Wer gerade jetzt (in welchem Jahr auch immer) über dieses tolle Rezept für eine griechische Spinatpastete stolpert, wird sich vielleicht über den Hinweis zur EM2012 wundern. Dazu muss erklärt werden, dass dieses Rezept bereits zur Fußball Europameisterschaft 2012 erschienen ist.
Wer sich noch erinnert: das Turnier wurde in Polen und in der Ukrain ausgetragen. Europameister wurde damals die spanische Nationalmannschaft, die Italien im Endspiel in Kiew mit 4:0 besiegte. Die Rezepte zum Turnier, die damals in diesem Foodblog veröffentlicht wurden, schmecken selbstverständlich auch heute noch sehr gut und sind relativ einfach zuzubereiten.
Was heute vielleicht ein bisschen seltsam anmutet, sind die Texte, mit denen ich die Rezepte damals eingeleitet habe. Aber im speziellen Fall stand nun mal das Finazdesaster in Griechenland im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses:
Spinat für griechische Spinatpastete (Spanakopita)
Natürlich fällt es schwer, an dieser Stelle nichts über das Finanzdesaster (2012) des griechischen Staates und allen Folgen daraus zu schreiben. Aber hier soll ja ganz allgemein vom Essen, speziell von einer feinen Spinatpastete und auch ein bisschen vom Fußball die Rede sein.
Griechischer Wein wurde bereits im Jahr 1974 von Udo Jürgens durch seinen gleichnamigen Schlager gesellschaftsfähig gemacht. Was das griechische Essen angeht, so scheiden sich die Geister ziemlich schnell, wenn man mit mehreren Leuten darüber spricht.
Die einen behaupten das Essen wäre doch wunderbar und besuchen regelmäßig den „kleinen Griechen“ um die Ecke, die anderen meinen, es sei vollkommen einfallslos und keinen weiteren Kommentar mehr wert. Einig sind sich aber alle: kommt man aus dem „kleinen Griechen“, müssen die Kleidungsstücke dringend für zwei Tage ausgelüftet werden, denn der Duft nach Zwiebeln und Knoblauch, der aus der Küche waberte, ist ein alles Durchdringender.
Ohne jemand zu nahe treten zu wollen, kann man feststellen, dass Griechenland als sehr armes Land eine entsprechend einfache Küche hat, in der natürlich Fisch und Lamm eine große Rolle spielen. Dazu gibt es häufig Reis und Gemüse, obligatorisch ist der „griechische Salat“ mit rohen Zwiebelringen, Oliven und Pepperoni.
Souflaki, Gyros, Bifteki, Zaziki und Pita sind in den letzten 40 Jahren zu Begriffen geworden, die jedem Bundesbürger etwas sagen.
Meine persönlichen Erfahrungen mit der griechischen Küche, vor Jahren auf Korfu, sind übrigens mit grauenhaften Erinnerungen verbunden. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht auch noch auf Leute eintreten, die derzeit ohnehin schon am Boden liegen…
2004 war Griechenland Fußball Europameister
Was den griechischen Fußball angeht, gelang bei der EM 2004 unter dem deutschen Trainer Otto Rehhagel, der die Nationalmannschaft der Hellenen von 2001 bis 2010 trainierte, der größte Erfolg. Die Griechen errangen den Titel durch ein 1:0 gegen den damaligen EM-Gastgeber Portugal.
Wer während der Europameisterschaft 2012 ein anderes griechisches Gericht ausprobieren möchte, als die, die man ohnehin schon kennt, kann es gerne mit der folgenden feinen Spinatpastete probieren. Ein einfaches aber leckeres Gericht, das man recht schnell zubereitet hat. Mit frischem grünen Salat serviert, hat man schnell die Küche wieder sauber und Zeit für das nächste Spiel.
Damals nahmen wir danach schnell die Fernbedienung in die Hand, legten die Füße auf den Tisch, schauten uns das nächste Spiel an und riefen womöglich hin und wieder: „Faul“ oder “Mensch, schieß doch endlich”.
Diese griechische Spinatpastete ist recht schnell zubereitet
Griechische Spinatpastete – das reicht für 4 Personen
Griechische Spinatpastete im Blätterteig
Zutaten
- 1 Päckchen frischer Blätterteig (Rolle 275 g)
- 1 Ei
- 750 g frischer Blattspinat (oder 500 g TK)
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 50 g Butter
- 1 TL Zucker
- 2 TL Salz
- weißer Pfeffer
- 1 rote Chili
- 1 Prise Muskatnuß
- 200 g Feta (griechischer Schafskäse)
- 100 ml Schmand
Anleitungen
Zubereitung Spinatpastete (Spanakopitta)
- Den Spinat verlesen, waschen und gut abtropfen lassen.
