Keine Klagen über die Klagenfurter Hütte

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Rast auf der Klagenfurter Hütte

Neben der Großfamilie, dem Kochen und Backen ist unsere liebste Beschäftigung das Reisen. In meinem Blog kommt dieses zweite Hobby in letzter Zeit zwar verstärkt vor, in Summe wird es aber immer noch recht stief­mütterlich behandelt. Von insgesamt zehn Ausflügen/Reisen im Jahr 2019, deren Ziel – sagen wir – mindestens 200 Kilometer von unserem eigenen Bett entfernt war, bleiben die einen mehr, die anderen weniger im Gedächtnis haften.

Recht zufrieden sind wir damit, dass wir nur zwei Mal in Flugzeuge geklettert sind um ein Ziel zu erreichen, dafür vier Mal die Bahn in Anspruch genommen haben. Für den Rest mussten wir (nicht nur aus Kostengründen), auf das Auto zurückgreifen.

Besonders beeindruckend fand ich drei kurze Reisen nach Österreich. Im Juni war ich Auf der Suche nach der Zirbe im Salzburger Lungau, im Mai konnte ich die neuen Etappen des Weitwanderwegs Panoramaweg Südalpen – Alpe Adria besuchen und auch hier vorstellen.

Der Juli führte uns erneut nach Kärnten. Zwei Beiträge dazu berichten zum einen vom Aufenthalt im fan­tas­tischen Bio­hotel Daberer, siehe Die mit dem Vogel. Das Biohotel Daberer und außerdem waren wir Zu Gast beim Imker Herbert Zwischenbrugger im Kärntner Gailtal.

Mit Sissi Wutte auf der Klagenfurter Hütte
Mit Sissi Wutte (links) von der Carnica-Region Rosental und der besten Ehefrau von allen auf der Klagenfurter Hütte

Vom Bärental zur Klagenfurter Hütte

Als Drittes, und besonderes Erlebnis auf der Juli-Kärnten-Reise, möchte ich den geneigten Leserinnen und Lesern nun noch ein echtes Kon­trast­pro­gramm zum Bio­hotel Daberer vorstellen. Es geht um eine Wanderung vom Bärental (in der Kärntner Region Rosen­tal), hoch zur Klagen­furter Hütte, wo wir eine sehr rustikale Nacht ver­bringen konnten.

Die Klagen­furter Hütte liegt im Herzen der Karawanken auf 1.664 Metern über dem Meer (was hier gerne als ü. A. abgekürzt wird, und für „über Adria“ steht).

Mit ihrer perfekten Lage sowie der atemberaubenden Kulisse in den Bergen des Rosentals ist sie eines der schönsten Ausflugsziele für jeden Naturliebhaber. Selbstverständlich ist die Klagenfurter Hütte nicht nur ein sehr beliebtes Aus­flugs­ziel sondern ein alpines Schutz­haus.

Die Hütte öffnete bereits 1906 ihren Betrieb und befindet sich im Besitz der Sektion Klagenfurt des Österreichischen Alpen­vereins. Wie man auf den folgenden Fotos unschwer erkennen kann, führt der Begriff „Hütte“ ein bisschen in die Irre.

Das ursprüngliche Gebäude wurde nämlich im Mai 1943 von Partisanen niedergebrannt. Inzwischen handelt es sich durch­aus um ein prächtiges und sehr stabiles Schutz­haus, das nach dem Krieg im Jahr 1952 wieder­er­öffnet wurde. Die saisonbedingten Betriebszeiten der Hütte finden Sie auf der Webseite.

die Klagenfurter Hütte

Der Weg zur Klagenfurter Hütte ist motorisiert zum Glück nur für Berechtigte befahrbar. Üblicherweise steigt man vom Parkplatz Johannsenruhe (ca. 1200 m Höhe) im Bärental (Anfahrt über Feistritz im Rosental) in knapp unter zwei Stunden Gehzeit zur Hütte auf. Geübte Einheimische benötigen für den Aufstieg eventuell sogar nur eine Stunde, denn es gibt viele (steile) Abkürzungen mitten durch den Wald.

