Firmengeschichte? Oft interessanter als man denkt: Sonnentor

[ Beitrag enthält wegen Betriebsbesichtigung wohl auch Werbung. Firmengeschichte Sonnentor. Pressereise ]

Firmengeschichte - Sonnentor in Winden am See. Foto von Josef Schilk

Die Behauptung, eine Firmengeschichte sei oft interessanter als man denkt, lässt sich am Beispiel der Firma Sonnentor umgehend nachweisen. Das beginnt schon mit dem Firmenlogo und dem Namen selbst. Und wer täglich seinen „Gute Laune Tee“ schlürft, sollte schon wissen, was es mit dem Logo auf sich hat.

Warum heißt Sonnentor also Sonnentor? Auch wenn die Firmengeschichte nicht bis ins Mittelalter zurück reicht, so doch der Gedanke der Selbstbestimmtheit und das verwendete Symbol der Sonne.

A N Z E I G E

Die 24 Strahlen der Sonne und die Freihöfe

Bereits in der Habsburgermonarchie, die vom ausgehenden Mittelalter bis ins Jahr 1918 reichte, gab es sogenannte Freihöfe. Ein Freihof konnte ein Guts-, Wirtschafts-, Meier- oder (Wein-)Lesehof im ländlichen Raum sein. Ähnlich wie Burgen und Schlösser waren sie direkt dem Landesfürsten unterstellt und damit von lokalen Abgaben befreit.

Viele Freihöfe waren ehemals Rittersitze und unterlagen nicht der niederen (dörflichen) Gerichtsbarkeit, sondern der des Grundherren, der oft fern dem Freihof residierte.

Schon damals ein sichtbares Zeichen der Höfe freier Bauernfamilien waren die sogenannten Sonnentore. Die Familien unterstanden keiner Gutsherrschaft und konnten daher 24 Stunden am Tag selbstbestimmt wirtschaften. Als Symbol dafür wurden 24 Sonnenstrahlen in ihr Holztor geschnitzt.

Die Sonne im Tor mit 24 Strahlen, die für die 24 Stunden des Tages stehen
Sieht man häufig in der Gegend von Sprögnitz im Waldviertel. Die Sonne im Tor mit 24 Strahlen, die für die 24 Stunden des Tages stehen

Firmengeschichte: Plastik ist nur was für Barbies

Hier steckt die Firmengeschichte voller ökologischer Gedanken

Geprägt vom Gedanken der Selbstbestimmtheit entstand schon 1988 die Idee hinter der Firma SONNENTOR. Logisch, dass die Sonne mit ihren 24 Stunden-Strahlen das Logo bildet.

Natürlich wurde der damals 23-jährige Gründer Johannes Gutmann, ein echter Pionier der ganzen Bio-Branche, ob seiner „obskuren“ Ideen als Spinner belächelt. Wie soll das alles gehen? Bioanbau, Verpackungen ohne Plastik, Produkte ohne Palmöl, CO2 neutrales Wirtschaften, direkter Handel mit den Bio-Bauern? – Jedoch: noch heute sind diese Ideen auch für viele andere Unternehmen wegweisend.

Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann
„Ich will nicht warten bis auf dem Mars erfolgreich Kartoffeln oder gar Kräuter angepflanzt werden, weil auf der Erde nichts mehr gedeiht“, betont Firmengründer Johann Gutmann und ergänzt: „Ich möchte die Menschen für ein Leben im Kreislauf der Natur begeistern. Nur so können wir gemeinsam den ökologischen Gedanken in die Welt hinaustragen und eine enkeltaugliche Zukunft gestalten.“ Foto: @copy; Sonnentor

Firmengeschichte ist wichtig für bewusste Verbraucher

Der Firmensitz von Sonnentor liegt übrigens noch immer im generell etwas strukturschwachen Waldviertel, einer Region des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich. Von dort war es früher nicht weit an den „Eisernen Vorhang“ zu Tschechien und das Lebensgefühl, fast am Ende der Welt zu sein, änderte sich auch durch den Fall der Grenzanlagen nicht.

Die Voraussetzungen für die Landwirtschaft waren hier noch nie besonders gut, aber Industriebetriebe wollten sich auch nicht ansiedeln. Während viele Menschen daran dachten ihre Heimat zu verlassen, suchte sich Johannes Gutmann einen anderen Weg und beharrt noch heute auf dem Standort im Waldviertel.

So gibt Johannes Gutmann zu Protokoll: „Den Gewinn investieren wir dort, wo er erwirtschaftet wird. Wir zahlen Steuern vor Ort. Das Geld fließt zurück in die Infrastruktur am Unternehmensstandort. Das ist ein nachhaltiger Kreislauf. Damit sind wir total politisch in unserem Tun.“

Firmengeschichte: Der Sonnentor Gemeinwohl-Bericht

Zahlen, Daten, Fakten. Das ist mehr als Firmengeschichte

Zeit also, sich für ein paar Zahlen des Unternehmens zu interessieren, das regelmäßig einen sogenannten „Gemeinwohlbericht“ veröffentlicht.

