Karpfenfilet mit Kürbiscreme bekommt man in Franken höchst selten. Denn der erste Gedanke an Karpfen führt garantiert zur gebackenen Version des heimischen Fisches. Dieser wird in Mehl gewälzt und anschließend in schwimmendem Fett ausgebacken. Im besten Fall in Butterschmalz. Dann wird er mit knusprigen Flossen und einer ebensolchen Schwanzflosse serviert. Weitaus weniger populär ist die zweite bekannte Zubereitungsart: Karpfen „blau“.
Der Wirt einer traditionsreichen Nürnberger Fischküche verriet mir kürzlich das Verhältnis: auf 20 halbe gebackenen Karpfen, wird maximal nur noch eine Portion in „blau“ serviert. Einzige Ausnahme ist der Neujahrstag. Dann ist die blaue Variante mehr gefragt, schafft es aber trotzdem nicht über 20%-Marke.
Karpfenfilet mit Kürbiscreme, dazu Grillpolenta
Da ich hier aber eine vollkommen andere Verwendung des Fisches empfehlen kann, mache ich mir ab sofort keine Gedenken mehr über die oben genannten Traditionen und wende mich nun schon zum dritten Mal einem Rezept aus dem schönen Buch „Süße Fische“ (siehe Rezension) aus Österreich zu. Es muss natürlich kein Karpfenfilet sein, da der Karpfen aber vor unserer Haustür von Menschen gezüchtet wird, zu denen wir Vertrauen fassen können, empfiehlt er sich.
Im Original heißt das Rezept „Fischsalpikon mit Grillpolenta und Kürbiscreme“ und reicht als kleine Vorspeise für 6 Personen. Salpikon = (siehe franz. Salpicon) ein Ragout, aus würfelig geschnitten Zutaten.
Was den Karpfen selber angeht, so scheiden sich daran die Geister. „Voller Gräten die Viecher“, sagen die einen. „Kauf doch einfach Karpfenfilet“, sagen die anderen.
Finden kann man in dieser Sammlung den Hokkaido-Kürbis bereits im Rezept für Feine Kürbis-Pasta, oder als leckere Kürbissuppe mit Ingwer und Apfel und natürlich die mit reichlich Kalorien ausgestattete Kürbissuppe „Paul Bocuse“.
Unbedingt zum nachkochen empfohlen sei dieses Kürbis-Risotto, Aceto Balsamico, Gorgonzola-Sauce und Amaretti sowie der einfache Ofenkürbis – Hokkaido aus dem Ofen mit Gruyère-Schaum.
Guten Appetit!
Das fertige Gericht: Karpfenfilet mit Kürbiscreme, dazu Grillpolenta
Zutaten für Karpfenfilet mit Kürbiscreme – genug für 6 Personen:
Für die Polenta:
* ¼ l Milch oder Gemüsefond
* Salz
* Pfeffer
* Muskatnuss
* 100 g Polentagrieß
Für die Kürbiscreme:
* 1 kg reifer Butternuss-Kürbis
* Salz
* etwas Gemüsebrühe
* 1 kleine Zwiebel
* 2 kleine Thymianzweige
* 2 EL Olivenöl
* 50 ml geschlagene Sahne.
Für das Karpfenfilet:
* Pro Person ein Karpfenfilet (oder Filets anderer Fische)
* Salz
* weißer Pfeffer aus der Mühle
* Saft einer halben Zitrone
* Öl und Butter zum Braten
Zubereitung der Polenta zum Karpfenfilet mit Kürbiscreme
Milch (oder Gemüsefond) mit Salz, Pfeffer und Muskat aufkochen lassen, Polentagrieß einrühren und 5-10 Minuten auskochen.
In eine beliebige Form streichen und mindestens 1 Stunde kalt stellen. Aus der Form stürzen, 1 cm dicke Scheiben schneiden, diese am Grill, oder in einer Grillpfanne goldbraun rösten.
Für die Kürbiscreme den Kürbis schälen, die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch klein schneiden. Diese in etwas Gemüsebrühe weich kochen. Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen, die fein geschnittene Zwiebel darin glasig dünsten, zwei Thymianzweige zugeben und den gekochten Kürbis zugeben und für 5-10 Minuten köchelen lassen.
Die Masse im Mixer pürieren und durch ein Sieb streichen. Die Creme bei schwacher Hitze erwärmen, mit Salz abschmecken und die Sahne einmontieren.
Karpfenfilet (Fischfilets) in Würfel schneiden, leicht mehlieren, mit Salz und Pfeffer würzen. In Olivenöl mit etwas Butter braten. Guten Apetit!
Karpfenfilet kann man auch selber schneiden.
Karpfenfilets vom ganzen Karpfen geschnitten
Auch der Karpfen ist ein Kunstwerk der Natur
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