Bevor wir zum Rezept für die feine Blutorangen-Torte kommen, geht es um Wissen. Oder ist es nur Halbwissen? Wenn man die folgende, wunderbare Blutorangen-Torte zubereitet, interessiert man sich ja vielleicht plötzlich für die Früchte selbst und fragt sich, warum sich die Blutorangen so von den normalen Orangen unterscheiden.
Als naheliegendste Wissenquelle dient mir in solchen Fällen sofort Wikipedia. Zum Thema Blutorangen findet man dort nur einen kurzen Absatz, in dem erklärt wird, wie es zu der Rotfärbung in den Früchten kommt.
Ich schreibe hier bewusst nicht das ab, was bei Wikipedia zu lesen ist, denn ignoriert man das Online-Lexikon und blättert sich weiter durch verschiedene andere Seiten, stellt man am Ende fest: überall dort, wo erklärt wird wie das Rot in die Orange kommt, werden exakt die Angaben zitiert, die bei Wikipedia veröffentlicht sind. Ich geh nicht davon aus – aber was, wenn die Wikipedia-Angaben falsch sind?
Hat man erst mal ein Stück von der nun folgenden, fantastischen Blutorangen-Torte gegessen, spielt das natürlich alles gar keine Rolle mehr. Hier geht es nur um den reinen Genuss und solche Spitzfindigkeiten, ebenso wie die eventuelle Kalorienzählerei, geraten schnell in Vergessenheit. Das Rezept der Blutorangen-Torte ist schon ziemlich alt, stammt aus der Zeitschrift „Essen & Trinken“, und ist dort sogar online abrufbar.
Eine echte Schönheit, die Blutorange.
Die beste Ehefrau von allen hat ein paar kleine Veränderungen daran vorgenommen, da wir den Kuchen gerne rechteckig haben wollten, aber nicht über eine eckige Kuchenform verfügen. So wurde die Teigmenge des Biskuits um etwa ein Drittel erhöht und durch die Zugabe von etwas Vanillepuddingpulver etwas fester gemacht. Beim marinieren des Teigs haben wir den geplanten Wermuth weggelassen.
So wird die Blutorangen-Torte gemacht
Die Zutaten des Biskuits:
* 6 Eier
* 180 g Zucker
* Schalenabrieb einer Bio-Orange
* Salz
* 180 g Mehl
* 2 TL Backpulver
* ½ Päckchen Vanillepudding (1 EL)
Nach dem Backen wird der Boden der Blutorangen-Torte getränkt mit:
* 100 ml Orangenlikör (+ etwas Wasser) und nochmals * 100 g Zucker.
Für die Creme:
* 500 g Ricotta
* 60 g Puderzucker
* 250 g Quark (40%)
* 2 Vanilleschoten
* Schalenabrieb einer Bio-Orange
* 250 ml Schlagsahne
Für den Belag:
* ca. 1,5 kg Blutorangen
* 150 ml Blutorangensaft
* 2 EL Zucker
* 1 Tütchen klarer Tortenguss (für ¼ l)
Achtung: Die Mengenangaben bei den Früchten für die Blutorangen-Torte sind nur „ungefähr“, da sowohl die enthaltene Saftmenge, als auch die Größe der Früchte für den Belag eine Rolle spielen.
So schwierig ist das gar nicht – Blutorangen-Torte
Zubereitung:
Für den Kuchen selbst zunächst die Eier, 180 g Zucker, den Abrieb der Orangenschale und 1 Prise Salz in einer Küchenmaschine mit Schneebesen 4-5 Minuten sehr cremig aufschlagen. Mit Mehl, Pudding- und Backpulver vermischen.
Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech füllen. Im vorgeheizten Backofen auf der 2. Schiene von unten bei 200 Grad (Gas 3, Umluft 180 Grad ) 15 Minuten backen. Auf dem Blech abkühlen lassen.
Biskuit vom Backpapier abziehen und den Kuchen halbieren und auf zwei gleich große Rechtecke schneiden, die später aufeinander passen sollen..
Den restlichen Zucker mit 100 ml Wasser für mehrere Minuten sirupartig einkochen. Eine halbe Tasse Wasser angießen, mit dem Orangenlikör würzen.
Den Sirup etwas abkühlen lassen (nicht zu lang sonst wird der Zucker wieder fest), dann den gesamten Biskuitböden mit dem Sirup tränken.
Für die Creme Ricotta und Quark mit Vanillemark, Orangenschale und Puderzucker mit den Quirlen des Handrührers 2-3 Minuten cremig schlagen. Die Sahne steif schlagen und ebenfalls unterheben.
Etwa ein Drittel der Creme auf der ersten Biskuithälft gleichmäßig verteilen. Die zweite Teighälfte darauf legen und die restliche Creme auf der Oberseite glatt streichen.
Für den Belag die Orangen filetieren. Den auslaufenden Saft auffangen (sollten etwa 100 ml sein). Die Orangenfilets auf der Torte verteilen.
Den Tortenguss mit Zucker und dem gesamten Orangensaft (250 ml) nach Packungsanweisung herstellen und über die Filets geben. Die fertige Torte mindestens zwei Stunden kühl stellen.