Carnica-Region RosentalINFO:
Nachdem in diesem Beitrag von etlichen Tälern die Rede ist, sei darauf hingewiesen, dass wir uns geografisch in der Kärntner Region Rosental befinden, die direkt an Slowenien grenzt. Auch wenn es hier im Rosental weitere Täler gibt ;-)
Der Name Rosental hat übrigens gar nichts mit Rosen zu tun!
Das Rosental ist ungefähr 40 km lang. Es reicht von der Drauschleife bei Rosegg im Westen bis zur Mündung der Vellach im Osten. Im Norden wird es vom Höhenzug der Sattnitz begrenzt, im Süden vom Gebirgszug der Karawanken. Drauabwärts geht das Tal in das Jauntal über.

Tatsächlich gibt es zahlreiche geübte Einheimische, die schon vormittags mit Kleinkindern und Sack und Pack das „biss­chen“ Anstieg in Angriff nehmen, um rechtzeitig zum Mittagessen auf der Klagenfurter Hütte zu sein.

Hier sorgt seit Beginn der Saison 2019 Roland Ertl mit seinem vielköpfigen Team sehr gut für das leibliche Wohl der Gäste. Das muss extra erwähnt werden, denn der Ruf der Klagenfurter Hütte hatte unter den vorhergehenden Pächtern in den letzten Jahren etwas gelitten.

Wegweiser - Klagenfurter Hütte

Mit Roland Ertl gewann der Österreichische Alpen­verein einen erfahrenen Gastronom für den Betrieb der Hütte, der vor­her bereits sechs Jahre das Glocknerhaus (Heiligenblut am Groß­glockner) führte. Dass der Mann seetüchtig ist, hat er seinen zahlreichen gas­tro­nomischen Stationen zu verdanken, zu denen auch der Aufenthalt auf Kreuz­fahrt­schiffen zählte.

Seine Seetüchtigkeit spielt auf der Höhe der Klagenfurter Hütte zwar wirklich überhaupt keine Rolle, führt aber dazu, dass ihn auch auf dem Berg kaum etwas aus der Ruhe bringen kann.

Roland Ertl, Pächter der Klagenfurter Hütte

Am schönsten ist es auf der Klagenfurter Hütte, wenn langsam die Sonne untergeht und die letzten Tages­aus­flügler den Heim­weg an­ge­treten haben. Dann senkt sich eine gigantische Stille über die Landschaft, die es heute nur noch an ganz speziellen Plätzen auf der Welt gibt.

Die großzügige Südterrasse bietet hier einen atemberaubenden Blick ins mächtige Kar des Hochstuhls (2.225 m) sowie die umliegende Bergwelt. Dazu gibt es gemüt­liche Außenliegen zum entspannten Verweilen. Der Kinder­spiel­bereich ist mit Nestschaukel, Rutsche und Boulder­wand ausgerüstet, dazu begeistern kleine Bächlein und Tümpel die jüngeren Gäste.

Etwas über 40 Gäste können auf der Hütte im Zimmerlager (14 Betten) übernachten, weitere 27 Wanderer können das müde Haupt in einem Matratzenlager niederlegen. Ein kleines Doppel­zimmer am Ende des Flures in der ersten Etage verfügt über ein Doppelbett. Im zweiten Zimmer­chen gegenüber muss allerdings aus­gelost werden, wer im Stock­bett unten schlafen darf. Oder muss.

Kaspressknödel auf der Klagenfurter Hütte
Natürlich gibt es Kaiserschmarren auf der Klagenfurter Hütte. Aber vorher ein paar Kaspressknödel sind auch nicht zu verachten!

Start einer tollen Etappe des Panoramaweg Südalpen: Klagenfurter Hütte

Klagenfurter HütteBodentalGasthof Deutscher Peter
Dass hier eine Etappe des Panoramaweges Südalpen beginnt, kann man gleich neben der Hütte auf einer Infotafel sehen. Die Strecke bis zum nächsten Etappenziel, dem Gasthof Deutscher Peter, ist etwas über 12 Kilometer lang, erfordet gute Kondition und ist kein Spaziergang.

Obwohl es auf der gesamten Wegstrecke nur 219 Höhenmeter nach oben geht, liegt die Anstrengung hier in den 1.174 Metern die der Weg talwärts führt. Auf einem Stück der Wanderung gibt es Seilsicherung!

