Spinat-Ricotta-Gnocchi

Spinat Ricotta Gnocchi

Zur klassischen italienischen Küche gehören auch Spinat-Ricotta-Gnocchi. Sie besteht nicht nur aus Antipasto, Tortellini, Spaghetti, Pizza und Tiramisu. Die letztgenannten sind zwar ein beliebter Ausschnitt dessen, was stets auf der Touristenkarte steht, die in der Pizzeria um die Ecke und in halb Italien häufig gleich als Wegwerf-Platzset dient.

Die wahren Köstlichkeiten der italienischen Küche bekommt man nur dann serviert, wenn das nächste italienische Ristorante von einem ambitionierten italienischen Koch betrieben wird oder zumindest einen solchen in seinem Team hat. Dann sollte es genügen, die Speisekarte ignorierend, nachzufragen, was es denn heute besonderes gibt.

Als Antwort müssen nicht immer Gerichte mit Fleisch oder Fisch genannt werden, mir ist es am liebsten, wenn es besonders gefüllte Ravioli oder köstliche Gnocchi wie die folgenden Spinat-Ricotta-Gnocchi gibt.

Da immer noch jede Menge Menschen, richtig peinlich, „gnotschi“ bestellen, soll die Sache mit der Aussprache des Wortes hier kurz geklärt werden. Bei Gnocchi wird das „Gn“ nämlich durch ein zusammengezogenes „nj“ und der Teil mit dem Doppel-C, also „cchi“ wird nicht als „tschi“ sondern eher „ckhi“ ausgesprochen. In der Lautsprache sieht das so aus [ˈɲɔkːi].

Ein weit verbreiteter Irrtum ist es, anzunehmen, Gnocchi seien Kartoffelnocken, nur weil sie als solche inzwischen in jedem Supermarkt zu haben sind. In Italien gib es sie auch aus Weizengrieß oder anderen Zutaten. Und natürlich als Pasta. Diese sieht allerdings aus wie kleine Muscheln.

Hatte man schon längere Zeit kein Glück mehr beim Italiener, gibt es ja immer noch das tolle Kochbuch von Marcella Hazan Die klassische italienische Küche. Darin habe ich das köstliche Spinat-Ricotta-Gnocchi Rezept gefunden und kürzlich zubereitet.

Es ist nicht besonders kompliziert herzustellen. Eine schmissige italienische Oper wie „La Traviata“ im CD-Player hilft ungemein und trotz aller Tragik in der Oper geht die Arbeit leicht von der Hand.

Spinat Gnocchi

Spinat-Ricotta-Gnocchi – Gnocchi di ricotta e spinaci

Diese Spinat-Ricotta-Gnocchi kann man wie Kartoffelgnocchi servieren, aber auch als Suppeneinlage oder im Ofen überbacken wie Grießgnocchi. Ein Bund Salbei dazu genügt. Man benötigt keinen Salbei, der Wachstums-Kapriolen (Foto unten) veranstaltete. Salbeibutter und natürlich frischer Parmesan darüber genügt. Das Rezept wurde unverändert aus dem oben erwähnten Buch übernommen.

Blühender Salbei

Für 4 Portionen:
* 450 g frischer Spinat oder 285 g tiefgekühlter Blattspinat, aufgetaut
* 150 g frischer Ricotta
* 75 g Mehl
* 2 Eigelbe
* 115 g frisch geriebener Parmigiano Reggiano plus weiterer Käse zum Servieren
* Salz
* 25 g Butter
* 1 EL sehr fein gehackte Zwiebel
* 2 EL gehackter Prosciutto oder, wenn ein milderer Geschmack gewünscht wird, gekochter Schinken
(Speckvegetarier werden daran ihre Freude haben)
* frisch geriebene Muskatnuß

Dazu passt einfache Salbeibutter, oder eine schnörkellose Tomatensoße wie diese (ohne die frittierten Kapern). Für die Salbeibutter schäumt man Butter kurz auf und gibt, nach einer kurzen Phase der Abkühlung frische Salbeiblätter dazu. Dann sofort mit den Gnocchi vermischen.

Die Zubereitung der Spinat-Ricotta-Gnocchi:

Wenn Sie frischen Spinat verwenden: In mehrfach gewechseltem Wasser waschen und mit Salz weich kochen. Abtropfen lassen und, sobald er kühl genug zum Anfassen ist, vorsichtig ausdrücken, um soviel Wasser wie möglich zu entfernen. Ziemlich grob hacken. Den gehackten Spinat beiseite stellen.

Bei Verwendung von tiefgekühltem Blattspinat: Etwa 5 Minuten mit Salz in einer bedeckten Pfanne kochen. Abtropfen lassen. Sobald er kühl genug zum Anfassen ist, soviel Flüssigkeit wie möglich ausdrücken und grob hacken.

Die fein gefackte Zwiebel in eine kleine Pfanne mit Butter geben und auf mittlerer Hitze glasig hellgelb anschwitzen.
Den gehackten Prosciutto oder Schinken hinzufügen. Nicht länger als ein paar Sekunden erhitzen, dabei zwei- bis dreimal umrühren, damit der Schinken gut mit den Zwiebeln vermischt ist.

Den gekochten, gehackten Spinat und etwas Salz hinzufügen und unter häufigem Umrühren etwa 5 Minuten garen, dann den ganzen Pfanneninhalt in eine Schüssel geben und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Erst dann Ricotta und Mehl hinzufügen und alles mit einem Holzlöffel gründlich vermischen. Eigelbe, geriebenen Parmesan und eine sehr kleine Menge geriebene Muskatnuß dazugeben. Mit dem Löffel weitermischen, bis alle Zutaten sich gleichmäßig verbunden haben. Mit Salz abschmecken.

Mit den Handflächen kleine Kügelchen aus der Mischung formen, oder lange Würstchen, die man dann in gleichmäßige Teile schneidet um sie dann zu rollen. Im Idealfall sollten sie nicht dicker als 1 cm sein, doch wenn Sie das zu mühsam finden, formen Sie sie 2 cm dick. Je kleiner, um so besser, weil sie dann rascher gar werden und die Sauce sich besser verteilt. Bestäuben Sie die Hände leicht mit Mehl, wenn die Mischung an den Handflächen klebt.

Die Spinat-Ricotta-Gnocchi partienweise in einen großen Topf mit kochendem Salzwasser geben. Je nach Größe der Gnocchi 3 bis 4 Minuten ziehen lassen, dann mit einer Schaumkelle herausheben und auf eine vorgewärmte Servierplatte geben. Das Wasser wieder aufkochen lassen, bevor man die nächste Partie in den Topf gibt, dann die Hitze wieder reduzieren und vorgehen wie oben beschrieben.

Spinat-Ricotta-Gnocchi
Spinat-Ricotta-Gnocchi in der Entstehung

Spinat-Ricotta-Gnocchi
Der Sprung ins Wasser folgt gleich: Spinat-Ricotta-Gnocchi

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6 Kommentare zu “Spinat-Ricotta-Gnocchi”

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