„Tomaten auf den Augen“ zu haben – ist laut dem Duden für Redewendungen (Wörterbuch der deutschen Idiomatik) ein Ausspruch, der sich ursprünglich auf „verquollene Augen und gerötete Bindehäute bezieht und nichts anderes bedeutete, als dass jemand verschlafen aussieht“. Im täglichen Sprachgebrauch geht es daher meist um Dinge, die man übersehen hat. Was nicht weiter verwundert, denn wer kann mit Tomaten auf den Augen schon gut sehen?
Obwohl ich mich bemühe, stets mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, hatte ich noch nie zuvor Gelben Tomatensalat gesehen. Und schon gar keinen, den man aus einem Glas schlürfen könnte wie den weiter unten vorgestellten.
Und auch mit den gelben Tomaten ist das so eine Sache. Wo und wann bekommt man die denn her? Die schönen gelben Tomaten habe ich dann zufällig auf dem Markt entdeckt und sie waren ihren Preis wert! Das war aber wirklich reiner Zufall.
Zwar gibt es wirklich Hunderte von Tomatensorten, aber nur eine sehr geringe Anzahl kommt bei uns in den Handel. Schließlich eignen sich nur wenige Sorten für weite Transport und die industrialisierte Produktion.
Und eine solche Produktion ist nötig, denn die Tomate ist der Deutschen liebstes Gemüse. Jeder Bundesbürger verspeist erstaunliche 20,6 Kilogramm Tomaten pro Kopf und Jahr (2012/2013).
Darunter sind nur 6,7 kg frische Tomaten, der Rest sind verarbeitete Tomatenprodukte. Von der Tomatensuppe über die Pizza und Nudelsoße bis zum Ketchup. – Aber gleich 13,9 Kilogramm? – Eine kaum vorstellbare Menge pro Nase.
In Deutschland wurden 2012 insgesamt rund 61.200 Tonnen Tomaten angebaut aber weit mehr als die zehnfache Menge aus EU- und nicht-EU-Ländern dazu importiert. Gut und gerne die Hälfte unseres Tomatenbedarfs decken übrigens die Holländer. Und das, obwohl die meisten Tomaten in Europa in Italien produziert werden.
Was den Ausspruch „Du treulose Tomate“ angeht, so ist das eine Redensart, die ihren Ursprung im ersten Weltkrieg hat. Am 23. Mai 1915 trat Italien nämlich, trotz des Bündnisses mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn (Dreibund) auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein.
Auch damals schon wurden in Italien viele Tomaten gezogen. In Deutschland dagegen gediehen die Pflanzen der herrlichen Früchtchen relativ schlecht. Und so setzte man die treuebrüchigen, tomatenessenden Italiener mit den im Wachstum unzuverlässigen Tomaten gleich.
Unser schicker Gelber Tomatensalat im Glas benötigt kaum Handwerkszeug, es genügt die Tomaten zu waschen und eventuell die Stielansätze herauszuschneiden. Ansonsten tut hoffentlich ein guter Mixer in ihrem Haushalt das übrige. Und je besser der Mixer (neudeutsch „Blender“), desto kleiner sind die Fitzelchen der Tomatenschalen. Wer das gar nicht mag, sollte die gelben Tomaten vor dem Mixen schälen.
Gelber Tomatensalat im Glas – Die Zutaten:
* 800 g reife gelbe Tomaten
* 250 g (frische) Ananas
* eine Prise Safran Pulver (oder Kurkuma)
* 10 g Meersalz
* 1 EL weißer Balsamico (oder Zitronensaft)
* 3 EL Olivenöl
* weißer Pfeffer aus der Mühle
Das Mixgefäß sowie die Tomaten und die Ananas vor der Zubereitung im Kühlschrank lagern. Alles mixen, abschmecken und eventuell nachsalzen. Zum Schluss das Olivenöl hinzufügen noch einmal kurz mixen. Sofort in kleinen Gläsern zum Beispiel als Aperitif oder als Vorspeise servieren.
Köstlicher Gelber Tomatensalat im Glas
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Ich finde, für dieses Rezept lohnt sich die Jagd nach gelben Tomaten (und wenn man die Augen aufhält, findet man sie dann doch hier und da). Hier ist meine Variante: http://www.thomasgerlachkocht.de/gelber-trinksalat/
Irre. Ich kann mich weder erinnern, das bei Dir schon mal gelesen und sogar mit seltsamen Worten kommentiert zu haben.
Grüßle aus Sizilien, Peter
Eine sehr schöne Idee für den Sommer. Quasi ein erfrischender Gruss aus der Küche.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Ja, eine schöne Idee ist es schon.
Nur gibt es in meinen Breitengraden sehr selten gelbe Tomaten zu kaufen.
Gruß in die Schweiz
Peter