Kürzlich habe ich ein recht schönes Kochbuch mit dem Titel „Mise en Place“ von Klaus Schatzmann hier besprochen und empfohlen. Das nachfolgende Rezept der überbackenen Birnen-Roquefort-Lasagne mit Salbei wurde diesem Buch entnommen, die im Rezept ebenfalls vorgesehenen Karamellfäden zum Finale habe ich mir aber gespart.
Wobei die Kombination an sich, Nudeln, Blauschimmelkäse und Birnen, schon sehr lange in meinem Blog wohnt. Allerdings in einem anderen Rezept, nämlich hier: Pasta mit Birnen und Radicchio. Das ist eines unserer liebsten Herbst- und Winterrezepte, wenn es um Nudeln geht. Die Version von Klaus Schatzmann kommt ein bisschen eleganter daher, aber er ist ja auch ein Sternekoch.
Die Birnen-Roquefort-Lasagne…
… ergibt eine kleine Vorspeise für 2-4 Personen, für die man folgende Zutaten benötigt.
* 2 Birnen
* 20 g Roquefort
* 25 g Parmesan
* ½ Bund Salbeiblätter
* ca. 200 g Nudelteig,
* 100 g Butter
* 10 g geröstete Pinien und/oder Kürbiskerne
Zutaten Nudelteig:
* 2 Eier
* 200 g doppelgriffiges Mehl (Wiener Griessler)
* ½ EL Olivenöl,
* Salz
* 1 TL Wasser
Wer dazu Lust verspürt, kann auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche mal das Wort LASAGNE schreiben. Das hilft zwar nicht bei der Zubereitung, ergibt aber eventuell ein schönes Foto – wie hier. Ansonsten hat die Aktion keinerlei Einfluss auf Ihr Gericht.
So wirds gemacht
Für den Nudelteig alle Zutaten in eine Rührschüssel einer leistungsstarken Küchenmaschine geben und so lange durchkneten bis ein fester Nudelteig entsteht.
Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben, mit den Händen nochmals kräftig durchkneten, die Menge dritteln und kleine Kugeln daraus formen. Diese in Klarsichtsfolie wickeln und vor der weiteren Verwendung mindestens 2-3 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Dieser Nudelteig ist extrem fest in seiner Konsistenz. Deshalb kann er praktisch nur in einem Nudelmaschine bearbeitet werden. Beachten Sie dabei, dass der Teig mehrere Male durch die Nudelwalze getrieben wird, bis die gewünschte Dicke der Teigblätter erreicht ist.
Ebenfalls wichtig dabei ist, dass sie sämtliche Teigstücke auf die exakt gleiche Art und gleich oft durch die Maschine lassen, damit auch alle die gleiche Konsistenz und Stärke erhalten.
Dieser Teig eignet sich auch für alle Arten von Ravioli.
Sie können mit verschiedenen Fingern auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche gerne auch noch das Wort „NUDELTEIG“ schreiben. Das hilft ebenfalls bei der Zubereitung nicht weiter, ergibt aber eventuell ein zweites schönes Foto…
Bevor wir zur Zubereitung der Lasagne kommen, legen Sie das Stück Butter in ihr Tiefkühlfach. Daraus werden später sehr dünne Scheiben geschnitten, was am besten mit (fast) gefrorener Butter gelingt.
Aus dem Nudelteig sehr dünne Blätter auswalzen, indem der Teig mehrmals durch die Nudelmaschine gedreht wird.
Aus diesen Teigblättern Rechtecke von circa 10×13 cm schneiden.
Die (möglichst reifen) Birnen schälen, entkernen und aus dem Fruchtfleisch sehr dünne Scheiben schneiden.
In einem großen flachen Topf circa 1-2 Liter Salzwasser zum Kochen bringen und die Nudel- Teig-Blätter darin kurz al dente kochen. Danach sofort in kaltem Wasser abschrecken.
Den Backofen auf 200 Grad (nur Oberhitze) vorheizen.