- Die Zwiebel klein schneiden und in der Butter (mit ein paar Tropfen neutralem Öl und dem Zucker anschwitzen bis sie glasig sind. Dazu nach etwa einer Minute die Hitze reduzieren. Die Zwiebel soll keine Farbe aufnehmen. Für circa fünf Minuten garen.
- Dann die klein geschnittenen Knoblauchzehen zugeben und unter rühren ein weiteres Minütchen braten.
- Den Spinat zufügen, kräftig salzen, 6-7 Minuten dünsten, dann mit Pfeffer, der sehr fein geschnittenen Chili und der geriebenen Muskatnuss würzen und abschmecken!
- Es ist kein absolutes MUSS aber es empfiehlt sich, den Spinat abkühlen lassen!
- Bei noch heißer Verwendung wirkt die Hitze auf den Blätterteig, dieser wird eventuell schmierig oder reißt bei der weiteren Verarbeitung.
- Den Blätterteig aufrollen und ggf. noch etwas auswalzen. Die Blätterteigfläche halbieren und auf ein Blatt Backpapier legen.
- Das Ei trennen, mit dem Eiweiß die Kanten der einen Blätterteighälfte circa 1 cm breit einstreichen (Pinsel).
- Den Feta klein würfeln. Mit einer Gabel das Spinat-Zwiebelgemisch auf die eingestrichene Blätterteigfläche verteilen (den eingestrichenen Rand frei halten), dabei den Spinat jeweils etwas abtropfen lassen. Die Gar-Flüssigkeit des Spinats sollte im Topf verbleiben.
- Auf dem Spinat nun Fetawürfel und Schmand löffelweise verteilen.
- Die zweite Blätterteighälfte auf die erste legen, am Rand festdrücken und die Ränder etwas nach oben einrollen, so dass der Teig rundum fest verschlossen ist.
- Die Oberfläche der Pastete großflächig mit dem Eigelb einstreichen, zum Schluss mit einer Gabel Löcher in den Deckel stechen.
- Im Ofen auf der mittleren Schiene bei 180 Grad (Umluft) in 40-50 Minuten goldbraun backen.
- Die Spinat-Pastete auf dem Blech in Stücke schneiden. Sie kann heiß serviert werden, schmeckt aber auch noch am nächsten Tag als kaltes Pausebrot.
Die Spinatpastete ist im Blätterteig eingewickelt und kommt jetzt in den Ofen
So sieht die fertige Spinatpastete aus… Spinat im Blätterteig – Guten Appetit!
Neben dieser Spinatpastete gibt es zu jedem Teilnehmerland weitere Rezepte zur EM 2012
– Gegrillte Sardinen mit grünen Bohnen – Portugal – EM2012
– Loup de Mer mit Banane – Spanien – EM2012
– „Kalter Hund“-Schnittchen mit Weinbergpfirsich
– Blumenkohl polnisch kommt mit Mandeln und Kapern daher!
– Blini mit Lachs und Kaviar – UA – EM2012
– Cevapcici (Ćevapčići) – HR – EM2012
– Kartoffelkaas mit Flönz – Deutschland – EM2012
– Verschleiertes Bauernmädchen – DK – EM2012
– Schweinebauch mit Honigkruste – England – EM2012
– Caponata – Italien – EM2012
– Lachs-Auflauf (Laxpudding) – S – EM2012
– Coq au vin – Hähnchen in Rotwein – EM2012
– Gazpacho – Spanien – EM2012
– Boeuf Stroganoff – Russland – Ein Klassiker
– Schokotorte Guinness Style – England – EM2012
– EM – Polnische Kartoffelknödel mit Schalotten-Wacholder-Creme – EM2012
ich habe mich inspirieren lassen und die Spinatpastete wurde gerade verzehrt. Wirklich köstlich!
Hallo Bibi,
daran habe ich keine Sekunde gezweifelt ;-)
Das erinnert mich irgendwie ein wenig an dieses türkische Börek :) Hat das Gericht den gleichen Hintergrund?
Hallo Frausi,
da hast Du nicht unrecht, ich finde auch, dass das sehr viel von einem Börek hat.
Aber das macht ja nichts. Schließlich grenzen die Türkei und Griechenland aneinander.
Warum sollte es also keine Schnittmenge an Rezepten in der Küche geben?
Ich mag es so oder so.
Mit leckerem Gruß, Peter
Hallo,
das schaut ja lecker aus. Obwohl ich das grüne
Zeug eigentlich nicht mag. Aber das sieht so lecker
aus, da werde ich mal eine Ausnahme machen.
freundliche Grüße
Josef
Sehr schön – das ist gebucht. Griechische Spinatpastete sagt mir mehr zu als polnischer Blumenkohl ;-)
Das verstehe ich nur zu gut.
Obwohl ich dem Blumenkohl treu bleiben werde ;-)
LG, Peter