[ Werbung weil Einladung. Pressereise ins Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde ]
Bevor ich mich dem Landidyll Hotel Erbgericht zuwende, muss ich schnell eine kleine Geschichte über die Lausitzer Straße in meiner Stadt erzählen. Sie ist eine längere Parallelstraße zu jener, etwas mickrigen Straße, in der wir selber leben. Die Lausitzer Straße kann sowohl Apotheke als auch Arztpraxis vorweisen. – Und neuerdings sogar eine reparierte, hübsch und schwarz geteerte Fahrbahn.
Erwähnenswert sind an der Lausitzer Straße trotzdem nur zwei Dinge. Sie ist eine Sackstraße, die an einem Ende den direkten Zugang zum Main-Donau-Kanal ermöglicht. Was aber wirklich entscheidend ist: bis vor kurzem hatte ich mich nie darum gekümmert, wo überhaupt diese Lausitz liegt.
Erst als mir Anfang Oktober die Einladung zu einer Pressereise an die Elbe und in die Oberlausitz ins Haus flatterte, gab ich meinen Ignorantenstatus auf und prüfte die Lage der Oberlausitz, die natürlich einen Teil der Lausitz darstellt.
Zweites Ziel der angekündigten Reise sollte das Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde sein, von dem ich in der Landidyll-Broschüre gelesen hatte, dass es über eine ausgezeichnete Küche verfügt. Tautewalde ist ein Ortsteil der kleinen Stadt Wilthen (Stadt des Weinbrandes) im Landkreis Bautzen.
Landidyll Hotel Erbgericht – Einst im Tal der Ahnungslosen
Geografisch ist die Oberlausitz übrigens genau jene Gegend, die man zu DDR-Zeiten als ein „Tal der Ahnungslosen“ definierte. Wobei der Begriff Tal der Ahnungslosen als sarkastischer Ausdruck für Gebiete her hielt, in denen weder Westfernsehen noch West-UKW-Rundfunk zu empfangen war.
Gerne genommen wurde die Bezeichnung auch für alles was in der ehemaligen DDR östlich von Rostock lag. Die Abkürzung der westdeutschen Senderanstalt ARD interpretierte man deshalb gerne um in „Außer Rügen und Dresden“.
Von den ollen Kamellen in die Gegenwart
Aber natürlich besteht der Anfang meiner Reisebeschreibung aus ollen Kamellen. Der Fernsehempfang funktioniert hier längst ebenso prächtig wie im Rest der Republik und die Zimmer haben alle W-LAN. Neuerdings gibt es sogar in allen 31 Zimmern Tablets, womit jeder Gast sämtliche Informationen, Tipps und Ausflugsziele schnell zur Hand hat.
Bevor wir uns hungrig an einen Tisch des Hotels setzen und probieren, was uns das Team von Meister Enrico Schulz gekocht hat, klären wir noch schnell, wo der seltsame Name des Hauses herkommt.
Woher kommt der Name Erbgericht?
Die historische Bezeichnung „Erbgericht“ geht nämlich zurück vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit, in Zeiten also, in denen Streitfälle vor Ort durch Kaufleute oder Abgesandte des Königs verhandelt wurden. Die Erbgerichte stellten dabei zugleich Schlichtungsstelle und Ort des dörflichen Schiedsgerichts dar.
Da die Klärung der Streitfälle sich oftmals über mehrere Tage hinzog, waren die Erbgerichte meist mit der Erlaubnis zum Ausschank verbunden. Dieses Recht, zu schlichten und zu bewirten, konnte in Erbe weitergegeben werden.
Die Tradition des „Erbgericht Tautewalde“ reicht lückenlos bis ins Jahr 1842 zurück. Das Gebäude überstand die Wirren der Geschichte und wechselvolle Zeitläufe. 1993 wurde es liebevoll und detailgetreu restauriert und im Dezember 1994 als Hotel wiedereröffnet.
