Diese Schokoknöpfe könnte man mit dem Titel „Euere Mürbheit“ adeln. Wenn alles gut gelaufen ist und man eines der Plätzchen auf die Zunge legt und am Gaumen zerdrückt, zerfallen sie sofort zu „Schokoknöpfe-Staub“. Im Mundraum verteilt sich wohlig der Schokoladengeschmack, weshalb in unserer Familie seit Jahren ein Kleinkrieg darum tobt, ob Schokoknöpfe zusätzlich einen Anstrich von Schokolade benötigen, oder, noch besser, wenigstens zur Hälfte in flüssige Schokolade getaucht werden müssen.
Letzteres ist aber rein technisch schon schwierig, denn selbst kleinster Widerstand lässt das Gebäck zerfallen. Es kann also passieren, dass die Schokoknöpfe beim eintauchen in Schokolade zerbrechen und die eingetauchte Hälfte in den Tiefen der heißen Glasur verschwindet.
Deshalb bekomme ich meistens keine Schokolade auf meine Schokoknöpfe. Der Backkakao, aus dem die Schokoplätzchen hergestellt werden, ist mir nicht genug. Aber für alles, was bei uns mit Backen zu tun hat, bin bekanntlich nicht ich – sondern die Herrin des Hauses zuständig.
Unseren Kindern ist das bisschen Gezänk vollkommen egal. Die stauben ab was immer möglich ist. Deshalb auch der wahre Name „Schokoknöpfe-Staub“. Speziell für die paar Bilder hier, habe ich mir die Schokolade selber aufgebracht. Sieht auf jeden Fall viel besser aus als ohne Glasur und hebt den Anblick auf der weihnachtlichen Kaffeetafel enorm!
Völlig egal kann die Optik der Plätzchen all jenen Menschen sein, die sich diese wunderbaren Kekse in dunklen Kellerregalen aus der Plätzchendose gemopst – und womöglich gleich vor Ort genossen haben.
Schokoknöpfe – Den Teig unbedingt von Hand kneten!
Der Teig für unsere Schokoknöpfe nach dem Kneten. – Plätzchen aus der Kategorie sehr einfach aber genial lecker
Ist Kakao und Backkakao das gleiche?
Die Frage, ob es sich bei Kakao und Backkakao um dasselbe handelt, ist schnell und eindeutig beantwortet: nein. Backkakao ist der pure Kakao und wird ganz ohne Zucker oder andere Zusatzstoffe hergestellt. Er schmeckt sehr intensiv nach Schokolade und hat ein dunkle Farbe. Der pure Kakaogeschmack ist leicht bitter.
Schokoknöpfe - Schokoplätzchen genial einfach
Zutaten
Die Zutaten ergeben etwa 60 Schokoknöpfe
- 250 g Butter (weich)
- 250 g Speisestärke (Mondamin)
- 75 g Mehl
- 100 g Puderzucker
- ½ Vanillestange (Mark auskratzen)
- 30 g Backkakao
Anleitungen
So werden die Schokoknöpfe gemacht
- Das Mark der halben Vanillestange auskratzen.
- Die Speisestärke mit Mehl, Puderzucker, Vanillemark, Butter und dem Kakaopulver mit den Händen(!) zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
- Theoretisch könnte man für diese Tätigkeit eine Küchenmaschine zum Einsatz bringen, aber erst durch die Handarbeit wird das Öl aus dem Backkakao gepresst.
- Sie lesen also richtig, der Teig enthält kein Ei oder andere Flüssigkeiten.
- Nur durch die Butter und das ausgeknetete Kakao-Öl geht alles eine gute Verbindung ein und färbt sich der Teig so dunkel wie auf dem Foto oben zu sehen ist.
- Den fertigen Teig in Klarsichtfolie gewickelt mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Ofen auf 160 Grad (Umluft) vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier belegen.
- Den Teig vierteln und jedes Teigstück zu einer ca. 30 cm langen Rolle formen.
- Jede Rolle in zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden, die entstandenen Stücke (wiegen etwa 10 Gramm) mit den Händen zu kleinen Kugeln formen und auf die Backbleche verteilen.
- Dabei genügend Platz zwischen den einzelnen Kugeln lassen, denn diese "zerfließen" wegen der Butter beim Backen auf mindestens doppelte Größe.
- Die Schokoknöpfe im vorgeheizten Ofen 11-13 Minuten backen. Nicht zu lange, sonst werden die Plätzchen bitter.
- Die fertig gebackenen Schokoladenkekse aus dem Backofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.
- Das weihnachtliche Gebäck in Keksdosen zwischen Lagen von Backpapier schichten. Kühl und trocken aufbewahrt halten sie sich mindestens 2-3 Wochen.
Der Teig für die Schokoknöpfe wird zu Kugeln gedreht, die etwa 10 Gramm wiegen sollten. So entstehen 60 Schokoknöpfe.
Beachten Sie bitte: lassen Sie genügend Platz zwischen den einzelnen Kugeln, denn diese „zerfließen“ wegen der Butter beim Backen auf etwa die doppelte Größe. Etwa 42 Plätzchen gehen auf ein Blech.
