Sucht man im Internet nach einem Mohn-Apfel-Kuchen, stößt man immer auf das gleiche Elend. Zuerst werden bei Google Webseiten angezeigt, in denen vollmundig versprochen wird, hier gebe es mindestens 34 verschiedene Rezepte – bleiben wir ruhig gleich beim Beispiel – für Mohn-Apfel-Kuchen.
Mich nervt das. Denn weder habe ich Lust 34 Rezepte zu lesen, geschweige denn 34 Rezepte auszuprobieren. Darüber hinaus kenne ich nicht die Rezeptquelle sowie den Autor, respektive die Bäckerin oder den Bäcker des jeweiligen Rezepts.
Nur selbst ausprobiertes im Blog: Auch der Mohn-Apfel-Kuchen
Leserinnen und Leser meines Blogs haben es da besser. Wer aufgepasst hat, weiß: die beste Ehefrau von allen ist meine eigene. Sie ist bei uns (auch in diesem Blog) für fast alles zuständig was gebacken wird und qualifizierte sich in ihrem Leben bisher durch die Herstellung von weit mehr als 2.000 Kuchen in unseren circa 46 Ehejahren.
Desweiteren gilt festzuhalten: in diese unsere Online-Rezeptsammlung gelangen nur Gerichte und Rezepte, die von uns selbst hergestellt, fotografiert, für mindestens gut befunden und auch aufgegessen wurden. Alles was uns nicht geschmeckt hat, findet man deshalb erst gar nicht.
Manchmal sind diese selbst gesteckten Prinzipien ein bisschen schwierig einzuhalten. Denn natürlich gibt es Dinge, die der eine mag, die andere aber nicht. An Mohnkuchen zum Beispiel scheiden sich die Geister ziemlich schnell.
Mohn hat nunmal einen sehr eigenwilligen Geschmack und sein Auftreten in einer Masse auf einem Kuchen lässt nicht jeden vor Begeisterung jubeln.
Wir mögen Mohnkuchen, allerdings kommt er auch bei uns nur sehr selten in den Ofen.
Beim durchblättern des neu aufgelegten (Jan.2016) Buches von Karl (†2011) & Florian Neef 52 Sonntagskuchen: Konditorrezepte zum Selbermachen *) stieß ich vor längerer Zeit auf ein Rezept für einen Mohn-Apfel-Kuchen, der uns beiden gefallen hat.
Das Buch enthält etliche Rezepte die es wirklich wert sind, nachgebacken zu werden. Was man von vielen anderen Backbüchern keinesfalls behaupten kann. Als erstes Rezept habe ich hier bereits den Nürnberger Gewürz-Gugelhupf vorgestellt. Nun also der Mohn-Apfel-Kuchen.
Mohn-Apfel-Kuchen nach Karl & Florian Neef
An dem Rezept wurden trotzdem einige kleine Anpassungen vorgenommen, denn alles wird auch in dem Buch nicht verraten ;-). Die Basis ist ein Mürbeteig und die Äpfel sollte man – je nach verwendeter Sorte – kurz dämpfen, denn in der relativ kurzen Backzeit werden manche Apfelsorten nicht weich.
Begonnen wird mit den Rosinen, die man nach dem waschen am besten über Nacht in etwas Rum einweicht.
Mohn-Apfel-Kuchen - Fantastisches Rezept
Kochutensilien
- 26er Springform
Zutaten
Zutaten für den Mürbteig:
- 250 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 100 g Zucker
- 1 Ei
- 100 g Butter (weich aber nicht flüssig)
- Butter für die Form
Zutaten für die Mohnmasse:
- 50 g Rosinen
- 2-3 EL brauner Rum (zum einweichen der Rosinen)
- 200 g Mohn (gemahlen) - kein Mohnback!
- 400 ml Milch
- 180 g Löffelbiskuits
- 140 g Honig
Außerdem:
- 700-800 g Äpfel
- 60 ml brauner Rum (oder Apfelsaft)
- 1 Eigelb
- 50-70 g Mandelstifte
Für die Glasur:
- 30 ml brauner Rum (oder Apfelsaft)
- Puderzucker
Anleitungen
So macht man den Mürbeteig zum Mohn-Apfel-Kuchen
- Um den Mürbteig herzustellen sollte die Butter weich sein. Alle Zutaten in eine Rühschüssel geben und mit dem Knethaken mehrere Minuten zu einem festen Teig kneten. Eventuell mit den Händen nochmals gut durchkneten. Den Teig danach für ca. 30 Minuten kühl stellen.
- Vom Teig zwei Drittel der Menge mit einem Nudelholz auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis (in der Größe der Springform) ausrollen und auf den Boden der Springform ziehen.
- Tipp: Man kann, mit etwas Geschick, den Teig auch direkt auf dem Boden der Springform ausrollen. Aus dem restlichen Teig einen klein Rand hochziehen.
- Für die Mohnfüllung die Milch aufkochen, heiß über den Mohn gießen, vermischen und abkühlen lassen und den Honig einarbeiten.
- Den Backofen auf 160° vorheizen (Umluft).
- Die Äpfel schälen, achteln, das Kerngehäuse entfernen, die Achtel in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Die Apfelschnitze in 50 ml Wasser einmal aufkochen und sofort vom Herd nehmen (nicht weichkochen).
- Die abgetropften Apfelschnitze mit dem Rum und dem Eigelb vermischen, die Biskuits in einem Plastikbeutel mit Hilfe eines Nudelholzes (oder Fleichklopfer) zerkrümeln.
- Alle Zutaten (auch die Mandeln und Rosinen) unter die Mohnmischung heben und auf dem ausgerollten Teig verteilen. Für ca. 40 Minuten backen.
- Nach dem backen aus dem Rum (oder dem Apfelsaft) mit Puderzucker eine streichfähige Masse herstellen und den Kuchen damit bepinseln.
Fotos des Mohn-Apfel-Kuchen
Dünner Boden, reichlich Mohnmasse mit Äpfeln steckt in unserem Mohn-Apfel-Kuchen
Mohn-Apfel-Kuchen mit in Rum getränkten Rosinen, Mandelstiften und Puderzuckerglasur als Topping
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Hallo Herr Spandl,
nun hab ich ihn gebacken, den Mohn-Apfelkuchen. Wir haben festgestellt, dass man ihn nicht frisch essen sollte. Das ist echt ein Kuchen, der erst am Tag nach dem Backen richtig gut schmeckt. Er verdient es, durchzuziehen. Aber dann ist er lecker! Die Äpfel machen in wunderbar saftig. Die Löffelbiskuits habe ich durch gemahlene Haselnüsse ersetzt.
Vielen Dank für das Rezept und viele Grüße
Strixner