Etappe 3 - Panoramaweg Südalpen

Ein wunderschönes Plätzchen Erde. Gasthaus Bodenbauer im Bodental

Unten angekommen, sollte der hungrige Wanderer auf keinen Fall einen Besuch im Gasthaus Bodenbauer auslassen. Denn auf dem Weg zu Märchenwiese, Meerauge und Tscheppaschlucht, lockt in der urigen Stube des Bodenbauer die Spezialität des Hauses: Ein zünftiger Schweinsbraten nach Großmutters Art. Mit herzhaftem Kraut und Semmelknödel. Dazu eine wunderbare Aussicht.

Naturdenkmal beim Bodenbauer

Die riesige Linde beim Bodenbauer ist seit 1979 ein geschütztes Naturdenkmal. Geschätzt wird, dass der Baum bereits im Jahre 1636 gepflanzt wurde.

Ein besonders beliebtes Ziel im Bodental ist unweit des Gasthauses Bodenbauer die „Märchenwiese“. Sie liegt in 1.157 Metern See­höhe und gilt nicht nur als „Kärntens schönste Bergwiese“, sondern als eine der romantischsten Alpen­wiesen über­haupt. Die Schönheit dieses Talschlusses ergibt sich aus der landschaftlichen Besonderheit, dass eine große, nahezu ebene Almwiese nach einem schmalen, steil ansteigenden Waldgürtel unmittelbar in die senkrechten Felswände der Karawanken übergeht.

Das sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

Das Meerauge im Bodental

Ein weiterer Fixpunkt im Bodental – ebenfalls nur unweit des Gasthofs Bodenbauer – ist das „Meerauge“. Ein während der letzten Eis­zeit entstandenes „Tot­eis­loch“ mit einem kleinen Teich in der Mitte. Die markante türkise Färbung des Wassers wird vermutlich durch Algen hervorgerufen.

Wer sich jetzt auf den Weg zum Gasthof Deutscher Peter macht, sollte einen Abstecher durch die Tscheppa­schlucht nicht scheuen. Die Schlucht ist für Wanderer bestens mit Steigen, Stiegen und Brücken ausgebaut und eine Wanderung durch die Schlucht ist ein tolles Erlebnis. Die Tscheppaschlucht ist übrigens ein Schluchtabschnitt des Loiblbachs (ja, der Loiblpass ist gar nicht fern) in den Karawanken südlich von Ferlach.

In der Tscheppaschlucht
Wie man sieht ist hier eine sehr gute Infrastruktur vorhanden.

Obwohl ich in diesem Beitrag nur einen kleinen Ausschnitt des Kärntner Rosentals präsentieren konnte, ist unschwer zu erkennen, dass ein Aktivurlaub in Kärnten vermutlich wesentlich interessanter, spannender und erholsamer ist als jeder Strandurlaub, für den man erst in den Flieger klettern muss.

Wahaha – Ein Tipp für Familien:
Wer nicht unbedingt im Gemeinschaftslager auf einer Hütte wie der Klagenfurter Hütte übernachten will, kann sich als familiengerechten Stützpunkt im Rosental vielleicht mit dem „Wahaha“ anfreunden. Das Familien – Freizeit & Sport Resort mit dem seltsamen Namen liegt ebenfalls im Rosental, direkt an der Drau (nahe Feistritz im Rosental) und ist umgeben von der herrlichen Bergkulisse der Karawanken.

Das Resort Wahaha Paradise bietet Sport- & Freizeitvergnügen (fast) jeder Art und wer es entspannter haben will, findet alles für ein gelungenes Wellnesserlebnis vor. Das Konzept der Betreiber ist darauf angelegt Kinderaugen zum Leuchten zu bringen und den Eltern die Möglichkeit zu geben, so richtig zu entspannen.

Kontakt: siehe https://www.wahaha-paradise.com/de/home

Offenlegung in eigener Sache:
Ich war eingeladen! Unterstützt wurde die Pressereise von der Region Carnica Rosental und der Kärnten Werbung.
Die Einladung ändert nichts an meiner persönlichen Meinung.

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