Bananen-Hackbällchen mit Spaghetti und Tomatensoße – Meatballs

Meatballs - Bananen-Hackbällchen mit Spaghetti und scharfer Tomatensoße

Diese Bananen-Hackbällchen mit Spaghetti und scharfer Tomatensoße sind ein ganz normales Alltagsgericht. Auffällig daran ist nur die Banane, die anstelle des sonst üblichen Weißbrots, dafür sorgt, dass die Hackmasse locker wird. Und ein bisschen fruchtiger schmeckt. Ansonsten stellte ich mir schon lange die Frage: warum überhaupt Hackbällchen zur Pasta?

Ich dachte lange, Hackbällchen, respektive Fleischklößchen (Polpette) seien eine amerikanische Erfindung. Sind sie aber nicht. Obwohl ich sie noch nie beim Italiener auf der Speisekarte gesehen habe. Nur in Amerika. Dort werden sie selbstverständlich als Meatballs verkauft.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die italienischen Originale „Polpette“ genannt werden.

Wir hatten vor vielen Jahren eine ältere Dame (also für uns war sie damals eine ältere Dame, weil wir selbst ca. 20 Jahre Lenze weniger zählten) aus Houston, Texas, zu Gast in unserem Haus, die uns als Dank für unsere Gastfreundschaft echte „amerikanische“ Meatballs (nach ihrem Rezept) zu unseren Spaghetti gekocht hat.

Ehrlich gesagt hat ihr Gericht keinen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen, weshalb lange Zeit Ruhe an der Hackbällchenfront herrschte. Erst als ein Dutzend Jahre später dieses Rezept für Bananen-Hackbällchen in unsere Küche flatterte, haben wir uns mit den kleinen Kugeln angefreundet.

Spaghetti ohne Bananen-Hackbällchen – Meatballs

In der Zwischenzeit waren wir etliche Male selber in den Vereinigten Staaten, verbunden gleich mit zwei schlimmen Hackbällchen-Erlebnissen. Um die ersten „Meatballs on Angelhair“ (Foto unten), in einem Diner in Mississippi, kam ich schon aus reiner Neugierde gar nicht herum.

Meatballs on Angelhair
Leider eine grauenhafte Mahlzeit. „Meatballs on Angelhair“ in einem Diner irgendwo in Mississippi, kurz vor der Staatsgrenze nach Louisiana. Verkochte und geschnittene Spaghetti, die Soße aus der Dose. Dazu Knoblauchbrot – vermutlich wegen der Kohlenhydrate…!

Nochmal Spaghetti ohne Bananen-Hackbällchen

Sieben oder acht Jahre später verspürten wir echt mächtigen Hunger – an der Michigan Avenue in Chicago ent­lang schlendernd. Gleich hinter dem Turm der Chicago Tribune stellte sich uns das Labriola Ristorante & Café in den Weg, mit der Behauptung eine Neapolitan Pizzeria zu sein und die „best Meatballs in Town“ zu servieren.

Beim Preis von 22 Dollar für Spaghetti & Meatballs lag meine Messlatte ein ordentliches Stück höher als beim Diner in Mississippi. – Jedoch, auch der nicht besonders freundliche Kellner Raoul (offensichtlich Mexikaner wie der Rest des Teams), brachte mir einen Teller inakzeptablen Inhalts. Die beiden annähernd tennisballgroßen Fleischklopse bestätigten meine alte Erkenntnis: viel hilft nicht viel – und heißt noch lange nicht gut!

Der Teller lud auch in keiner Weise dazu ein, die Kamera zu benutzen, weshalb es nicht einmal ein Foto davon gibt, was ungewöhnlich genug ist.

Nun kennen Sie meine Erfahrungen mit Hackfleischbällchen. Und wenn sie nach Chicago kommen, gehen sie ruhig ins Labriola Ristorante & Café. Es liegt sehr zentral und es ist prinzipiell recht schön dort. Nur Essen würde ich anderswo, auch wenn ca. 4,3 Punkte bei den Google-Bewertungen Leckeres vermuten lassen.

