Spaghetti mit Thunfisch aus der Dose gibt es bei uns nur sehr, sehr selten. Das hat mit unserem schlechten Gewissen zu tun, wenn es generell um den Verzehr von Thunfisch geht. Egal ob frisch oder aus der Dose. – Ein nicht zu übersehendes Zeichen dafür, ist die sehr geringe Anzahl an Rezepten in diesem Blog, in denen Thunfisch zum Einsatz kommt.
Es gibt gerade einmal fünf Rezepte und einen Beitrag aus dem Jahr 2013 über den traditionellen Fang von Thunfisch in Spanien. Und das bei derzeit insgesamt 1.150 Rezepte und Reisegeschichten.
Die Fischerei und der Thunfisch
Es liegt in der Natur der Sache: Jeder Thunfisch, egal ob frisch oder konserviert, muss erst einmal gefangen werden. Und an diesem Punkt beginnt auch schon unsere Verantwortung als konsumierende Personen.
Schließlich gibt es verschiedene Arten der Thunfisch-Fischerei. Manche davon führen zu hohem Beifang, was nichts anderes bedeutet, als das auch andere Fische mitgefangen werden, die oft sinnlos getötet werden. Denn Beifang wird in der Regel nicht verwertet, wodurch andere Arten wie Delfine oder Haie in ihrem Bestand bedroht werden.
Was die Fangmethoden vor den Küsten Europas angeht, so sind hier nur Fangmethoden erlaubt, die wenig oder keinen Beifang produzieren. Es ist also wichtig zu erfragen, woher der Thunfisch stammt. Einen kleinen Ankerpunkt bieten uns Siegel auf den jeweiligen Produkten, die bestimmte Fangmethoden auszeichnen. So wird der Fang aus umweltgerechter Fischerei, mit dem blauen MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) gekennzeichnet.
Gütesiegel sind aber unter Beobachtung und erfahren oft Kritik.
Allerdings reißt die Kritik an Gütesiegeln wie dem MSC trotzdem nicht ab. So schreibt zum Beispiel Greenpeace:
„Der wichtigste Kritikpunkt an der MSC-Zertifizierung ist, dass sie zu früh im Prozess vergeben wird. Die Zertifizierung wird an Fischereien vergeben, die einem ersten Set von Standards gerecht werden und die einen Aktionsplan verabschieden, um die Fischerei in der Zukunft zu verbessern. Damit wird das Vorsorgeprinzip nicht als Kerngedanke der ökologischen Fischerei anerkannt.“ [Mehr bei der Greenpeace-Webseite]
Sieht man von unserem schlechten Gewissen, sowie der Problematik der allgemeinen Überfischung der Weltmeere ab, stufen wir Thunfisch in Dosen als eine relativ gesunde Sache ein.
Wie ich mal in der Zeitschrift HEALTHLINE gelesen habe, liefert der Verzehr von Thunfisch viele Proteine, Vitamine und Mineralien – egal ob er frisch oder aus der Dose gegessen wird.
Allerdings kaufe ich konservierten Thunfisch nur im eigenen Saft und mit möglichst wenig Salz. Wie bei all unseren Einkäufen gilt auch hier: je mehr Zusatzstoffe, desto unnatürlicher das Produkt.
Generell schadet es nicht, hin und wieder die Seite des praktischen „Einkaufsratgebers Fische und Meeresfrüchte“ zu besuchen, den der World Wide Fund For Nature, kurz WWF bereithält.
Bildet die Grundlage unseres Rezepts für Spaghetti mit Thunfisch: ein bisschen Honig, Knoblauch, Schalotte, Orangensaft und Abrieb, dazu noch Pinienkerne und frisches Basilikum mit ein paar Parmesan-Spänen.
In Bella Italia absolut verpönt: die Kombination von Fisch und Käse. Im Rezept für Spaghetti mit Thunfisch sei das aber ausnahmsweise erlaubt!
