen verursachen.
Tipp: Weichen Sie Linsen und getrocknete Hülsenfrüchte am besten über Nacht in viel kaltem Wasser ein. Gießen Sie das Wasser vor dem Kochen weg, verwenden Sie zum Kochen frisches Wasser. Dadurch werden Linsen besser verträglich.

Pasta mit Linsen und knusprigem Serranoschinken

Das folgende Rezept ist mir vor längerer Zeit in einem Kochbuch von Cornelia Poletto über den Weg gelaufen, aber wie fast immer, habe ich es unserem eigenen Geschmack angepasst. Die kleinen Nudeln auf den Fotos heißen Pipette Rigate, man kann selbstverständlich auch andere Nudeln verwenden.

Zutaten für 4 Personen:
* 400 g kurze Röhrennudeln,
* 200 g Provençal Linsen
* ca. 500 ml Gemüsebrühe
* 150 g Ricotta
* 1 rote Pepperoni (mild)
* 1 TL Korianderkörner
* 2 Schalotten
* 1 Zehe Knoblauch
* 8 EL Olivenöl
* 1 Tütchen Safranfäden
* Meersalz
* Pfeffer aus der Mühle
* 1 EL alter Aceto balsamico
* 8 Scheiben Serranoschinken

Zubereitung Pasta mit Linsen:
Die Linsen mindestens eine Stunde, besser über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Die Korianderkörner ohne Fett rösten bis sie duften, dann im Mörser zerstoßen. Schalotten und Knoblauch in feine Würfel schneiden.

Schalotten und Knoblauch in 4 EL Olivenöl andünsten. Linsen, Safran und Koriander dazugeben und kurz mitdünsten. Etwa 400 ml der Gemüsebrühe angießen und die Linsen zugedeckt für circa 25-30 Minuten bei milder Hitze köcheln lassen. Falls nötig, noch etwas Brühe dazugießen. Die Linsen mit einem Schuss Essig, Salz und Pfeffer aus der Mühle abschmecken.

Um den Schinken knusprig zu bekommen gibt es zwei Methoden. Entweder man brät ihn in der Pfanne langsam aus, bis er knusprig ist, was aber den Nachteil hat, dass man immer dabei stehen und aufpassen muss.

Die zweite Methode ist diese: Den Backofen auf 160° vorheizen, auf ein Ofenblech eine Lage Backpapier legen und den Schinken darauf verteilen. Je nach Stärke der Scheiben den Schinken im Ofen für ca. 45-60 Minuten trocknen. Zwischendurch das auslaufende Fett mit Küchenkrepp aufsaugen. Wenn die Scheiben fast trocken sind, diese auf Küchenkrepp abtropfen lassen und dann zu Chips zerbrechen.

Unterdessen die Nudeln nach Packungsanweisung in reichlich Salzwasser garen.

Die fertige Pasta in ein Sieb abgießen, abtropfen lassen und mit den fertigen Linsen mischen. Eventuell nochmals mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. Anrichten mit der in dünne Ringe geschnittenen Peperoni, Ricotta in Flöckchen auf dem Gericht verteilen und die knusprigen Schinkenstückchen darüberstreuen.

Pasta mit Linsen
Pasta mit Linsen

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