Nadine und Enrico Schulz mit Nachwuchs im Garten hinter dem Hotel Erbgericht Tautewalde – Foto: Privat
Enrico Schulz seit 2008 mit Euro-Toques Stern
Wie bereits erwähnt, ist das Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde für seine ausgezeichnete Küche bekannt. Hausherr Enrico Schulz und seine Frau Nadine verbrachten viele Jahre in Baden Würtemberg und der Schweiz, wo Enrico Schulz im Hotel Les Sources des Alpes in Leukerbad (Wallis) als Küchenchef wirkte.
Jedoch, die Heimat lockte. Dem Angebot, das Erbgericht Tautewalde zu übernehmen, konnten die beiden im Jahr 2006 nicht widerstehen. So führten sie das Haus eine Zeit lang als Pächter und konnten es im Jahr 2014 erwerben. Nadine Schulz fungiert dabei als Organisationstalent im Hintergrund. Sie verantwortet die Mitarbeiterführung, Buchhaltung und natürlich das funktionieren der Familie.
Übrigens wurde Enrico Schulz bereits im Mai 2008 in den Kreis der Euro-Toques Chefköche aufgenommen und erhielt somit seinen ersten Euro-Toques Stern (nicht zu verwechseln mit den Sternen von Michelin). Der Begriff Toques für la toque kommt aus dem französischen und benennt dort den hohen Kochhut.
INFO: Euro-Toques ist ein nichtkommerzieller Zusammenschluss europäischer Köche mit Sitz in Brüssel, mit dem Ziel, traditionelle, handwerkliche Erzeuger zu unterstützen, Qualitätserzeugnisse zu fördern, die kulinarischen Traditionen Europas zu erhalten und den verantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln durch die Köche zu gewährleisten.
Zu den Gründungsmitgliedern der Organisation gehörte auch der 2018 verstorbene Paul Bocuse aus Frankreich sowie Eckart Witzigmann aus Deutschland. Die illustre Liste der weiteren Mitglieder liest sich wie das „Who’s Who“ der Küchenmeister, ist aber entschieden zu lang, um hier noch weiter fortgeführt zu werden.
Sehr gut gegessen wird im Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde in Sachsen
Die Küche des Erbgerichts Tautewalde hat sich frische, leichte Küche ins Konzept geschrieben, das sehr gerne Einheimisches mit Mediterranem verbindet. Die Verwendung von Produkten aus der Region ist dabei eine stets angestrebte Selbstverständlichkeit.
Biker-Woche in der Oberlausitz
Ein Steckenpferd von Enrico Schulz ist die Motorradfahrerei, weshalb er alljährlich im Sommer (2019 im Juli) die Oberlausitzer Biker-Woche veranstaltet. Dann gibt es besondere Arrangements für Motorradfahrer mit fünf verschiedenen, geführten Motorrad-Touren vom Erzgebirge bis zum Isargebirge. Der Clou dabei: wer kein Motorrad dabei hat, kann sich im Hotel eines ausleihen.
Verwöhnt werden die Biker in diesen Tagen mit regionaltypischen 3-Gang-Menüs aus der Erbgericht-Frischeküche, einem Grill-Abend und einem BBQ-Smoker-Abend in (hoffentlich) sommerlicher Atmosphäre.
Womit wir schon beim zweiten Steckenpferd des Hausherren sind – dem smoken von Fleisch und Fisch. Im Innenhof des Hotels, kaum zu übersehen, steht ein fantastischer Smoker, mit dem, neben allen Hotelgästen, sogar die komplette Dorfjugend verköstigt werden kann.
In unregelmäßigen Abständen finden deshalb Smokerabende statt, in denen neben ungezählten Vorspeisen, Suppen, Salaten und Desserts zum Pauschalpreis (derzeit bei 35 Euro inklusiv eines Aperitivs) bis zu sechs Gerichte aus dem schwarzen Ungetüm serviert werden.
