Knusprige Chips aus Rote Bete und ein Buch

Rote Bete Chips

Bevor ich knusprige Chips aus Rote Bete zubereite, muss ich mir ein kleines Ärgernis von der Seele schreiben. Mich ärgert es nämlich, wenn man nach einem alten Buchtitel im Internet sucht, und dabei auf Webseiten stößt, in denen zum Beispiel steht: Herr Lehmann ist ein deutscher Spielfilm. – Das mag zwar in gewisser Weise sogar stimmen, aber in erster Linie ist „Herr Lehmann“ ein Buch.

Und zwar von Sven Regener, das Jahre nach dem erscheinen auch verfilmt wurde. Und selbst wenn Sven Regener das Drehbuch dafür geschrieben hätte – was er tatsächlich tat – steckt alles was den Herrn Lehmann ausmacht zuallererst in seinem Buch.

Sven Regener wird das nicht so wichtig sein. Er lebt und hat Einfluss auf sein Werk. Wenn er will, kann er das Buch vielleicht sogar nochmals verfilmen und sein geschriebenes Werk total in den Hintergrund drängen. Wenn er will.

Noch ärgerlicher finde ich es aber, wenn richtige Klassiker nur noch als Film in den Köpfen der Menschen existieren. Erst dieser Tage habe ich wegen des zweiten Teils des „Hobbit“, dessen Trailer mir wieder mal im Netz begenete, mit einer jungen Kollegin gesprochen. Sie gehört allerdings zu jener seltenen Spezies, die noch nicht einmal die drei Filme des „Herrn der Ringe“ gesehen hat.

In dem Moment, in dem ich es nicht lassen konnte, die Empfehlung zu geben, es sei ohnehin klüger vor dem betrachten der tollen Filme die Bücher zu lesen, war mir klar, dass ich mir jedes Wort hätte sparen können…

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Mir bereitet ein gutes Buch dagegen richtige Lust auf Geniessen. Dazu gehört natürlich ein bequemes Plätzchen, Ruhe, guter Kaffee oder auch ein paar knackige Chips. Deshalb kam ich überhaupt auf Herrn Lehmann. Obwohl ich mich jetzt gar nicht erinnern kann, dass Herr Lehmann jemals Chips aus Rote Bete gegessen hat. Ich fürchte fast nein!

Es ist jedenfalls kaum möglich „Herr Lehmann“ zu lesen und dabei nicht an salzige Chips zu denken. Wer das Buch kennt, weiß, wovon ich spreche. Immer schön an die Elektrolyte denken! Chlorid, Kalzium, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor. All das feine Zeug braucht der Mensch. Deshalb salzen wir unser Chips auch ordentlich (nach dem Video).

A N Z E I G E

Hier aber erst noch der Trailer zum zweiten Teil des „Hobbit“, der, als ich das hier notierte, in die Kinos kommen sollte. Ich habe bewusst die englische Version des Trailers gewählt, weil sie mehr als 30 Sekunden länger ist als die deutsche und mir einfach besser gefällt.

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Rote Bete Chips selbst gemacht

Rote Bete Chips sind eine Seuche. Habe ich allerdings jetzt erst festgestellt. Es gibt eine große Anzahl von Foodblogs, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. In erster Linie sind es junge Damen, die auf Ihre schlanke Linie achten und mit Gemüsechips experimentieren weil sie zwar gerne die Elektrolyte der Chips, dafür aber die Kalorien übrig haben.

Man kann nun rohe Rote Bete Knollen in dünne Scheiben hobeln und in den Backofen stecken um sie dort zu trocknen. Wir verwenden allerdings meist die bereits vorgekochten, eingeschweißten Exemplare, die es überall zu kaufen gibt. Das vereinfacht unser Dasein gehörig, führt aber dazu, dass man nach der Zubereitung eines Salats oder anderer Speisen, in denen man eine oder zwei Knollen benötigt, die anderen in der Packung übrig hat.

Deshalb habe ich dieser Tage einen Versuch gemacht und zwei solcher vereinsamter Knollen in sehr feine Scheiben gehobelt, habe sie kurz auf Küchenkrepp gelegt und damit auch die Oberseite abgetupft. Dann wurden sie auf Backpapier auf zwei Backbleche geschlichtet, mit reichlich Meersalz bestreut und für eine Stunde bei 120 Grad (Umluft) im Ofen gebacken.

Nach 45 Minuten habe ich die etwas angeklebten Scheiben vom Backpapier gelöst, gewendet und die restliche Zeit in den Ofen geschoben. Gegebenenfalls muss man im heimischen Herd noch etwas Zeit zugeben oder wegnehmen um ein optimales Ergebnis zu erhalten.

Das Ergebnis waren herrlich knusprige, salzige Rote Bete Chips, die, wie es auch andere Wurzelgemüse tun, eine erstaunliche Süße mitbrachten. Mich störte ein kleines bisschen ein nicht zu überschmeckendes Röstaroma, das bei weniger Temperatur und mehr Zeit sicher nicht aufgetreten wäre.

Der Beweis ist also erbracht, man muss keine rohen Knollen verwenden, um daraus Chips zu machen. Die Rote Bete verändert beim Kochen Ihre Struktur nicht so, wie es eine Kartoffel tut.

Rote Bete Chips
Rote Bete Chips von bereits gekochter Knolle vor dem Gang in den Ofen

Rote Bete Chips
Die fertig gerösteten Rote Bete Chips

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2 Kommentare zu “Knusprige Chips aus Rote Bete und ein Buch”

  • Danke für die Empfehlung, erst eine Geschichte zu lesen. Ein Film kann niemals ganz das geschriebene Wort ersetzen. Zum Beispiel ist „Im Namen der Rose“ sicher ein großartiger Film, aber wie kann man da die Gefühle rüberbringen, die Alon von Melk überfallen, als er das gotische Kirchenportal sieht. Alle diese Gefühle, die ihn zum Teil in die Apokalypse verstzen, die nur ein Mensch, jener Zeit so sehen konnte.
    … und das mit den Chips probiere ich mal aus, ich kaufe die Rote-Bete-Chips immer in der Migros.
    Grüße
    Töttchen

  • Da ich keinerlei Probleme mit übrigen Kalorien, umsomehr aber mit Rote Bete habe, bleibe ich bei meinen phänomenalen Chips spanischer Provenienz die ich bei meinem Weinhändler käuflich erwerben kann.
    Wär das nicht was für den Lesehunger bei Shermin?
    Grüßle
    Ninive

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