Der Riverwalk in Chicago
Chicago und die besten Meatballs? – Chicago ja. Meatballs nein. – Das „T“ auf dem Gebäude rechts, hat übrigens nichts mit der Telekom zu tun, sondern gehört zum „TRUMP“-Tower in Chicago.

Bananen-Hackbällchen mit Spaghetti und scharfer Tomatensoße

Bananen-Hackbällchen

Als krummes Ding eignet sich die Banane besonders gut zum Kombinieren. Banane mit Schokolade, Kokosnuss, Ananas, Walnuss, Mandeln, Zimt – passt prächtig! Aber auch Banane mit Hähnchen, Ei oder Speck passt wunderbar. Warum also nicht Hackfleisch?

Zutaten für die Bananen-Hackbällchen (4 Personen):
* 400g Rinderhack
* 1 große Banane (keine exotische Kochbanane)
* 1 Scheibe Toastbrot
* 2 Eier (Klasse M)
* 1 Zwiebel
* Salz & Pfeffer aus der Mühle
* 4 EL Oregano
* 1 EL Paprikapulver (edelsüß)
* 1 TL Olivenöl (für die Zwiebeln)
* 1-2 EL Olivenöl (zum Braten)

Die Zwiebel sehr fein würfeln und in etwas Olivenöl nur glasig dünsten. Banane schälen, in dünne Scheiben schneiden, dann mit der Gabel zerdrücken. Das Toastbrot in sehr kleine Würfel schneiden.

Hackfleisch, Banane, angedünstete Zwieblwürfel, Toastwürfelchen und Eier mit allen Gewürzen zu einer gleichmäßigen Masse verkneten. Etwa zweieinhalb Zentimeter dicke Kugeln aus der Hackfleischmasse formen.

Die Bananen-Hackbällchen bei mittlerer Hitze in Olivenöl von allen Seiten braten. Vorsichtig agieren, damit die Bällchen nicht zerfallen.

Bananen-Hackbällchen

Scharfe Tomatensoße
* 600 g frische, reife Tomaten (oder 400g gehackte Dosentomaten)
* 1 Karotte
* 1 Zwiebel
* 2 Zehen Knoblauch
* 1 Chilischote
* 2 EL Tomatenmark
* Salz, Pfeffer,
* 1 EL Zucker
* 1 TL Schalenabrieb einer Biozitrone
* Olivenöl

Zubereitung der Tomatensoße
Die Zwiebel und den Knoblauch sehr fein würfeln. Chili in feine Ringe schneiden, eventuell die Kerne entfernen, sollte die Chilischote zu scharf sein. Tomaten häuten und in Stücke schneiden. Karotte schälen und in kleine Würfel (3 mm) schneiden.

Die Zwiebelwürfelchen in Olivenöl anschwitzen, ohne sie Farbe nehmen zu lassen. Den Knoblauch, Karotten und Chili zufügen. Das Tomatenmark kurz mit anrösten, Tomaten angießen, mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen, dann ca. 15-20 Minuten leise köcheln lassen.

Vor dem Servieren die Zitronenschale einrühren, Bananen-Hackbällchen in die Soße einlegen und mit der Pasta Ihrer Wahl auf den Tisch bringen.

Bananen-Hackbällchen
Meine eigenen Bananen-Hackbällchen. Wegen der Optik werden die Meatballs hier mit etwas Petersilie serviert.

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3 Kommentare zu “Bananen-Hackbällchen mit Spaghetti und Tomatensoße – Meatballs”

  • Dann habe ich diesen Satz „Ich dachte lange, Hackbällchen, respektive Fleischklößchen (Polpette) seien eine amerikanische Erfindung.“ miverstanden. Macht nichts. Gut sind Polpette, Meatballs, Albindigas und Co. immer. Gruss aus dem Albóndiga-Land

  • Eine hübsche Geschichte, Peter. Hackbällchen haben allerdings nicht die Amerikaner erfunden. Bereits im Kochbuch des Römers Apicius finden sich einige Hackbällchenrezepte. Im al-Andalus gab es im 12. und 13. Jahrhundert bereits al-bandiq (albondigas auf Spanisch). Auch die spanischen Sepharden liebten Hackbällchen. Albondigas in Tomatensauce sind in Spanien eine beliebte, traditionelle Tapa. Gruß aus Spanien ;-)

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