Von der Fjord-Forelle mit Fenchel und Orange, über den Schweinenacken, vorbei an leckeren Maishähnchenkeulen oder der Lammkeule macht man vielleicht Station bei der Rinderhüfte bis man schließlich beim überall sehr beliebten Pulled Pork-Burger ankommt. Wer dann noch nicht satt ist, könnte tatsächlich die Wegstrecke in umgekehrter Reihenfolge nochmals zurücklegen.
Regelmäßig veranstaltet werden im Erbgericht Tautewalde auch kulinarische Themenabende und Kochkurse, bei denen man Köstlichkeiten verschiedener Regionen und Länder kennenlernt.
Enrico Schulz mit seinem Smoker
Schönes Gelände hinter dem Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde
Erholsames Ambiente. Hinter dem Hotel gibt es ein sehr schönes Gelände mit altem Baumbestand. Um Entspannung und Erholung zu finden, muss man gar nicht weit in die Ferne schweifen
Ausflüge ab dem Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde
Wer die Oberlausitz erkunden will, kann sich vertrauensvoll an die Familie Schulz wenden und wird wertvolle Tipps erhalten. Sehr interessant ist zum Beispiel alles was mit der hier lebenden Minderheit der Sorben zu tun hat [Sorben sind jene Menschen, deren Sprache klingt, alles hätten sie stets eine heiße Kartoffel im Mund].
Es ist von Wilthen nicht weit nach Bautzen, einem reizvollen Städtchen mit zahlreichen Türmen. Erkunden lassen sich aber auch Zittau oder Görlitz, nach Dresden ist es nur eine Autostunde. Aber auch Polen und die Tschechische Republik grenzt an die Oberlausitz an, bzw. liegen doch Teile davon sogar in den Nachbarstaaten.
Aber auch Wanderer kommen auf ihre Kosten. Es gibt schöne Tagestouren durch die sanft hügelige Landschaft, in den umliegenden Dörfern und Städten sieht man Spuren von alten Gewerben. Ein Teil davon sind zum Beispiel die alten Umgebindehäuser (Weberhäuser), denn über Jahrhunderte waren Webereien hier beheimatet und haben die Ortsbilder geprägt.
Bis zur größten Attraktion des Elbsandsteingebirges, der Bastei mit der wundervollen Basteibrücke, sind es etwa 45 Minuten Autofahrt, bis zur Festung Königstein nur wenige Minuten mehr. Und wer schon immer die Moritzburg besichtigen wollte, das Märchenschloss von Aschenbrödel, hat ebenfalls nur eine knappe Stunde Weg vor sich.
Fazit: Für mich haben sich die 377 Kilometer Anreise jedenfalls gelohnt. Und die Lausitzer Straße in meiner Gegend sehe ich seit der Pressereise mit schönen Erinnerungen im Kopf.
Stadtbesichtigung in Bautzen
Eine Stadtführung ist auch mal lustig. Vor allem, wenn die Führerin Maria Henke heißt.
An der Moritzburg
Auf jeden Fall einen Abstecher wert: die Moritzburg. Hier wurde einst „drei Haselnüsse für Aschenbrödel gedreht“.
Besuch in der Töpferei von Thomas Thunig
Töpferin Maxi Fessel hat den nötigen Schwung auf der Scheibe!
Transparenzhinweis:
Ich war im Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde eingeladen! Die Pressereise fand mit freundlicher Unterstützung von Landidyll Hotels & Restaurants statt. Organisation: Feuer & Flamme. Die Agentur. Ich bedanke mich für die schönen und erlebnisreichen Tage. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst und es gab keinerlei Vorgaben bezüglich der Inhalte dieses Beitrags. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar. Ich habe mich freiwillig entschieden, darüber etwas zu schreiben. Der Bericht spiegelt meine ganz persönlichen Eindrücke wider.
Mit auf der Reise waren unter anderem:
– Peter von Stamm (Travelblog & Travel News) Landidyll Hotels in Sachsen – von Tradition und Charakter im Hotel Moritz und Hotel Erbgericht Tautewalde
– Cornelia Doering (SilverTravellers) – Geheimtipp Oberlausitz – naturnahe Erholung und Genuss in Tautewalde
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