Schokoknöpfe mit ein bisschen Schokolade (70%) beträufelt. So mag ich sie am liebsten
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Meine Güte sind die lecker! Meinen größsten Respekt:-) Und der Teig lies sich wunderbar innhalb kürzester Zeit ohne zusätzliche Flüssigkeit zu einem wunderschönen Teig verarbeiten :-) bei uns wurden sie allerdings richtige Knöpfe… zerflossen sind sie nicht wirklich, was aber nicht schlimm ist, denn so sehen sie noch niedlicher aus :-) Ach ja, und bei uns kommt auch Schokolade drauf!
Liebe Grüße und danke für diese genüsslichen Kleinigkeiten
Lola von Gute Nahrung macht glücklich!
Hallo,
habe gestern mit Söhnen Schokoknöpfe gebacken.
Danke für das tolle Rezept! LECKER !
Übrigens war es mir beim Kneten dann doch zu bröselig, so dass ich ein kleines Ei eingemengt habe. Erst dann wurde aus dem Streuselhaufen so ein schöner schwarzer Berg wie auf dem Foto.
Übrigens für Teigschlecker: Der rohe Teig ist verboten gut. Es sollte dringend ein Warnhinweis ins Rezept.
Und wir haben eine kleine Runde aus sehr dicken Teigscheiben (ca. 1,5 cm) Herzchen ausgestochen. Wenn die aufgehen sieht das auch sehr hübsch aus… und geht schnell …
Nochmal danke! Werde weitere Rezepte aus dem Blog probieren!!!
Katrin
Hallo Katrin,
auch ich hab´ natürlich dieses tolle Rezept ausprobiert und alle Zutaten genau nach Rezept abgewogen. Die „Knöpfe“ ähnelten beim ersten Blech allerdings eher „Kugeln“; beim zweiten Blech habe ich die Teiglinge etwas plattgedrückt – dann waren die Plätzchen dann ok. Der Teig sollte doch laut Rezept „zerfließen“. Was hab´ ich da falsch gemacht?
Auf jeden Fall schmecken diese Dinger – egal ob rund oder flach – verboten gut! Und verstecken brauch´ ich die auch nicht mehr, denn in der Blechdose hat sich die Schwindsucht breitgemacht und es sind daher nur noch wenige da. So werd´ ich auf jeden Fall nochmals ein paar Bleche füllen (müssen)…
Mein herzlicher Dank gilt Peter G. Spandl für dieses hervorragende und leicht nachzumachende Rezept!
Allen „Schleckermäulern“ hier weiterhin viel Spaß beim Backen und eine schöne Vorweihnachts-Zeit!
Georg
Hallo Georg Faber,
die „Kugeln“ waren schon richtig. Bei der Backaktion, für die ich die Fotos gemacht habe, ist bei uns eine Kleinigkeit schief gegangen:
Wahrscheinlich war der Teig nicht kühl genug und ist dann breiter breiter auseinander gelaufen als sonst.
Üblicherweise sehen die „Knöpfe“ bei uns so aus:
Hallo Peter,
diese Plätzchen werden vertilgt – egal ob rund oder flach. Tolles Rezept!
Beim Portionieren habe ich mir einen kleinen „Trick“ angeeignet, denn die 2 cm einzuhalten – das ist nicht gerade einfach…
So teile ich den Strang – egal ob 25, 30 oder länger – erst mal in der Hälfte. Dann die beiden Hälften wieder teilen, dann teile ich wiederum diese und dann diese ebenfalls. Jetzt habe ich dann nahezu 16 gleichgroße Stücke, die ich dann schön zu Kugeln formen kann.
Doch auf diese „Idee“ werden ja auch schon Andere gekommen sein…
Viele Grüße
Die Sache mit dem Ei kann man natürlich machen.
Aber wenn man lange genug knetet, wird das auch ohne Ei wie auf den Fotos ;-)
Gutes Gelingen weiterhin.
Die Backrezepte steuert allesamt meine liebe Frau bei, die wirklich schon tausende von Kuchen gebacken hat. Was ja im Blog oft genug zu lesen ist.
Oh die sehen ja super aus und hören sich richtig lecker an :) Die muss ich unbedingt ausprobieren. Ich glaube die werden meine ersten Plätzchen dieses Jahr…
Lg und einen schönen 1. Advent
Jenni
Das Rezept wird gleich gemopst … ich war noch auf der Suche nach was Schnellem, dass hier ist genau nach unserem Geschmack ;)
Vielen Dank hab einen schönen ersten Advent
LG Kerstin
Wunderbar! Ich weiß, was ich heute Nachmittag zu tun habe. Die lachen mich an und geben endlich den Startschuß für die Weihnachtsbäckerei.
Ach ja. Back für mich ein paar mit.
Unsere sind schon fast alle.
Hallo Peter,
in dieser Wochenend-Ausgabe der NN habe ich Ihre tollen Plätzchen-Rezepte gelesen. Klar – die will ich natürlich alle mal nachmachen!
Da ich beim Thema „Backen“ noch kein Profi bin, habe ich zum Rezept „Schokoknöpfe“ da mal eine Frage: Ist das richtig – 250 g SPEISESTÄRKE und nur 75 g MEHL? Oder sind die beiden Zutaten vielleicht vertauscht?
Viele Grüße aus der Oberpfalz – Georg
Ja, das ist korrekt Herr Faber und macht die Schokoknöpfe extrem mürb und locker.