Obwohl es hier um ein Blutorangensoufflé gehen soll, muss ich erst diesen alten Satz aus Forrest Gump bemühen: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt. Diese Weisheit ist nämlich leider auch auf Blutorangen anwendbar.
Blutorangen sind nämlich ebenfalls wie eine Schachtel Pralinen. Nie weiß man, was man bekommt. Erwirbt man nicht die Original Moro-Blutorangen aus Sizilien, sondern ein Netz im Supermarkt, hat man vermutlich eine Wundertüte im Haus. Lapidar mit dem Begriff Blutorangen gekennzeichnete Netze enthalten häufig zahlreiche Enttäuschungen in Form von „unblutigen“ Orangen, dafür mit sehr vielen Kernen.
Neben den Moro-Blutorangen kommen übrigens Tarocco (werden von vielen Italienern als die besten Orangen genannt) und Sanguinello aus Sizilien. Alle Sorten gemeinsam haben das Attribut: nur für kurze Zeit erhältlich! Die beste Zeit für Blutorangen ist von Anfang Februar bis Mitte März. Danach ist Schluss.
Mir gefallen Blutorangen speziell im Dessert, oder auf Kuchen, weshalb ich sehr gerne diese Blutorangen-Torte zum nachbacken empfehle. Neben dem folgenden Rezept, gibt es ein weiteres, wunderbares Dessert in meiner Sammlung: Blutorangen-Mousse mit Blutorangen-Salat an Orangen-Mandel-Gebäck.
Das Blutorangensoufflé auf Pfefferorangen-Ragout
Mit dem Thema Soufflé habe ich mich hier schon etliche Male beschäftigt. Grundsätzliches dazu liest man am besten im Beitrag Das erste Ma(h)l nach. Ein Lebkuchensoufflé gibt es hinter dem Link, ein köstliches Kartoffelsoufflé kredenze ich an der verknüpften Stelle.
Vor dem Rezept, noch schnell ein Hinweis zur Optik. Obwohl in die Soufflé-Masse Blutorangensaft und sogar etwas Grenadine-Sirup eingearbeitet werden, reicht das nicht, um das Soufflé in irgendeiner Form zu „färben“. Spätestens nach dem Backen, bemerkt man keinen Effekt, der das Soufflé dunkler erscheinen ließe.
Luftig, locker, lecker. Das fertige Blutorangensoufflé auf Pfefferorangen-Ragout
Blutorangensoufflé auf Pfefferorangen-Ragout
Kochutensilien
- 4-6 Souffléförmchen
Zutaten
Die Zutaten für das Blutorangensoufflé (4-6 Personen)
- 110 g Zucker
- 2 Blutorangen (Bio)
- 1 EL Orangenmarmelade
- 1 EL Grenadine Sirup
- 3 Eier
- 80 g Quark
- 20 g Speisestärke
- Butter, für die Förmchen
- Zucker, für die Förmchen
Für das Orangenragout benötigen wir
- 4-6 Orangen (Moro-Blutorangen)
- 2 EL Zucker
- 150 ml Weißwein
- 100 ml Portwein, weiß
- 50 ml Orangensaft
- 1 Stange Zimt
- 1 Schote Vanille
- 1 Chili
- 1 EL Speisestärke
- 1 TL Zitronenpfeffer
- Puderzucker zum bestäuben
Anleitungen
So wird das Blutorangensoufflé zubereitet
Diese aufgeschnittene Blutorange ist leider keine „Moro“.
Die Arbeitsschritte
- Von einer Blutorange die Schale abreiben, danach beide Orangen auspressen und den Saft auffangen.
- Etwa 20 Gramm des Zuckers mit dem gepressten Blutorangensaft, der Marmelade und dem Grenadin, sirupartig einkochen und anschließend abkühlen lassen.
- Zwei Eier trennen, den Quark in einem Tuch ausdrücken.
- Die beiden Eigelb mit 40 Gramm Zucker schlagen bis die Masse schön cremig ist, anschließend vorsichtig den Quark und den abgekühlten Blutorangensud dazugeben.
- Das dritte Ei trennen.
- Alle drei Eiweiß mit den restlichen 50 Gramm Zucker steif schlagen und langsam mit der abgeriebenen Blutorangenschale und der Speisestärke zur Masse geben.
- Die Souffléförmchen mit Butter ausstreichen, mit Zucker ausstreuen und mit der Soufflémasse (nicht zu hoch) befüllen.
- Im Wasserbad im Ofen (190 Grad) für circa 20 bis 25 Minuten auf der mittleren Schiene backen.
Die Zubereitung des Pfefferorangenragouts
- Die Moro-Blutorangen so schälen, dass die gesamte weiße Haut entfernt ist. Anschließend die Filets herausschneiden und bei dieser Gelegenheit auch die Kerne entfernen.
- Zwei Esslöffel Zucker in einer Pfanne hellbraun karamellisieren lassen, mit Weißwein, Portwein und dem Orangensaft ablöschen und leise köcheln lassen.
- Die Vanilleschote aufritzen und auskratzen, die Speisestärke in ein wenig Wasser klümpchenfrei auflösen.
- Zimtstange, Vanillemark und -schote, sowie die Chilischote (je nach Schärfegrad vorher die Kerne und Häutchen entfernen) zugeben, alles gut durchkochen lassen und die Flüssigkeit mit der Speisestärke binden.
- Den Zitronenpfeffer einarbeiten, erst jetzt die Blutorangen-Filets zugeben und alles abkühlen lassen.
- Vor dem Servieren das Blutorangenragout auf Tellern verteilen, die gebackenen Soufflés mit Puderzucker bestreuen und ebenfalls auf die Teller setzen.
Diese aufgeschnittene Blutorange ist leider keine „Moro“.
So könnte man das Blutorangensoufflé auf Pfefferorangen-Ragout präsentieren
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