Die Orangen werden für die Blutorangen-Torte selbstverständlich filetiert
– Blutorangen-Mousse mit Blutorangen-Salat an Orangen-Mandel-Gebäck
– Gestürzter Orangenkuchen – Upside-Down Cake
– Blutorangensoufflé auf Pfefferorangen-Ragout
– Herzhaftes? Fenchel-Blutorangensalat mit knackigem Schweinebauch
Lust auf Gebäck mit Zitrusfrüchten?
Das Rezept für den besten aller Zitronenkuchen gibt es hier!
Neben dieser Blutorangen-Torte gibt es noch viel mehr Gebäck in diesem Blog:
– Omas Sauerrahm-Torte – 3 Tage im Kühlschrank – Das Rezept
– Das Karotten-Vollkornbrot der Deutschen Rentenversicherung
– Der Becherkuchen ist der einfachste Kuchen der Welt
– Orangenkuchen (Sonnenscheintorte)
– Käse-Mohn-Kuchen mit Passionsfrucht- und Mango-Spiegel
– Zwetschgenkuchen mit Streuseln
– Hausgemachtes Apfelkompott
– Englischer Teekuchen – Königskuchen
– Amerikanischer Apple Pie
– Köstlicher Käsekuchen
Na dass ist doch wieder etwas ganz nach meinem Geschmack, die Blutorangen werden bald besorgt und dann genossen, meine Familie wird sie lieben deine Torte ;O)
LG Kerstin
lieber Peter, die Intiative wird jeden Sonntag ausgerufen und dient dazu, für diesen einen Sonntag eine süße Tafel zusammenzustellen. Dafür sammeln wir Backwerke, die auch an dem Wochenende entstanden sind. Die Blutorangentorte ist ja bereits etwas älter, daher nehme ich sie nicht mit auf die heutige Tafel, Katrin hatte dir ja bereits vor einer Weile angeboten, die Torte Anfang Februar zu pinnen…
Sie hat das aber nicht getan.
bei us ist bald fasnacht, und wir bekommen von den wagen orangen in mengen, jedes jahr orangenmarmelade / sirup daraus zu kochen… diese torte eine gute alternative, danke für den tip
schönes wochenende…
Eine tolle Torte. Diese kreative Idee gefällt mir super und ich muss die Torte umbedingt demnächst auch mal ausprobieren.
Man muss die Torte ausprobieren!
Aber nicht weil sie eine besondere Kreatividee wäre,
sondern weil sie wirklich unheimlich gut schmeckt ;-)
lieber peter, keiner schreibt dir vor, was du an deinem sonntag zu tun hast :) fühl dich frei, bei unserer initiative nach unseren bedingungen mitzumachen oder es zu lassen. beste grüße, lingonsmak
lieber peter, erstmal danke für deinen beitrag! und sorry, dass unser system noch nicht eindeutig genug ist – also, jeden sonntag sammeln wir reihum – erst fräulein text, dann lingonsmak, dann matundmi. diesen sonntag war fräulein text dran, nächsten sonntag ich. das kannst du auch auf unserer facebook seite links sehen bzw kündigt die sammlerin das eigentlich immer nochmal an, spätestens am sonntag selbst siehst du, wo du lang musst. wir sammeln nur am sonntag und natürlich auch die nachzügler vom montag :) dh, wenn du mit deinem kuchen mitmachen möchtest, machst du das am aktuellen sonntag – nicht vorher. soll ich deinen tollen kuchen noch in die aktuelle sammlung aufnehmen? wir würden uns freuen. herzliche grüße, lingonsmak
Ja, nimm ihn ruhig auf. Gerne.
Ich habe das schon alles verstanden.
Finde aber, die Usability hätte eine kleine Überarbeitung nötig.
Und ich finde, ihr solltet mir nicht vorschreiben, was ich am Sonntag zu tun habe ;-)
Friede, Freude, Eierkuchen!
Und vielen Dank für die Rückmeldung.
Liebe Grüße, Peter
Auweia – sieht das lecker aus! So ein Stückchen davon… das wär’s jetzt. Leider ist in der Schweiz die Tradtion von Kaffee und Kuchen am Nachmittag gar nicht verbreitet. Schade eigentlich – obwohl… wenn ich es mir recht überlege, ist das figurtechnisch gesehen vielleicht besser so.
Jedenfalls – wenn die Franken küchenmässig auch nicht grad zu den Megagourmets gehören – backen können sie. Nirgendwo auf der Welt habe ich so leckere Torten gegessen wie in Franken. Jawoll.
Lieben Gruss von der Wilden Henne
Hallo Wilde Henne,
Kaffee und Kuchen kann man doch nicht nur am Nachmittag zu sich nehmen.
Das geht vollkommen ohne Tradition zu jeder Tageszeit ;-)
Ich werde mir das Rezept abspeichern. Ich liebe Orangen (torten) Wahrscheinlich wandle ich es aber in eine runde Torte um und gebe kleingeschnittene Orangenstücke in die Füllung. So handhabe ich es auch bei der „normalen“ Orangentorte, die ich oft mache.