So waren wir angenehm davon überrascht, bei der Betriebsbesichtigung zu erfahren, dass Sonnentor alleine am Standort in Sprögnitz 370 Mitarbeiter hat (weitere 160 in in Tschechien). Es gibt am Ort Leistungen wie eine betriebliche Kinderbetreuung, kostenloses Bio-Mittagessen, sowie ein abwechslungsreiches Gesundheitsprogramm für die Mitarbeitenden. Ein echtes Unternehmensziel ist es, das Gemeinwohl zu maximieren.

Aus diesem Grund ist SONNENTOR seit 2011 Teil der Gemeinwohlökonomie. Durch die damit verbundene Bilanz wird das Tun im Bereich Nachhaltigkeit messbar und mit anderen Unternehmen vergleichbar gemacht. Eine Form der Transparenz die viele Unternehmen noch scheuen.

In der Produktion von SONNENTOR wird längst der Kreislaufgedanke gelebt und ressourcenschonend gearbeitet. Kräuterreste werden zu Pellets verarbeitet, alte Kartons zerkleinert und wieder als Verpackungsmaterial verwendet und statt Plastik wird bei der Verpackung mit kompostierbarer Folie aus Holzfaser gearbeitet. Das gesamte CO2, das am Standort entsteht, wird durch Humusaufbauprojekte kompensiert.

Und der Strom? Der ist natürlich auch öko. Schon seit Herbst 2019 werden gute zwei Drittel der Energie aus einer eigenen Photovoltaikanlage gewonnen.

Durch die heiligen Hallen von Sonnentor weht ein Hauch von Amazongefühl

Lieferanten, Standorte, wichtige Kennzahlen

Die Kernkompetenz von Sonnentor liegt übrigens bei Kräutern (Tee) und Gewürzen. Wobei die Gewürze mit 47% Umsatzanteil knapp führen. Kräuter und Tees folgen mit 44,5%. Da die Produktpalette in den letzten Jahren auf rund 900 Artikel angewachsen ist, gibt es außer dem eigenen Online-Shop inzwischen 35 Sonnentor Filialen. Davon 27 in Österreich, vier in Tschechien und vier in Deutschland (Stand 2022)

Selbstverständlich kann nicht alles vor Ort angebaut und verarbeitet werden. So gibt es weltweit rund 1.000 Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, die teilweise (zu ca. 60 Prozent) direkt mit Sonnentor handeln. Neben Deutschland und vor allem Tschechien gibt es Anbaugebiete in Rumänien, Albanien, Nicaragua und Tansania.

Die Exportländer werden dabei immer exotischer. Neben zahlreichen europäischen Ländern, in die Waren geliefert werden, findet man unter den Empfängern längst auch Staaten wie Australien, Bahrain, China, Neuseeland und Malaysia.

Kein Wunder, dass die Zentrale in Sprögnitz stetigem Wachstum unterliegt. Damit man sich auch die Besucher besser zurecht finden, werden die Lager- und Produktionshallen mit teilweise witzigen Namen versehen (Fotos in der Galerie unten).

Sonnentor. Ein paar Zutaten des Gute Laune Tees
Gehört auch schon zur Firmengeschichte. Der beliebte „Gute Laune Tee“ von Sonnentor. Zutaten unter anderem: Kornblumen, Ringelblumen, Blütenblätter von Sonnenblumen aber auch Apfelminze, Himbeerblätter, Brombeerblätter und Erdbeerblätter

Jetzt aber nur noch ein letzter interessanter Fakt: selbstverständlich werden Sonnentor-Produkte vor dem Verkauf zur Überprüfung in Labors geschickt. Wurde dabei vor etlichen Jahren noch auf 60 eventuelle Schadstoffe untersucht, ist die Zahl der möglichen Stoffe an die 650 gestiegen. Wir machen uns also keine Sorgen und wahrscheinlich wäre unser aller Leben viel schöner, kämen mehr Lebensmittel aus Firmen, wie Sonnentor eine ist.

Ein paar Impressionen aus der Sonnentor-Zentrale

Fotos: © Peter G. Spandl und Sonnentor

Die Damen von Sonnentor beim Bloggertreffen 2014 in Nürnberg

Meine erste Begegnung mit Sonnentor, fand übrigens im Jahr 2012 auf der Biofach in Nürnberg statt. Damals waren zwei oder drei junge Damen als Abordnung der schon relativ bekannten Firma, von Niederösterreich nach Nürnberg entsandt worden. Und für uns Blogger das schönste an der Biofach waren die „Bloggertreffen“, die damals von Manja Rupprecht und ihrer Kollegin Susanne Franz organisiert wurden.

Wiedersehen beim Bloggertreffen 2014

Firmengeschichte - Bloggertreffen 2014 auf der Biofach in Nürnberg
Auch das gehört zur Firmengeschichte. Ein Wiedersehen mit den Damen von Sonnentor beim Bloggertreffen 2014 auf der Biofach in Nürnberg

Transparenzhinweis:

Unser Besuch in der Sonnentor-Zentrale war Teil einer Pressereise, organisiert durch das Waldviertel Tourismus Content-Team und die Agentur Feuer & Flamme. Die Agentur.. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.


Mit freundlicher Unterstützung und Organisation durch:
Mit Unterstützung von Land und Europäischer Union


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