So sieht die fertige Birnen-Roquefort-Lasagne aus
Ofenfeste Teller vorbereiten, indem man sie mit etwas zerlassener Butter ausstreicht. Auf jeden Teller eines der gegarten Lasagneblätter legen.
Jeweils einige Pinien- und Kürbiskerne darauf verteilen, den Roquefort in kleine Würfelchen brechen und darüber geben. Darauf die Birnenscheiben legen.
Die Lasagne mit einem zweiten Teigblatt bedecken. Die Salbeiblätter darüber verteilen und reichlich frischen Parmesan darüber reiben.
Mit der Aufschnittmaschine (wenn vorhanden) hauchdünne Scheibchen der gefrorenen Butter schneiden und auf Käse und Salbei legen.
Die Lasagne auf der obersten Einschubleiste im Backofen goldgelb überbacken. Das dauert nur 2-3 Minuten.
Pinienkerne für die Birnen-Roquefort-Lasagne. Dazu gesellen sich auch noch Kürbiskerne
Hinweis zur Menüplanung:
Die Lasagneblätter sollten vor der weiteren Zubereitung frisch gekocht sein, können also nicht vorbereitet werden!
Blogevent Teigtaschen:
Susanne, vom schönen Blog Magentratzerl ruft derzeit zum Blogevent bei Zorras Kochtopf auf. Thema sind Teigtaschen jeglicher Art. Und ich bin auch dabei!
Nun könnten böse Menschen von Themenverfehlung schwafeln und behaupten, Lasagne entspreche nicht der Definition von Teigtaschen. Aber was ist bitte an Teigtaschen anders, als an Lasagne. Gut, Teigtaschen sind irgendwie zugeklebt. Wahrscheinlich, damit man nicht so genau sieht was drin ist ;-). Aber sonst….
Im Notfall ziehe ich mich auf die Argumentationslinie zurück, meine Lasagne-Portionen seien dekonstruierte Ravioli mit köstlicher Füllung. Denn köstlich ist die Lasagne. Ob nun zur Teigtasche zugeklebt oder nicht!
Pinienkerne, Kürbiskerne und Roquefort
Mit hauchdünn geschnittenen Butterscheibchen wird die Lasagne belegt, bevor sie kurz im Ofen überbacken wird.
Urlaubsfoto aus dem Jahr 2011: In Roquefort-sur-Soulzon
Eine kleine Auswahl weiterer Pastarezepte in diesem Blog
– Birnenravioli mit Gorgonzolasauce – Trinser Birnenravioli
– Lebkuchen-Ravioli mit Speck auf Rote Bete Butter, Fenchel, Walnüsse
– Pasta mit Tomatensoße, vier Kräutern und Pinienkernen
– Pappardelle mit Ziegenfrischkäse und Rucola
– Käse-Makkaroni – Macaroni and Cheese – Klassiker in jedem Diner
– Feine Kürbis-Pasta | Nudeln mit Kürbis
– Nudeln fränkische Art – Pasta Frankonia
– Pastan in scharfer Currycreme mit Mango
Alle Rezepte aus der Kategorie Nudeln in der Übersicht
Hallo Peter,
bei dem Rezept läuft einem schon irgendwie das Wasser im Mund zusammen. Ich hätte aber eher die Salbeiblätter weggelassen und dafür die Karamellfäden genommen. An den Geschmack von Salbei komme ich leider nicht ran, dafür kann ich mir gut vorstellen, dass Karamell in Verbindung mit dem Käse, den Pinienkernen und den Birnen wunderbar schmeckt.
Das werde ich auf jeden Fall mal so ausprobieren.
Robert
Teigtasche in dekonstruiert….ok, ich folge Deiner Argumentation ;-) . Das die Lasagne schmeckt, weiss ich aus eigener Erfahrung; ich habe sie auch schon gemacht.
Danke für’s Mitmachen :-)
Gern geschehen, Susanne