EM – Polnische Kartoffelknödel mit Schalotten-Wacholder-Creme – EM2012

Kartoffelknödel

Kennen Sie den: Woraus machen die Polen…. ! – Nein. Keine Panik, ich werde hier keine Polenwitze vortragen. In einen Streit darüber, ob diese Kartoffelknödel nun eventuell sogar schlesischen Ursprungs sind, oder womöglich mit dem fränkischen Namen „seidene Klöße“ genau so gut schmecken, möchte ich mich auch nicht verwickeln lassen. Denn dieses Rezept ist eine Reminiszenz an das Gastgeberland Polen der Fußball-Europameisterschaft 2012, dessen Mannschaft sportlich leider nicht über die Vorrunde hinausgekommen, und bereits ausgeschieden ist.

Dafür haben die Polen einen Ministerpräsidenten mit dem lustigen Namen Donald Tusk. Um den Witz darin zu finden, muss man allerdings wissen, dass an der Wand gegenüber meines Schreibtisches, ein Zettel mit der Aufschrift hängt: „Wenn man bei HIRN vier Buchstaben tauscht, erhält man DUMM“. Womit ich natürlich keinesfalls zum Ausdruck bringen will, Herr Tusk sei das. Bei ihm genügt ein bisschen Wortakrobatik mit nur zwei Buchstaben, um endgültig auf den Namen der berühmtesten Ente der Welt zu kommen.

Europa Kochen 2012 - Zur Fußball-EuropameisterschaftMan könnte meinen, Herr Tusk sei in Polen von diesem kleinen Scherz bisher verschont geblieben, denn die Ente um die es geht, hört dort auf den Namen „Kaczor Donald“, aber alleine der Name Donald genügt schon lange um ihm Ärger zu machen. Wer seinen Vornamen hat, hört sicher viel lieber auf die möglichen Kosenamen Don oder vielleicht auch Donny.

Über all diesen Betrachtungen – Kartoffelknödel passen übrigens auch hervorragend zur gebratenen Ente – sollten wir aber die Aufgabe des Tages nicht aus den Augen verlieren.

Wer sich Kartoffelknödel mit Kraut auf den Teller lädt, tut dies sicher nicht an knallheißen Sommertagen. So gesehen freuen wir uns darüber, dass es diese Woche in Nürnberg zwar sehr schönes Wetter geben wird, die Temperaturen aber im angenehmen Bereich verbleiben sollen. Wer den Wetterfröschen glaubt, kann schon mal erste Vorbereitungen treffen.

Das Gute an Kartoffelknödeln ist ja, dass sie zu sehr vielen Gerichten passen. Heute lassen wir sie aber als Mittelpunkt auf dem Teller, betten Sie auf etwas Apfel-Weinkraut und verpassen ihnen Piff durch eine Füllung aus etwas geräucherter Leberwurst. Auf die fertigen Knödel gibt es eine feine Schalotten-Wacholder-Creme. Also nichts wie ran an die Kartoffeln….

Dazu gleich einen Tipp: Um zu verhindern, dass die Klöße die Konsistenz kleiner Gummibälle bekommen, ist es wichtig, die benötigten Kartoffeln möglichst früh (mit Schalen) zu kochen. Wenn es sich einrichten lässt sogar am Tag vorher. Nach dem Auskühlen pellen, fein reiben, und mit Klarsichtfolie abdecken, damit sie nicht austrocknen.

Natürlich kann man sich in Franken auch fertigen Kloßteig besorgen, trotzdem wird im folgenden Rezept die komplette Herstellung der Klöße erklärt, denn ob nun schlesisch, polnisch oder fränkisch: dieses Wissen sollte nicht verlorengehen.

Kartoffelknödel! Zutaten und Rezept für 4-5 Personen:

Für die Kartoffelknödel:
* 1 kg Karoffeln
* 250 g Kartoffelmehl
* 2 kleine Eier
* 1 TL Salz
* ca. 70g geräucherte Leberwurst
oder
* 1 eine Scheibe Toastbrot.

Für Kraut und Creme:
* 500g Sauerkraut
* 1 Apfel
* 100ml Riesling
* 1 Msp. gemahlener Kümmel
* 10 Wacholderbeeren
* 2-3 Schalotten
* 50 g durchwachsenen Speck
* 4 cl Weinbrand/Cognac
* 200 ml Crème Fraîche
* Salz und Pfeffer.

Zubereitung der Kartoffelknödel: Kartoffeln (mit Schale) einen Tag vorher kochen und auskühlen lassen. Die Kartoffeln pellen, fein reiben und mit Klarsichtfolie abgedeckt (damit die Kartoffeln nicht austrocknen) kühl stellen.

Die Kartoffeln mit dem Kartoffelmehl, Salz und den beiden Eiern zu einem geschmeidigen Teig vermischen. Die Leberwurst in kleine Stücke schneiden oder das Toastbrot in kleine Würfel schneiden, die man in etwas Butter in der Pfanne anröstet. Beim abdrehen der Klöße als Füllung die Leberwurststückchen in die Mitte der Kartoffelknödel einarbeiten oder die gerösteten Brotwürfelchen.

Die fertig geformten Klöße für 20 Minuten in kochendes Salzwasser geben. Wichtig: Durch das Einlegen der Knödel kühlt das Wasser ab. Es darf nun nicht mehr kochen (keinen Deckel auflegen!) sondern sollte immer knapp unterhalb des Siedepunktes simmern. Lässt man das Wasser richtig sprudeln, zerfallen die Kartoffelknödel!

Das Sauerkraut mit 100 ml Riesling kochen. Apfel schälen, in kleine Scheiben schneiden, mit dem Kraut köcheln und mit dem gemahlenen Kümmel würzen.

Den Speck in kleine Würfel schneiden und anbraten. Schalotte in Streifen schneiden und in dem Fett des Specks glasig werden lassen. Die Wacholderbeeren zerdrücken und dazugeben, mit dem Cognac ablöschen. Eventuell noch einen Schuss Weißwein angießen und mit 200 ml Crème Fraîche cremig einkochen. Beim Servieren die Kartoffelknödel auf das Kraut setzen und mit der Wacholdercreme übergießen.


Weitere Rezepte zur EM 2012 in diesem Blog:



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2 Kommentare zu “EM – Polnische Kartoffelknödel mit Schalotten-Wacholder-Creme – EM2012”

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