Spaghetti mit Thunfisch. Jetzt kommt das Rezept
Spaghetti mit Thunfisch, Orange, Honig, Basilikum, Pinienkernen
Zutaten
So wird's gemacht: Spaghetti mit Thunfisch
- 250 g Spaghetti
- 1 Dose (180g) Thunfischfilets (im eigenen Saft)
- 1 Schalotte
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Butter
- 1 Bio-Orange (Saft und Abrieb)
- 1 EL Honig
- 1-2 EL sehr guten Balsamico
- 50 g Pinienkerne
- 100 g Kirschtomaten
- 1/2 Bund Basilikum
- 50 g feine Späne vom Parmesan oder Pecorino
- 4-6 EL gutes Olivenöl
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer, gemahlen
Anleitungen
- Die Schalotte sehr fein schneiden und in etwas Butter glasig schwitzen
- Die Knoblauchzehen in sehr feine Scheiben schneiden.
- Die Orangenschale abreiben und den Saft auspressen
- Den Honig zu den Zwiebeln geben und schmelzen lassen
- Knoblauchscheiben, Orangensaft, Orangenabrieb zugeben.
- Etwas einköcheln, dann das Olivenöl und den guten Balsamico einarbeiten.
- Die Thunfischfilets mit einer Gabel in mundgerechte Stücke teilen und in die Soße gleiten lassen.
- Mit dem Meersalz und Pfeffer aus der Mühle würzen.
- Unterdessen die Spaghetti in Salzwasser nach Packungsanleitung al dente garen.
- Die Pinienkerne in einer kleinen Pfanne ohne Fett goldbraun rösten.
- Basilikumblätter waschen, trockentupfen und in Streifen schneiden.
- Pecorino in dünne Späne hobeln.
- Erst kurz vor dem Servieren die gewaschenen Kirschtomaten zugeben und durchschwenken.
- Die gegarten Spaghetti in die Soße geben, alles gut durchmischen und auf Tellern Portionieren.
- Mit den Pinienkernen, Basilikumstreifen und dem fein gehobelten Käse bestreut Servieren.
Warum essen wir jeden Freitag Spaghetti?
Sollten Sie unsere Spaghetti-Geschichte noch gar nicht kennen, die geht so:
Es war einmal ein Ehepaar, das sich im Jahr 1977 das berühmte Ja-Wort gab. Und seit Anbeginn Ihrer Ehe, essen die beiden friedlich jeden Freitag Spaghetti. – Immer? – Immer! Nicht immer friedlich. Anfangs sogar zu fünft, später nicht immer nur zu zweit. Aber immer. – Was natürlich doch nicht ganz stimmt, denn es gibt schon ein paar Ausnahmen. Aber die bestätigen bekanntlich nur die Regel. – Ende der Geschichte.Halt: Das Warum wurde noch nicht beantwortet!
Jeder kennt die Frage: was essen wir heute? Wir haben sie uns ganz einfach wenigstens an einem Tag in der Woche beantwortet. Auf jeden Fall Spaghetti. Denn die mögen wir alle und man kann sie in unzähligen Varianten zubereiten.Ich kann aber diese kurze Geschichte nicht zu jedem Spaghetti-Rezept erzählen, denn das würde auf die Dauer doch etwas langweilig werden. – Aber da fällt mir ein, es gibt so etwas wie eine Fortsetzung zu der Geschichte, denn es gibt eine weitere Konstante in unserem Leben.
Das sind die Kuchen, die in all dieser Zeit an (fast) jedem Wochenende gebacken wurden. Was dazu führt, dass Sie in diesem Blog auch eine tolle Auswahl an Kuchen, in der Kategorie Backen finden können. – Also nicht irgend einen Mist, der von Leuten aufgeschrieben wurde, die keine Ahnung vom Backen haben, sondern hundertfach erprobte Familienrezepte.
Aber jetzt ist Schluss mit Werbung in eigener Sache. Versprochen!
Spaghetti mit Thunfisch und mehr Rezepte mit Thunfisch
– Gebratener Thunfisch auf Lauchgemüse mit Piment-Ananas
– Thunfisch adieu: Wie Japans Appetit das Mittelmeer leert?
– Gebeizte Thunfisch-Pralinen mit Ananas-Relish
– Spargelsalat mit mariniertem Thunfisch
– Thunfisch mit Ananas, Lauch und Piment
– Fritto Misto auf Thunfischcreme mit frittierten Kapern
– Schmorgurken-Curry Rezept mit Pasta