Zugegeben, Rinderrippen liegen nur sehr selten in den Auslagen von Metzgereien. Das ist bei der Metzgerei meines Vertrauens nicht anders. Wenn der Fall eintritt, sollte man zugreifen, denn die Fleischreste an den Rinderrippen eignen sich wunderbar zum Grillen, was ich hier schon in zwei verschiedenen Rezepten dokumentiert habe.
Einmal ging es um ein Koreanisches Gericht, das während der Fußball Weltmeisterschaft 2014 kredenzt wurde: Dicke Rippe gegrillt. Kalbi Kui. Bereits ein paar Jahre vorher ging es um gegrillte Rinder-Rippen mit Barbacoa Sauce.
Diesmal landeten die Rinderrippen, die mir beim Metzger zufällig begegneten, in unserem Ofen, denn die Witterung war einfach zu ungemütlich. Außerdem hatte ich viele Aufgaben zu erledigen, die keine lange Kocherei zuließen. An solchen Tagen sind Fleischgerichte die nur ganz wenig Zuwendung benötigen natürlich große Klasse.
Die Rippchen verbringen nämlich bei angenehmen 120 Grad circa zweieinhalb bis drei Stunden im Ofen, fühlen sich dort pudelwohl, und halten uns nicht von der Arbeit ab. Dazu gab es ein feines Butternusskürbis-Püree, gewürzt mit fruchtigem Mumbai-Curry aus dem alten Gewürzamt.
Eine wunderbare Currymischung ist dieser, leicht fruchtige und milde Curry-Mumbai *)
Rinderrippen aus dem Ofen mit Butternusskürbis-Püree
Apropos Curry: Dass Curry keine Pflanze ist, aus der man Curry einfach gewinnt, dürfte bekannt sein. Zwar wächst in Asien der Currybaum, von dem aber nur die frischen Blätter als Gewürz verwendet werden. Nur in seltenen Fällen halten seine getrockneten Blätter in eine gute Curry-Mischung Einzug.
Vom Urlaub in Südeuropa kennen wir noch ein sehr laut riechendes Currykraut, das aber ebenfalls nichts mit unserem Gewürz zu tun hat.
Curry ist in Indien, wo der Begriff herkommt, nur ein Wort für „Sauce“ mit verschiedenen Gewürzen und Zugaben von Fisch, Gemüse und/oder Fleisch. Currys sind demnach Eintopfgerichte auf der Basis sämiger Saucen. – Die Gewürzmischung Currypulver dagegen bleibt weiterhin Currypulver.
Es gibt Leute, die ihr verwendetes Currypulver selber mischen. Dazu muss man aber so viele Gewürze im Haus haben, dass mir das nicht besonders sinnvoll erscheint. Je nachdem, welche Menge man herstellt, hat man entweder die Gewürze danach alle offen herumstehen – oder man darf nichts anderes mehr essen als Gerichte die mit Currypulver gewürzt sind.
Der oben vorgestellte Mumbai-Curry enthält zum Beispiel folgende Zutaten:
Kurkuma, Koriander, Bockshornklee, Zitronengras, Chili, Fenchel, Cumin, Macis, Zimtblüten, Senf, Galgant, langer Pfeffer, Schwarzkümmel, Kardamom, Gewürznelken, schwarzer Pfeffer, Orangenschale, Vanille.
Was wir für unser Gericht mit Rinderrippen aus dem Ofen benötigen ist schnell zusammengeschrieben.
Die Zutaten für Rinderrippen aus dem Ofen – 4 Personen
Rinderrippen aus dem Ofen mit Butternusskürbis-Püree
Zutaten
- ca. 1,5 kg Rinderrippen (je nach Fleischanteil - am besten mit dem Metzger besprechen)
- 100 g Butter
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Zweig Rosmarin
- Salz + Pfeffer
- 3 EL Honig
Für das Butternusskürbis-Püree mit Mumbai-Curry
- 400 g Butternusskürbis
- 1 Msp.
Mumbai-Curry (Curry Mumbai Gewürzmischung Ingo Holland *) bei Amazon) - 1 EL Salz
- 1 EL Zucker
- 160 ml Sahne
Für die Garnitur
- 12 kleine Frühlingszwiebeln (gewaschen)
- 1 Limette (unbehandelt)
- etwas neutrales Öl
- Fleur de Sel
Anleitungen
Zubereitung Rinderrippen aus dem Ofen:
Zubereitung Rinderrippen aus dem Ofen:
- Den Backofen auf 120 Grad vorheizen (Umluft).
- Die Rinderrippen kräftig mit Salz und Pfeffer würzen, die Butter mit ein paar Tropfen Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Rippen von allen Seiten anbraten.
- In den letzten Minuten den fein gehackten Knoblauch und den Rosmarinzweig zugeben.
- Wenn die Rinderrippen Frabe genommen haben, diese auf ein Ofenblech schlichten, einen Teil des Bratsatzes aus der Pfanne und ein frisches Stück Butter mit dem Rosmarin auf die Rinderrippen geben.
- Für zweieinhalb bis drei Stunden in den vorgezeizten Ofen schieben.
- Den restlichen Bratsatz mit dem Honig vermischen und die Rippchen in der letzten halben Stunde, die sie im Ofen verbringen werden, ab und an damit bepinseln. Nicht zu früh damit beginnen, sonst wird das Fleisch schwarz!
Die Rinderrippen werden in Butter und ein paar Tropfen Öl angebraten. Zur Aromatisierung hilft ein Zweig Rosmarin!
Das Butternusskürbis-Püree
- Das Fleisch des Butternusskürbis in Würfel schneiden, in einen Gefrierbeutel füllen und mit Salz und Zucker vermischen. Die Kürbiswürfel in dem Beutel eine halbe Stunde ziehen lassen.
- Die marinierten Kürbisstücke jetzt in ein Sieb geben, mit Wasser abbrausen und in der Sahne köcheln bis sie sehr weich sind.
- Die Kürbismasse pürieren, dabei mit dem Mumbai-Curry würzen. Von der Sahne nur so viel zugeben wie nötig ist um die gewünschte Konsistenz zu erhalten.
- Gut dazu gepasst haben Frühlingszwiebeln, die nur 2 Minuten blanchiert und vor dem Servieren in einer Pfanne mit neutralem Öl kurz durchschwenkt wurden,
- Würzen sie die Frühlingszwiebeln mit etwas Abrieb einer Limette, Limettensaft und Fleur de Sel.
Fertig sind die Rinderrippen aus dem Ofen. Auch wenn es lange dauert. Viel Arbeit ist es nicht!
Rinderrippen aus dem Ofen mit Butternusskürbis-Püree
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Überarbeitete Version vom November 2015
ganz interessant- Backofengerichte sind mir ja die Liebsten. Wegen Rinderrippen könnte ich den Rinderzüchter fragen…. und Curry mische ich tatsächlich selber. Weil ich eben den leichten Zugang zu den Rein-Gewürzen in allerbester Qualität habe, zugegebenermaßen eine Sonder-Situation.